Nächster Paukenschlag aus Washington: Donald Trump rudert bei Gaza-Plan zurück
US-Präsident Donald Trump überrascht im Weißen Haus mit einer Aussage zu den Palästinensern und dem Gazastreifen. Es folgen prompt Reaktionen aus dem Nahen Osten.
Washington – Seit dem 20. Januar und dem zweiten Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident vergeht kaum ein Tag, an dem die Nachrichten aus dem Weißen Haus in Washington nicht das internationale Interesse nach sich ziehen.
Gaza-Pläne von Donald Trump: US-Präsident sorgt in Washington für Aufsehen
Während die Russland-Politik Trumps vielerorts Kritik nach sich zieht, fordern deutsche Politiker von Europa, sich auf das Amerika unter dem Republikaner schleunigst einzustellen. Der brutale Ukraine-Krieg des Moskau-Regimes steht bei den vielen Mahnungen besonders im Fokus, aber bei all dem globalen Hin und Her eben nicht nur.
So sorgte der 78-jährige Trump am Mittwoch (12. März, Ortszeit) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem irischen Premierminister Micheál Martin erneut im Oval Office für Aufsehen. Auf die Frage einer Journalistin nach seinen Plänen für den Gazastreifen meinte das amerikanische Staatsoberhaupt überraschend: „Niemand will irgendwelche Palästinenser vertreiben.“

Ändert Donald Trump seine Gaza-Pläne? Die Hamas reagiert umgehend
Die wenigen Worte aus den Vereinigten Staaten sorgten prompt für Reaktionen im Nahen Osten. Sollte dies ein Rückzug von Trumps Plänen bedeuten, so sei dies zu begrüßen, teilte die radikal-islamistische Hamas am Donnerstag (13. März) mit. Die USA sollten sich nicht einer Vision der extremen Rechten in Israel anschließen, hieß es laut Nachrichtenagentur Reuters aus Gaza weiter. Israel sollte dazu verpflichtet werden, alle Bedingungen der vereinbarten Waffenruhe umzusetzen.
Trump hatte ursprünglich angekündigt, den Küstenstreifen im östlichen Mittelmeer unter amerikanische Kontrolle bringen zu wollen und daraus eine „Riviera des Nahen Ostens“ mit Hotels, Badestränden sowie Flaniermeilen machen zu wollen. Die dort lebenden rund 1,9 Millionen Palästinenser sollten seinen Vorstellungen zufolge in die Nachbarländer umgesiedelt werden. Sowohl Ägypten als auch das traditionell eng mit Washington verbundene Jordanien lehnten dies jedoch ab. Trumps Gedankenspiel hatte weltweit für Empörung gesorgt.
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Donald Trump trifft irischen Premier: Dann fällt die Frage nach dem Gazastreifen
Dass die Frage an Trump ausgerechnet bei einer Pressekonferenz mit dem irischen Regierungschef fiel, dürfte mit der intensiven Unterstützung Irlands für die Palästinenser zu tun haben. Die Irische Republik hatte am 22. Mai 2024 bekannt gegeben, dass sie gemeinsam mit Spanien und Norwegen den Staat Palästina anerkennen wird. Der politische Beistand ist historisch bedingt: Die Iren waren einst bis 1921 rund 800 Jahre lang unter der Kolonialherrschaft des Vereinigten Königreiches.
Dieses hatte fast zeitgleich das heutige Israel und die Palästinensergebiete im Juli 1922 als sogenanntes Völkerbundmandat für Palästina zugesprochen bekommen. Das Mandat erlosch im Mai 1948 mit der Gründung des Staates Israel. Seither unterstützt Dublin die Unabhängigkeitsbestrebungen der Palästinenser. Schon am Mittwoch (12. März) hatte es im Nahen Osten indes Zeichen der Annäherung gegeben. So hatte ein namentlich nicht genannter israelischer Regierungsvertreter der Times of Israel erklärt, dass das Land eine „Normalisierung“ der Beziehungen mit dem Libanon anstrebe, nachdem der Nachbar Maßnahmen zur Kontrolle der schiitischen Hisbollah eingeleitet hat. (pm)