Störchin „Bruni“ vermutlich Opfer des Hagelunwetters: Sie brütete am Kloster Benediktbeuern

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Brütete jahrelang auf dem Klosterdach: Störchin „Bruni“ mit ihrem Partner. © Archiv

Störchin Bruni brütete regelmäßig am Kloster Benediktbeuern. Nun wird befürchtet, dass sie ein Opfer des Hagelunwetters war.

Benediktbeuern – Die Störche sind aus ihren Winterquartieren zurück. Auch im Loisachtal – in Schlehdorf und in Benediktbeuern – wurden die Zugvögel schon gesichtet. Störchin „Bruni“ wird aber vermutlich nicht mehr an ihren angestammten Nistplatz auf dem Dach des Klosters Benediktbeuern zurückkehren. „Wir gehen davon aus, dass sie beim Hagelunwetter vergangenes Jahr ums Leben gekommen ist“, sagt Pater Karl Geißinger, Koordinator des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK).

In Schlehdorf-Unterau haben die Störche wieder ihr Nest auf dem Silo eines Bauernhofs bezogen.
In Schlehdorf-Unterau haben die Störche wieder ihr Nest auf dem Silo eines Bauernhofs bezogen. © Andreas Sauer/Archiv

Insgesamt elf Störche sind auf den Klosterflächen gestorben

An diesem verhängnisvollen Augusttag hätten sich zahlreiche Störche – darunter vermutlich auch „Bruni“ – vor ihrem Zug in den Süden auf den Wiesen rund um das Kloster aufgehalten. „Insgesamt sind elf Tiere auf unseren Flächen im Moor gestorben“, berichtet der Pater. Weitere Tiere seien durch die Hagelkörner verletzt worden. Ob „Bruni“ tatsächlich dem Unwetter zum Opfer gefallen ist, kann nicht mit vollständiger Sicherheit gesagt werden, so Geißinger „Ihr Ring wurde nie gefunden.“ Die sehr eigensinnige Storchendame war seit Jahren ein regelmäßiger Gast im Kloster und nistete hoch oben auf dessen Dächern.

Keine Brutmöglichkeiten auf den Klosterdächern

Für die in Benediktbeuern bereits eingetroffenen Störche hat der Pater ebenfalls eine schlechte Nachricht. „Durch den Hagelschlag haben wir keine Möglichkeit, auf den Klosterdächern oder dem Maierhof Brutplätze anzubieten.“ Noch immer sind große Teile des Gebäudes eingerüstet oder abgedeckt.

Suche nach einem Ersatz-Nistplatz

Doch Abhilfe für die bald brütenden Störche naht. Am Giebel eines Moorstadels soll in den kommenden zwei bis drei Wochen ein provisorisches Nest angebracht werden. Das Dach des Stadels sei in der Vergangenheit bereits von Storchenpaaren als Nistplatz genutzt wurden, sagt Geißinger. Allerdings hätten die Nester auf dem Blechdach meist keinen Halt gefunden und seien immer wieder abgerutscht. Die Befestigung des neuen Domizils wird also eine kleine Herausforderung.

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Zumal unklar bleibt, ob sich die Mühe am Ende auszahlt. „Ob der Nistplatz von den Störchen auch angenommen wird, kann man noch nicht sagen“, erklärt der Pater. Vergangenes Jahr war der Versuch, „Bruni“ zum Umzug in ein für sie neu geschaffenes Nest zu bewegen, gescheitert. Bis die ersten Störche mit der Nistplatzsuche beginnen, bleibt allerdings noch ein wenig Zeit. Meist gehe es zwischen März und April los, so Geißinger. (fs)

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