US-Wahl 2024: Trump bedient blinden Hass und alte Harris-Attacke
Kurz vor der Präsidentschaftswahl kehrt Trump in seiner Heimatstadt und Hochburg der Demokraten zurück. Seine Wahlkampf-Botschaft ist klar.
New York – In den letzten Tagen vor der US-Wahl 2024 hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nochmal versucht in Manhattan, um Wählerstimmen zu buhlen: Bei einer Großveranstaltung am Sonntag (27. Oktober) im New Yorker Madison Square Garden fragte er seine Anhänger: „Ich möchte mit einer ganz einfachen Frage beginnen. Geht es Ihnen heute besser als vor vier Jahren?“, fragte Trump zu Beginn seiner Rede. Die Menge antwortete mit einem lauten „Nein“.
Harte Rhetorik gegen Einwanderer: Trump plant im Fall seiner Wiederwahl mehr Abschiebungen
Vor allem über die Themen Einwanderung und Migration sprach Trump vor den 20.000 Wählern inmitten der liberalen Ostküstenmetropole New York. Der 78-Jährige versprach, im Falle seiner Wahl am 5. November die „Invasion von Kriminellen“ in den USA zu stoppen.
Trump versprach, „Sanctuary Cities“ (zu Deutsch Zufluchtsstädte)- US-Städte, die Einwanderer vor Abschiebung schützen - zu verbieten und vorbestrafte Einwanderer auf der Grundlage eines Gesetzes von 1798 auszuweisen. In der Arena wurde er für seine harte Rhetorik gegen Einwanderer gefeiert, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Auch der Tech-Milliardär Elon Musk trat auf der Veranstaltung auf. Musk pries die künftige Wirtschaftspolitik unter Trump - mit seinem Zutun - an: „Die Zukunft wird großartig“, rief er der Menge zu. Trump sagte: „An dem Tag, an dem ich meinen Amtseid ablege, endet die Migranteninvasion in unserem Land und der Wiederaufbau unseres Landes beginnt.“
Zuvor hatten auch seine im Wahlkampf bislang nur selten in Erscheinung getretene Frau Melania Trump und der frühere Wrestling-Star Hulk Hogan in Manhattan gesprochen.
Seitenhiebe gegen Kontrahentin Harris: „Person mit sehr niedrigem IQ“
Neben Unwahrheiten und rassistischen Äußerungen thematisierte Trump auch seine Kontrahentin Kamala Harris. Trump bezeichnete Harris als „Person mit sehr niedrigem IQ“. Giuliani, ein ehemaliger persönlicher Anwalt von Trump, behauptete zudem fälschlicherweise, Harris stehe im israelisch-palästinensischen Konflikt „auf der Seite der Terroristen“.
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Umfragen zeigen, dass Harris und Trump in den Swing States, die knapp eine Woche vor dem Wahltag über den nächsten Präsidenten entscheiden, Kopf an Kopf liegen. Im ganzen Land wurden bereits mehr als 40 Millionen Stimmen abgegeben.
Trump hat versucht, Harris mit dem Umgang der Biden-Regierung mit Einwanderung und Wirtschaft in Verbindung zu bringen. Letzte Woche debütierte Trump mit einer neuen Angriffslinie: „Sie hat es kaputt gemacht, und ich verspreche Ihnen, ich werde es reparieren.“
Schwieriges Verhältnis zu New York: Trump versucht, Zeichen in der Hochburg der Demokraten zu setzen
Mit dem Auftritt in der größten amerikanischen Stadt, einer Hochburg der Demokraten, wollte Trump offenkundig ein Zeichen setzen. Das dürfte auch einigen republikanischen Parlamentskandidaten helfen, die in einer Reihe von knappen Rennen im Bundesstaat auf einen Erfolg hoffen und einen Sitz im US-Kongress nach der Wahl am 5. November erobern wollen.
Trump stammt aus dem New Yorker Stadtteil Queens und legte als Erbe eines Immobilienunternehmens Ende der 70er sowie in den 80er Jahren einen fulminanten Aufstieg in New York hin, der ihm zu landesweiter Prominenz verhalf. Spätestens seit dem polarisierenden Wahlkampf 2016 haben sich viele der liberalen New Yorker aber von Trump und seiner rechtspopulistischen Politik abgewendet.
Zuletzt war der mittlerweile in Florida lebende Politiker unter anderem wegen Gerichtsterminen immer wieder zu Gast in Manhattan. Dort wurde er Ende Mai wegen der Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin als erster ehemaliger US-Präsident eines Verbrechens schuldig gesprochen (bg/dpa).