Alaska-Treffen: Putin will Trump Mega-Business-Deal andrehen
Kremlchef Putin und US-Präsident Trump haben sich zu ihrem Gipfel getroffen. In den Gesprächen ging es auch um Trumps Lieblingsthema Business-Deals. Diese können weitreichende Folgen haben.
Anchorage – Nach zehn Jahren betritt der russische Präsident Wladimir Putin wieder US-amerikanischen Boden, um den US-Präsidenten Donald Trump zu treffen. Die direkten Gespräche in Alaska sind nun nach Kremlangaben beendet. Die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet – neben der Ukraine ging es wohl auch um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und den USA.
Gipfel-Treffen in Alaska: Trump und Putin sprechen auch über Business
Die Verhandlungen zwischen Trump und Putin dauerten demnach 2 Stunden und 45 Minuten. Trump hatte Putin am Abend deutscher Zeit nach der Landung auf dem Militärflugplatz von Anchorage empfangen – mit einem langen Händedruck. Bei dem Gipfel sollte es vor allem um eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gehen, aber Putin nutzte die Zeit auch, um mit Trump über eines seiner Lieblingsthemen zu sprechen: Business-Deals.

Putin sagte laut der russischen Nachrichtenagentur Tass, dass er und Trump „sehr gute Geschäftsbeziehungen und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut“ hätten. Trump äußerte sich laut dem amerikanischen Fernsehsender CNN gegenüber Journalisten etwas konkreter: „Wenn wir Fortschritte erzielen, würde ich (Geschäftsmöglichkeiten) besprechen, denn das ist eines der Dinge, die sie gerne hätten; sie möchten einen Teil dessen, was ich in wirtschaftlicher Hinsicht aufgebaut habe, für sich gewinnen.“
Zuvor sagte Trump schon laut dem Sender am Freitag an Bord der Air Force One: „Ich habe bemerkt, dass (Putin) viele Geschäftsleute aus Russland mitgebracht hat, und das ist gut.“ Und weiter: „Aber sie machen keine Geschäfte, bis wir den Krieg gelöst haben.“ Begleitet wurde Putin von Anton Siluanov, Russlands Finanzminister, und Kirill Dmitriev, einem hochrangigen Wirtschaftsdiplomaten und Leiter des russischen Staatsfonds.
Russlands Wirtschaft leidet – Handelsbeziehungen mit den USA wären Rettung
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat der Westen Putin und sein Gefolge mit Sanktionen überzogen und wirtschaftlich in vielerlei Hinsicht isoliert. Viele Firmen – vor allem US-amerikanische – haben sich aus Russland zurückgezogen. Russlands Wirtschaft siecht nun als Kriegswirtschaft dahin, eine hohe Inflation hat das Land im Griff. Für Putin wäre die Wiederaufnahme von Geschäftsbeziehungen mit den USA die Rettung.
Kein Wunder also, dass der russische Präsident das Treffen auch nutzt, um Trump zu bewegen, Russlands Isolation zu beenden. Laut dem Korrespondenten des amerikanischen Senders Fox News, strich Putin nach dem Treffen in seinem Statement seinen „Business Pitch“ an Trump noch einmal heraus. Dabei erwähnte er vor allem mögliche Kooperationen in der Raumfahrt-, Hightech- und Digital-Industrie – denn hier hinkt Russland dem Westen stark hinterher. Aber es könne laut dem Korrespondenten auch um Rohstoffe gehen, die sich unter anderem in den von Russland besetzen Gebieten der Ukraine befinden.
Trump-Putin-Deal hätte große Folgen – auch für Deutschland
Sollte es nun tatsächlich zu einer Annäherung in einem der angesprochenen Bereiche kommen, wäre das ein krasser Bruch von Seiten Trumps gegenüber den anderen westlichen Ländern. Das würde dann die Weltwirtschaftsordnung noch einmal ordentlich durcheinander wirbeln und neue Probleme aufwerfen – auch für Europa und Deutschland. Denn: welche Wirkungen haben dann ihre Sanktionen noch? Und wie sollen sie sich gegenüber den veränderten Bedingungen in Bezug auf Russland und den USA verhalten? Was bedeutet das für die Ukraine? Auch deshalb werden die Ergebnisse des Gipfels mit Spannung erwartet. (lma mit dpa)