Putin-Forderung für Ukraine-Deal: Trump soll ATACMS-Freigabe zurücknehmen
Wladimir Putins Vertrauter stellt Bedingungen für Friedensverhandlungen zwischen den USA, Russland und der Ukraine: Ein Ende der ATACMS-Freigabe.
Moskau – Der russische Oligarch und zugleich enger Vertrauter von Kreml-Chef Wladimir Putin, Konstantin Malofejew, hat erklärt, Russland sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht für Friedensverhandlungen bereit. Das sagte Malofejew in einem Interview gegenüber der Financial Times und betonte: „Kellogg (Keith Kellogg, Donald Trumps Sondergesandter für die Ukraine und Russland) kommt mit seinem Plan nach Moskau, wir nehmen ihn und sagen ihm dann, dass er sich zum Teufel scheren kann, weil uns nichts davon gefällt. Das wäre dann die ganze Verhandlung.“
Malofejew äußerte sich weiter, Trump müsse zunächst die ATACMS-Freigabe von Joe Biden rückgängig machen. Weiter wolle Moskau, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj abgesetzt werde. Erst dann werde sich Putin mit Trump an den Verhandlungstisch setzten. Aktuell sei „die Welt am Rande eines Atomkriegs“ aufgrund der ATACMS-Freigabe der Biden-Regierung.
Als Antwort auf die Erlaubnis, die Raketen auch gegen russisches Gebiet einsetzten zu dürfen, feuerte Putin eine neue experimentelle Langstreckenrakete auf die Stadt Dnipro ab – die auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden könnte. Eine klare Drohung an den Westen.
Trump-Sondergesandter über Putins Drohungen an den Westen
Kellog äußerte sich auf Fox News, dass man sich auf die neuen Drohgebärden Putins nicht einlassen dürfe. Putin habe die Rakete vor allem aus psychologischen Beweggründen eingesetzt. „Er hat sie nicht benutzt, weil sie militärisch effektiv war … sondern weil er dem Westen zeigen wollte: ‚Schaut, wozu ich in der Lage bin.‘“
Malofejew selbst steht unter westlichen Sanktionen, seit Russland völkerrechtswidrig die Krim-Halbinsel 2014 annektiert hatte. Dabei soll der russische Oligarch prorussische Milizen in der Ukraine finanziert haben. Bei der Verschleppung ukrainischer Kinder zu Beginn des Ukraine-Kriegs sollen die Waisenhäuser Malofejews im Donbas und der Saporischschja Region ebenfalls involviert gewesen sein, wie die New York Times berichtet hatte.
Verluste Russlands im Ukraine-Krieg: Höhere Zahlungen an die Soldaten
Der Ukraine-Krieg ist für beide Parteien unterdessen Kräfte zehrend. Aufgrund der hohen russischen Verluste erhöht das Verteidigungsministerium daher die Einmalzahlungen an Russlands Soldaten. Laut Angaben des „Institute for the Study of War“ (ISW) könnte dies ein Indiz dafür sein, dass Russland große Probleme hat, genügend freiwillige Soldaten für den Ukraine-Krieg zu rekrutieren.
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Dabei sollen einige regionale Rekrutierungsbüros ihre Einmalzahlungen allein im Jahr 2024 bis zu 75 Mal angehoben haben. Im Schnitt belaufen sich die regionalen Einmalzahlungen an neue Rekruten auf 900.000 Rubel, was aktuell ungefähr 8000 Euro entspricht.
Russland kämpft mit der Inflation und dem Wertverlust des Rubels
Ein Nebeneffekt dem hohen Militärausgeben ist jedoch, dass die Inflation in Russland weiter befeuert wird. Trotz aktuell hoher Zinsen in Russland fällt der russische Rubel gegenüber dem Dollar und Euro weiter ab. Aktuell liegt die Inflation bei ungefähr 8.5 Prozent, die russische Zentralbank erhöhte die Zinsen Ende Oktober sogar auf 21 Prozent.
Igor Delanoë, Experte für russische Sicherheits- und Verteidigungsfragen, erklärte gegenüber France 24: „Mit diesen Lohnerhöhungen ist der Lebensstandard in Russland gestiegen. Der Konsum ist höher und die Inflation steigt.“ Dabei seien Russlands Verteidigungsausgaben jedoch nicht nachhaltig. (sischr)