Auch sechs Monate nach dem Hagelunwetter in Benediktbeuern werden am Kloster immer noch neue Schäden entdeckt. „Es ist noch ein langer Weg“, sagt die Pressesprecherin.
Benediktbeuern – Rund 20 Firmen sind derzeit am Kloster Benediktbeuern mit der Beseitigung der Hagelschäden beauftragt. Nach wie vor ist die Lage komplex. „Wir sind noch immer nicht am Ende der Schadenskartierung“, sagt Verwaltungsleiter Hilmar Gries.
Von rund 44 000 Quadratmetern Dachfläche seien rund 20 000 zerstört worden. Die Sanierung sei kompliziert, weil man dabei auch die Lastenverteilung auf den Dächern im Blick haben müsse. „Wir müssen alles gleichmäßig aufbringen, damit es keine Verschiebungen bei der Statik gibt“, erklärt Gries. Zudem würden nun Vorschäden zutage kommen, etwa an der Basilika. „Diese sind nicht durch die Versicherung gedeckt.“ Es sei aber sinnvoll, solche Bereiche nun umfassend mit zu sanieren. „Deshalb sind wir weiter auf Spenden angewiesen“, so Gries.
Gästehäuser müssen auf längere Sicht geschlossen bleiben
Die Arbeiten auf den Dächern im Kloster werden sich bis 2025 hinziehen. „Uns steht noch ein langer und kostenintensiver Weg bevor“, sagt Katrin Birk, Pressesprecherin des Klosters. Auch sechs Monate nach dem Unwetter würden immer wieder neue Wasserschäden auftreten, zum Beispiel im Barocksaal. „Er wird momentan immer noch getrocknet“, so Birk. „Deswegen sind dort aktuell keine Veranstaltungen möglich.“
Ein Sorgenkind sind auch die beiden Gästehäuser mit insgesamt 21 Zimmern. „Sie sind so beschädigt, dass sie noch auf längere Sicht geschlossen bleiben müssen“, sagt Birk. Die Betriebsausfälle hier seien nicht durch die Versicherung gedeckt. „Diese Erlöse fehlen uns zur Refinanzierung der Jugendarbeit, was sehr schmerzt und für die Zukunft Sorgen bereitet.“
Großes Lob an die beteiligten Handwerker
Trotzdem: „Angesichts des immensen Ausmaßes der Zerstörung sind wir zufrieden mit dem Fortschritt der Wiederinstandsetzungsmaßnahmen“, sagen sowohl Birk als auch Gries. Die Zusammenarbeit unter den Handwerkern sei sehr gut, ebenso die Stimmung. „Das ist auf so einer Großbaustelle nicht selbstverständlich“, sagt der Verwaltungsleiter und zollt allen Beteiligten großes Lob.
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Eine relativ gute Nachricht gibt es vom Südarkadentrakt, an dem bekanntlich umfangreiche Renovierungsarbeiten laufen. Weil zum Zeitpunkt des Unwetters die Statik schon ertüchtigt und das Dach verschalt waren, hielten sich hier die Schäden in Grenzen. Einzig die bauzeitlichen Fenster auf der Nordseite wurden zerstört, sie werden nun ersetzt. Die Kloster-Verwaltung ist zuversichtlich, dass dieser Bereich im Herbst 2024 eingeweiht werden kann. „Das wäre ein schönes Signal für uns alle“, sagt Gries.
Seit Kurzem gibt es wieder Führungen im Kloster
Außerdem hat einiges im Kloster schon wieder geöffnet: Seit Kurzem finden am Wochenende wieder Führungen statt, samstags und sonntags um 14.30 Uhr. Auch der Klosterladen hat zu seinen regulären Zeiten geöffnet, berichtet Birk. Betreten kann man auch wieder den kompletten Kreuzgang, hier ist aktuell die Ausstellung „Leidenschaft und Passion“ zu sehen. Und das Klostercafé ist nach seinem Betriebsurlaub ab 14. März wieder für die Gäste da.
Die Jugendarbeit findet hingegen noch unter Einschränkungen statt. Auch die Außenanlagen, darunter der zerstörte pädagogische Garten des Aktionszentrums, können erst nach und nach wieder instandgesetzt werden, berichtet Katrin Birk. „Die umfangreiche Wiederherstellung der Grünflächen und die Aufforstung des Baumbestandes sind leider nicht komplett durch die Versicherung gedeckt.“ Auch hier sei man auf Spenden angewiesen.
Spenden: Wer Kloster und ZUK unterstützen möchte, kann seine Spende auf folgendes Konto überweisen: Salesianer Don Boscos, Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen, IBAN: DE38 7005 4306 0190 0067 00, BIC: BYLADEM1WOR Spendenzweck: Zukunft Kloster ZUK.