Trump glaubt nicht an Ukraine-Deal mit Putin – auch Lawrow „will nicht mehr“

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Kremlchef Putin bleibt in Bezug auf eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg vage – laut eines Berichts bekümmert das den US-Präsidenten Trump wenig.

Moskau – Noch immer wartet die Welt auf einen Waffenruhe-Vorschlag aus Moskau. Das Telefonat zwischen Trump und Putin am Montag (19. Mai) hatte keine zählbaren Erfolge bei den Verhandlungen im Ukraine-Krieg gebracht. Brisant: Laut Berichten hat US-Präsident Donald Trump den europäischen Staatschefs verkündet, da Russland und die Ukraine nun direkt verhandeln würden, wären die „USA raus“. Neue Aussagen von Russlands Außenminister Sergej Lawrow dämpfen die Hoffnungen auf Frieden im Ukraine-Krieg jetzt weiter.

Russland-Außenminister Lawrow zu Ukraine-Gesprächen: „Wollen das nicht mehr“

Wie der Kyiv Independent berichtet, hat Lawrow bestätigt, dass Moskau kein Interesse an einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg hat. „Wir waren bereits in diesen Geschichten verwickelt, wir wollen das nicht mehr“, zitierte das Portal den russischen Außenminister. Er bezog sich laut dem Bericht auf die gescheiterten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew im Februar 2022, kurz nachdem Russland das Nachbarland Ukraine überfallen hatte.

„Axios“-Bericht: US-Präsident Trump „zufrieden“ mit Ukraine-Telefonat mit Kremlchef Putin

Das Telefonat zwischen Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin hatte in der EU für Ernüchterung gesorgt. Wie das Wall Street Journal (WJS) erfahren haben will, teilte Trump den europäischen Staats- und Regierungschefs anschließend mit, dass Putin nicht zu einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg bereit sei, weil er glaube, den Krieg gewinnen zu können. Und das US-Portal Axios berichtete, dass Trump mit dem Ergebnis seines Gesprächs mit Putin „relativ zufrieden“ gewesen sei. Eine Aussage, die seine EU-Partner „stark überrascht“ habe.

Ukraine-News: Trump will „sofort“ Waffenruhe-Verhandlungen – Putin zurückhaltend

Trump hatte nach seinem Telefonat mit Putin am Montag gesagt, Moskau und Kiew könnten „sofort“ Verhandlungen über eine Waffenruhe beginnen. Putin äußerte sich zurückhaltender und sagte, Russland sei bereit, gemeinsam mit der ukrainischen Regierung ein „Memorandum“ zur Vorbereitung eines „möglichen künftigen Friedensabkommens“ zwischen beiden Staaten auszuarbeiten.

WJS-Kommentar: „Trump tut so, als sei der Ukraine-Krieg das Problem anderer“

Trump sollte die Beendigung des Kriegs in der Ukraine weiter unbedingt als Priorität behandeln, kommentierte das WJS indes. „Frieden wird schwer zu erreichen sein, wenn Trump weiterhin so tut, als sei der Krieg das Problem anderer“, schrieb die US-Zeitung.

Donald Trump bei einer Pressekonferenz im Kapitol am 20. Mai 2025
Hält er sich aus den Ukraine-Gesprächen lieber „raus“? US-Präsident Donald Trump © UPI Photo/Imago

Kanzler Merz: Lösung im Ukraine-Krieg ist Sinne der USA und Trump

Bundeskanzler Friedrich Merz wiederum widersprach dem Eindruck, dass die US-Regierung das Interesse an einer Verhandlungslösung verliere. Es sei die gemeinsame Überzeugung der Europäer, dass eine Friedenslösung auch im Interesse der US-Politik sei.

„Das versuche ich auch in den Gesprächen mit der amerikanischen Regierung, auch mit dem amerikanischen Kongress, zu vermitteln. Und ich habe das Gefühl, dass dies jedenfalls von großen Teilen der amerikanischen Regierung und des Kongresses so gesehen wird“, sagte Merz am heutigen Donnerstag (22. Mai) bei einem Besuch in Vilnius in Litauen.

Merz zu einem möglichen Ende vom Ukraine-Krieg: „Es gibt keine schnelle Lösung“

Der CDU-Politiker Merz warnte allerdings auch: „Wir machen uns keine Illusion: Es gibt keine schnelle Lösung. Das ist ein Prozess, der gerade erst begonnen hat und der möglicherweise noch viele Wochen, vielleicht sogar viele Monate, dauern wird.“

Der Kanzler pochte erneut auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg, den Putin bisher aber ablehnt, obwohl ihn Merz und andere europäische Staats- und Regierungschefs vor zwei Wochen unter Androhung neuer Sanktionen ultimativ gefordert hatten. Die Gespräche im Ukraine-Krieg sollen jetzt möglichst im Vatikan weitergehen. (frs mit Nachrichtenagenturen)

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