Nach Selenskyj-Eklat: Neuigkeiten zu Trump-Putin-Gipfel – US-Präsident vor wichtiger Ukraine-Entscheidung

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Trump soll sich mit seinen Beratern für die nationale Sicherheit treffen. Thema sollen auch die Vorbereitungen für die zweite Runde von US-Russland-Gesprächen sein.

Moskau/Washington D.C. – Offiziell bestätigt ist noch nichts, aber nach dem Eklat im Weißen Haus zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem US-Präsidenten Donald Trump wird vermutet, dass das Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin, das schon lange geplant ist, nun beschleunigt werden soll.

Zweite Runde von US-Russland-Gesprächen: Treffen könnte wieder in Golf-Staat stattfinden

Wie CNN berichtet, halten diplomatische Beobachter den Streit im Oval Office für inszeniert, um den ukrainischen Präsidenten zu diskreditieren und ihn als Hindernis für alles, was als Nächstes kommt, aus dem Weg zu räumen. Ob geplant oder nicht, Russland spielt der Streit in die Karten. Ein persönliches Treffen zwischen Trump und Putin rückt nun näher.

In Saudi-Arabien haben sich Vertreter Russlands und der USA getroffen, um über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs zu sprechen.

Nachdem der US-Außenminister Marco Rubio und der russische Außenminister Sergej Lawrow im Februar die erste Runde außerordentlicher Gespräche im saudi-arabischen Riad geführt hatten, sollen derzeit die Vorbereitungen für eine zweite Runde, die in Kürze stattfinden soll, laufen. Wie CNN erfahren haben soll, könnte das Treffen ebenfalls in einem Golfstaat stattfinden. Dann wahrscheinlich wieder ohne die Ukraine.

Trump kommt mit Beratern zusammen: Politische Optionen für die Ukraine sollen erörtert werden

Tatsächlich soll sich Trump am Montag (3. März) in Washington mit seinen wichtigsten Beratern für die nationale Sicherheit treffen, darunter Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth. Wie die New York Times einen Vertreter der Trump-Regierung zitiert, soll eine Reihe politischer Optionen für die Ukraine erörtert werden, um gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.

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Dazu gehöre die Aussetzung oder Streichung der amerikanischen Militärhilfe für die Ukraine, einschließlich der letzten Lieferungen von Munition und Ausrüstung, die während der Biden-Regierung genehmigt und bezahlt wurden, sagte der Beamte.

Kreml zum Eklat im Weißen Haus: Selenskyj zeige „Mangel an diplomatischen Fähigkeiten“

Ob und wann die zweite Runde von US-Russland-Gesprächen stattfindet, steht noch nicht fest. Der Kreml äußerte sich noch nicht zu möglichen geplanten Treffen. Aber der vor laufenden Kameras ausgetragene Streit zwischen Trump und Selenskyj wurde aus Moskau als „beispiellos“ bezeichnet. „Ein, sagen wir mal, noch nie dagewesenes Ereignis. (...) Selenskyj hat in vielerlei Hinsicht einen womöglich völligen Mangel an diplomatischen Fähigkeiten gezeigt“, sagte Kremlsprecher Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. 

Donald Trump (re.) konfrontierte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit reihenweise Vorwürfen.

Es war die erste Reaktion aus dem Apparat von Präsident Putin, seitdem das Gespräch zwischen Trump und Selenskyj am Freitag (28. Februar) aus dem Ruder lief und der ukrainische Staatschef seinen Besuch dort abbrechen musste. Putin habe sich das Gespräch angeschaut, sagte Peskow. Zuvor hatte es bereits hämische Reaktionen aus der russischen Politik gegeben. 

Peskow sagte, die Gespräche zwischen Trump und Selenskyj hätten gezeigt, wie schwierig es sein werde, eine Beilegung des Ukraine-Konflikts zu erreichen. „Das Kiewer Regime und Selenskyj wollen keinen Frieden. Sie wollen, dass der Krieg weitergeht“, sagte Peskow. Ähnlich hatte sich Trump geäußert, am Freitag. Selenskyj hingegen betonte, dass er den Krieg beenden wolle. (bg/dpa)

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