Stefan Murr vor Nockherberg-Singspiel: „Es wird auch weh tun“

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Auch 2023 spielte Stefan Murr (re.) auf dem Nockherberg Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Diese Szene zeigt ihn mit Sina Reiß (als Katharina Schulze von den Grünen) und Roland Schreglmann (als CSU-Generalsekretär Martin Huber). © Sven Hoppe/DPA

Am Mittwoch ist es wieder soweit: Wenn am 28. Februar die Starkbierprobe und das politische Derblecken auf dem Nockherberg stattfinden, sitzt ein Millionen-Publikum vor dem Fernseher. Der Tölzer Schauspieler Stefan Murr stellt wieder Hubert Aiwanger dar.

Bad Tölz – Stefan Murr ist seit 16 Jahren auf dem Nockherberg dabei und damit der dienstälteste Darsteller. Heuer verkörpert er wie 2023 den Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Dafür hat er den Politiker in seinem Auftreten und anhand seiner Sprechweise in Videos analysiert. „Die Flugblatt-Affäre hat ihn in seinem Auftreten nicht verändert“, vergleicht Murr den Politiker mit den Vorjahren. 2013 stellte Murr auf dem Nockherberg Aiwanger erstmals dar. Aber seither, sagt der Schauspieler, sei er „breitschultriger und selbstbewusster, und ich würde sagen, auch polternder geworden“.

Aiwangers Sprache sei hingegen die gleiche geblieben. „Er will über seinen Dialekt wahrgenommen werden im Stil von: ,Ich bin vom Land, ich bin einer von euch‘“, analysiert Murr, der vor Kurzem mit dem Kunstpreis des Landkreises ausgezeichnet wurde. Er möge es, Personen mit Dialekt darzustellen, weil das noch mehr Typisierung ergebe, sagt der Tölzer mit Blick auf seine anderen Rollen am Nockherberg: „Karl-Theodor zu Guttenberg sprach sehr geschliffen, und Pronold hatte einen s-Fehler. Aber am schwierigsten war Dobrindt darzustellen, weil der weder geschliffen Hochdeutsch sprach noch richtig Bairisch.“

Fernsehen

Die Fastenpredigt und das Singspiel auf dem Nockherberg werden am Mittwoch, 28. Februar, um 19 Uhr vom Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.

Heute ist Generalprobe

Am Sonntag begann die intensive Probenphase, am Dienstag ist Generalprobe. Über den Inhalt darf Murr nichts verraten. Aber ein bisschen was kann er durchblicken lassen. Aufgrund der politischen Entwicklung in Deutschland finde der Nockherberg diesmal „unter anderen Vorzeichen statt“, so Murr. „Es sind auch Themen dabei, die weh tun. Es ist nicht immer alles nur lustig.“ Als Aiwanger habe er einige „sehr prägnante, wichtige Auftritte“. Zweimal wird er alleine singen. Auch wenn er auf dieser Bühne schon ein alter Hase ist, aufgeregt sei er schon, gesteht Murr. Das Besondere am Nockherberg sei ja, dass alles punktgenau sitzen müsse, und es gebe nur diese eine Aufführung. „Das ist für mich auch der Reiz dabei.“

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Glatzen-Maske ist wie „eine festgeklebte Badehaube“

Rund zwei Stunden verbringt er in der Maske, bis er dann Aiwanger-ähnlich aussieht. Am aufwendigsten seien die Haare: Glatze kleben, einfärben und dann das Haarteil daraufkleben. „Das Ganze fühlt sich an wie eine festgeklebte Badehaube. Man schwitzt sehr“, bekennt Murr schmunzelnd. Neu im Ensemble sind heuer Judith Toth als Darstellerin von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Natalie Hünig. Ihre Figur wird noch nicht öffentlich bekannt gegeben. „Hünig hätte 2020 die SPD-Vorsitzende Saskia Esken spielen sollen, aber dieses Stück musste ja leider wegen Corona abgesagt werden“, bedauert Murr. „Das war jammerschade, denn es war super.“ Was Maxi Schafroth in seiner Fastenpredigt sagen wird, weiß Murr übrigens noch nicht: „Das bekommen wir vom Ensemble bei unseren Proben nicht mit.“

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