Es geht bis 150 Meter in die Tiefe: Erdwärme-Bohrung gestartet
Jetzt geht’s bis zu 150 Meter in die Tiefe. Auf dem Gelände des Alten Sportplatzes in Huglfing wurde offiziell mit den Bohrungen für die Erdsonden-Wärmepumpen für die knapp 30 Häuser begonnen.
Huglfing – Im April vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat einstimmig entschieden, für die Häuser und das Mehrfamilienhaus eine Versorgung mit Erdwärme planen zu lassen. Die Häuser werden verkauft, die Wohnungen vermietet. Den Anstoß für die Erdsonden-Wärmepumpen hatte bereits Jahre zuvor, im Rahmen einer generellen Beratung der Gemeinde, der Energiemanager Andreas Scharli von der „Energiewende Oberland“ gegeben.
In einer von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Untersuchung hatte der Penzberger Diplom-Ingenieur Rainer Kappelar diese Energieart ebenfalls favorisiert. Ein Betrieb der Wärmepumpen mit Außenluft oder Brunnen/Grundwasser schloss er wegen der Lärmemissionen beziehungsweise des zu tief liegenden Grundwasserspiegels für die Form der geplanten Bebauung des ehemaligen Sportplatz-Geländes aus. Auch Nahwärme über ein zu bauendes Hackschnitzel-Heizwerk war im Gespräch, wurde aber verworfen.
46 Bohrungen werden demnächst durchgeführt
Inzwischen wurden Angebote eingeholt, eine Referenzbohrung durchgeführt und der Auftrag vergeben. Die Planung für die Versorgung der Häuser hat Kappelar mit seinem Büro übernommen, Die Versorgungsplanung für den Block mit etwa 20 Wohnungen hat Sebastian Nutzinger, ein ehemaliger Mitarbeiter von Kappelar, mit seinem Eglinger Büro erarbeitet. 46 Bohrungen bis in 130 bis 150 Meter Tiefe werden in den nächsten Monaten von Bohrmeister Tom Schüler durchgeführt. Frank Piecha, Inhaber und Geschäftsführer der Penzberger Firma Geowell, rechnet mit etwa 70 Tagen Bauzeit: „Im Schnitt wird unser Bohrmeister eineinhalb Tage für ein Loch brauchen.“
Die Kosten hat man in ein paar Jahren drin.
Die Einzelhäuser bekommen vor und hinter dem Haus, jeweils im Gartenbereich, ein Bohrloch. Piecha: „Bei der zu versorgenden Fläche brauchen wir zwei weiter auseinander liegende Verbindungen zur Erdwärme.“ Bei den anderen Häusern reicht ein Bohrloch. Die Häuser werden mit den Bohrungen verkauft. Wenn der künftige Besitzer die Erdwärme nutzen will, muss er den Anschluss an die Sonde und die im Haus zu installierende Wärmepumpe selbst bezahlen. Bürgermeister Markus Huber rechnete beim offiziellen Bohrstart vor, dass die Investition anfangs zwar etwas höher als bei herkömmlichen Heizungen sei: „Aber die Kosten hat man in ein paar Jahren drin.“ Denn die Heizenergie aus der Erde ist kostenlos.