Trumps Ex-Vertrauter warnt: Putin könnte US-Präsidenten manipulieren
Trumps ehemaliger Sicherheitsberater befürchtet, dass Putin den neuen US-Präsidenten bei Friedensverhandlungen über den Ukraine-Krieg beeinflusst.
Washington – Donald Trumps ehemaliger nationaler Sicherheitsberater John Bolton hat davor gewarnt, dass Russlands Machthaber Wladimir Putin den neuen US-Präsidenten manipulieren könnte. Während eines CNN-Interviews sagte Bolton, Putin „weiß, wie man Trump ausspielt“. Das könnte zu „gefährlichen“ Bedingungen für ein mögliches Abkommen über das Ende des Ukraine-Krieges führen.
„Ich glaube, Trump will den Ukraine-Krieg und den Nahost-Krieg hinter sich lassen, aber ich mache mir Sorgen, was das für die Ukraine bedeutet“, sagte Bolton und fügte an: „Denn wenn es ihm egal ist, wie die Bedingungen für die Lösung des Krieges aussehen, wird Putin meiner Meinung nach versuchen, Trump zu beeinflussen. Ich glaube, er weiß, wie er das macht. Er weiß, wie man Trump manipuliert und ich glaube, das ist ein sehr gefährliches Terrain für die Ukraine.“
Ehemaliger Trump-Berater kritisiert Ukraine-Politik und warnt vor Putin
Bolton arbeitete während Trumps erster Amtszeit für den Republikaner. Der Ex-Diplomat spielte eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der US-Außenpolitik. Seit seiner Entlassung im Jahr 2019 gilt Bolton als großer Trump-Kritiker.

Trotz seiner Entlassung gewährte der ehemalige US-Präsident Joe Biden dem Ex-Trump-Berater staatlichen Schutz. Der Grund: Wegen Sicherheitsbedrohungen aus dem Iran fürchtet Bolton um sein Leben. Nach Trumps Amtseinführung entließ der neue Präsident Boltons Sicherheitspersonal. Über diese Entscheidung zeigte sich Bolton „enttäuscht“. Der Schritt stelle den „Triumph der Politik über die nationale Sicherheit“ dar, sagte Bolton im CNN-Interview.
Trump droht Russland und will Ukraine-Krieg schnell stoppen
Trumps Ukraine-Politik ist noch unklar. Sicher ist: Der neue US-Präsident will den Krieg mit einem Deal schnellstmöglich beenden. Beobachter befürchten, dass das Abkommen zu einem ungerechten Frieden führt – zuungunsten der Ukraine. Trump sagte, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „kein Eingel“ sei und fügte hinzu: Selenskyj hätte „diesen Krieg nicht zulassen dürfen“.
Viele Menschen in der Ukraine hoffen auf einen gerechten Frieden. Zuletzt warnte der ukrainische Geheimdienst vor einer existenziellen Bedrohung für das Land, sollte der Krieg nicht bald enden. Wegen der drohenden schwächeren US-Unterstützung fordert der EU-Abgeordnete Tobias Cremer, dass die Europäische Union der Ukraine stärker helfen sollte.
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Putin-Berater äußert sich zu Friedensverhandlungen mit Trump
Derweil forderte Trump Kremlchef Putin auf, den Ukraine-Krieg zu beenden. Andernfalls drohte er dem Präsidenten Russlands mit weiteren Wirtschaftssanktionen und Zöllen. Unter anderem forderte Trump die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) auf, die Ölproduktion zu steigern, um die Preise zu senken und Russland zu unterbieten.
Der Putin-Vertraute und Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag: „Putin ist bereit. Wir warten auf Signale. Alle sind bereit. Es ist schwierig, hier den Kaffeesatz zu lesen. Sobald es etwas gibt, falls es etwas gibt, werden wir Sie informieren“, berichtete das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek. Ein Kriegsende könnte auch in Putins Interesse sein. Offenbar kämpft Russlands Wirtschaft mit massiven Einbußen. (Jan-Frederik Wendt)