Eskalation am Schulhof mit 40 Beteiligten: Aus Geburtstagsritual wird Massengerange

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An der Südschule in Bad Tölz kam es am Montag zu einer Massenrangelei. (Symbolbild) © imagebroker/Imago

Ein eigentlich harmloses „Geburtstagsritual“ auf dem Schulhof entwickelte sich am Montagvormittag in der Südschule Bad Tölz zu einer Massenrangelei mit über 40 Schülern.

Bad Tölz - Eine Rangelei mit Schlägen und Tritten auf dem Schulhof. Dieser Vorfall verursacht einigen Eltern Bauchschmerzen. Sie wandten sich an unsere Zeitung und kontaktierten die Schule. In einem Rundbrief informierte die Schulleitung noch am gleichen Tag die Eltern der Klassenstufen drei bis neun über den Vorfall. Darin heißt es: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass es im Zusammenhang mit einem Geburtstagritual zwischen Schülern zu einer bedauerlichen Situation in der Mittelschule gekommen ist. Ein Schüler wurde dabei körperlich angegriffen, und die Situation eskalierte rasch.“ Die Attacke habe sich in der ersten Pause, gegen 9.30 Uhr, ereignet. Es habe mehr als 40 Beteiligte gegeben, die sich entweder an der Rangelei beteiligten oder dabei tatenlos zusahen. Durch das Eingreifen der Pausenaufsicht konnten schlimmere Folgen verhindert werden, heißt es in dem Schreiben an die Eltern.

Schulleitung informiert Eltern in Rundbrief über „bedauerliche Situation in der Mittelschule“

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Auf Nachfrage unserer Zeitung konkretisiert Schulleiter Christian Müller die Geschehnisse wie folgt: „Es kam zu einem zwischen den Mittelschülern offenbar gängigen Geburtstagsritual – einer Gassenaufstellung mit Abklatschen des Geburtstagskindes.“ Dieses Ritual sei der Schule bis dato nicht bekannt gewesen, so Müller in seiner schriftlichen Stellungnahme. „Nach unserer Einschätzung fand die Aktion ohne böse Absicht statt, der Geburtstagschüler aus der 9. Klasse ist anerkannt und beliebt.“

Eskalation am Schulhof: Schläge und Tritte statt Geburtstags-Gaudi

Aber: „Er wurde dabei dann körperlich heftiger angegangen, als es von den Schülern offenbar vorgesehen war.“ Statt freundschaftlichem Abklatschen wurde der Jugendliche getreten und geschlagen. „Es sammelten sich schnell circa 40 Schülerinnen und Schüler an, die entweder zusahen oder sich aktiv beteiligten.“

Christian Müller Rektor der Südschule
Christian Müller Rektor der Südschule © arp

Auf Nachfrage schreibt Müller, dass das Geburtstagskind dabei nicht verletzt wurde. „Er hatte danach auch keine Schmerzen.“ Dennoch sind wohl mehrere Eltern sehr besorgt. In einer anonymen Mail an die Redaktion heißt es beispielsweise: „Muss noch mehr passieren und alle sehen weg?“ Weitere Eltern meldeten sich telefonisch und per Mail bei der Schulleitung. Dabei ging es darum, dass „offenbar auch zwei Grundschulkinder, die zufällig an dem Gerangel vorbei gegangen sind, getreten und möglicherweise bedroht wurden“, so Müller.

Grundschüler berichten von Tritten und Drohungen - Eltern besorgt

Die Schule reagierte auf diesen Vorfall, in dem alle Beteiligten – auch die Grundschüler – zu einem Gespräch einbestellt wurden. „Die Angelegenheit wurde mit allen beteiligten Schülern, den Klassenlehrkräften und den Pausenaufsichten aufgearbeitet. Dabei wurde ihnen unmissverständlich mitgeteilt, dass derartige Rituale in unserer Schule nicht geduldet werden.“ Jugendsozialarbeiterinnen seien informiert. „Für Freitag wurde eine Polizeipräventionsveranstaltung vereinbart.“

Polizei kommt zur Präventionsmaßnahme

Überdies habe man am Dienstag den Pausenhof räumlich getrennt, sodass die Dritt- bis Sechstklässler in der Pause nicht mehr auf die Siebt- bis Neuntklässler treffen. „Die vermeintlichen zwei Hauptakteure haben wir bis auf Weiteres zu einer Hauspause verpflichtet. Es fanden Gespräche mit den Eltern statt“, so der Rektor.

Lars Werner von der Tölzer Polizeiinspektion bestätigt, dass ein Beratungsgespräch mit Präventionsmaßnahme von der Südschule angefragt worden sei. Erst dadurch habe die Polizei von dem Vorfall erfahren. „Es hat also niemand währenddessen oder danach bei uns angerufen“, so Werner auf Anfrage. Bis dato sei auch noch keine Anzeige bei der Polizei erstattet worden.

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