Stadtwerke wollen fünf Windräder auf Brucker Flur bauen

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Westlich von Bruck könnten fünf Windräder entstehen. © mm

Lange wurde darüber gemunkelt, jetzt ist es offiziell: Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck wollen auf städtischem Gebiet fünf Windräder bauen. Theoretisch könnten sie im Jahr 2027 in Betrieb gehen.

Fürstenfeldbruck – Infrage kommen drei Flächen. Diese liegen nord- und südwestlich von Puch sowie südlich von Aich. Das wurde im Stadtrat deutlich, wo die Stadtwerke die Pläne vorstellten. Der Abstand zur Stadt Fürstenfeldbruck würde 1500 Meter betragen, zu Aich und Puch 900 Meter.

Eine Anlage nördlich der B 2

Wobei hier vom Rand der Flächen gemessen wurde, sodass jeweils noch ein paar Meter dazukommen sollen, wie Peter Beermann, Geschäftsführer der Energiesysteme GmbH und Windkraft-Experte im Stadtrat erklärte. Bei den zwei nördlichen Flächen – das sind Felder – könnten maximal drei Anlagen entstehen, sagte Beermann, der mit den Stadtwerken schon bei den bestehenden Anlagen zusammenarbeitete. Ein Windrad würde demnach auf der Fläche nordwestlich von Puch, oberhalb der B 2, stehen. Zwei weitere Anlagen können etwas südlicher und damit westlich von Puch sowie nördlich von Aich entstehen.

Zwei Varianten für dritte Fläche

Für die dritte Fläche, die laut Beermann aus einem kleinen Teil Feldflur besteht und zum größten Teil im Wald liegt, gebe es zwei Möglichkeiten. Variante 1: Die Stadtwerke errichten dort in der Mitte des Areals ein Windrad. „Der Standort ist privilegiert. Wir sind dort im Wald, halten den Abstand zur Wohnbebauung ein. Damit wären wir sofort genehmigungsfähig“, sagte Beermann.

Vorteile der Bauleitplanung

Die zweite Möglichkeit wäre, zwei Anlagen zu planen. Dafür wäre jedoch ein Bauleitverfahren nötig, da der Abstand zur Wohnbebauung weniger als 1000 Meter betrüge. Die Stadtwerke bevorzugen die zweite Variante, wie Matthias Beuter, Leiter Energiedienstleistungen, erklärte. „Wir wollen es mit Bauleitplanung machen, um die Bürger zu beteiligen.“ Der Planungsprozess würde in Ausschüssen und im Stadtrat öffentlich behandelt. Neben der Bauleitplanung muss die Planung ein Genehmigungsverfahren durchlaufen. „Wir müssen nachweisen, dass wir unter anderem die Kriterien für Schall und Schatten einhalten und der Artenschutz berücksichtigt wurde“, erklärte Beuter. Kosten: Rund 500 000 Euro pro Anlage.

So geht es weiter

Ob tatsächlich alle fünf Windräder genehmigt werden, hänge von vielen Faktoren ab. „Wenn wir drei Windräder nach Bauleitverfahren umsetzen können, wären wir gut. Ziel ist natürlich fünf Anlagen“, sagte Beuter dem Tagblatt. Finanziert werden sollen die Windkraftanlagen mit den Stadtwerken, der Stadt und über eine Schwarmfinanzierung, bei der sich Bürger beteiligen können. Die Windräder sollen deutlich höher (80 Meter) werden als die bestehenden bei Mammendorf und Malching. Vom Boden bis zur obersten Rotorspitze wären es 260 Meter. Damit steigt der Ertrag stark.

Für die Windparks soll eine Betreibergesellschaft gegründet werden. Aktuell sei man dabei, mit den betreffenden Grundstückseigentümern zu sprechen, sagte der Projektleiter.

Konkurrenz-Situation

Weil es noch Klärungsbedarf gibt, wurden die Pläne im Stadtrat jetzt nur vorgestellt. Ein Beschluss fiel nicht. Andreas Lohde (CSU) warnte: Das Know-how der Stadtwerke liege damit öffentlich. Andere Mitbewerber könnten daran teilhaben. „Wir sind in einer heißen Phase.“ OB Christian Götz hielt entgegen: Es sei wichtig, Transparenz und Akzeptanz zu schaffen. Bevor ein Beschluss gefasst werden könne, müssten noch Unklarheiten beseitigt werden. Außerdem kurz Thema: Das Windrad, das die Genossenschaft „Die Sonnensegler“ bei Aich bauen will.

Der Standort liegt im Wald, ist weit genug von der Wohnbebauung entfernt und gilt damit als privilegiert. Irene Weinberg (BBV) wollte daher wissen, ob die Sonnensegler diese Anlage schon morgen einfach hinstellen könnten. Das sei nur theoretisch möglich, sagte Windkraft-Experte Peter Beermann. Denn auch dieses Windrad muss das Genehmigungsverfahren durchlaufen. Stadtwerke-Chef Jan Hoppenstedt betonte, dass man mit den Sonnenseglern in der Diskussion sei und sicherlich keine kraftraubenden Konkurrenzkämpfe haben wolle.

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