Vom Präsidenten zum Autohändler: Trump nennt Musk-Demonstranten inländische Terroristen
Die Teslazahlen sinken. Elon Musk bekommt deswegen Unterstützung von US-Präsident Donald Trump. Der macht eifrig Werbung für die E-Autos.
Washington, D.C. – Teslas Verkaufszahlen befinden sich im freien Fall. Besonders dramatisch ist der Einbruch in China, dem weltweit wichtigsten Automarkt. Auch in Australien sieht es düster aus, und selbst Europa kehrt Elon Musks Unternehmen zunehmend den Rücken. Um die Verkaufszahlen anzuschieben, kauft sich US-Präsident Donald Trump jetzt selbst einen Tesla.
Trump wird zu „Gebrauchtwagenhändler“: US-Präsident macht Werbung für Tesla
Vor den Kameras des Weißen Hauses erklärte Trump am Dienstag (11. März), er wolle einen Tesla kaufen, weil er das Produkt für „großartig“ halte. „Und zweitens, weil dieser Mann seine ganze Energie und sein Leben diesem Projekt gewidmet hat und ich finde, er wurde unfair behandelt“, sagte Trump. Mehrere Cybertruck-Modelle von Tesla parkten vor dem Weißen Haus. „Wow“, sagte Trump, als er auf den Fahrersitz eines roten Teslas vom Model S glitt. „Das ist wunderschön.“ Für dieses Model entschied sich der US-Präsident. Er werde das Auto persönlich bezahlen und im Weißen Haus für seine Mitarbeiter hinterlassen. Sein Kauf sei ein Zeichen der Unterstützung für Tesla.
Das Netz reagiert natürlich sofort: Jimmy Kimmel, der Showmaster von „Jimmy Kimmel Live!“, konnte sich nicht verkneifen, einen Witz zu machen: „Er hat sich endlich in den Gebrauchtwagenhändler verwandelt, den wir alle schon immer in ihm gesehen haben.“ Kimmel fügte hinzu: „Die Vorstellung, dass wir jetzt alle tief in die Tasche greifen müssen, um dem reichsten Mann der Welt, der nur noch 324 Milliarden Dollar besitzt, beim Autoverkauf zu helfen, ist einfach zu viel.“
Nach Protesten gegen Musk: Trump kündigt an, Demonstranten als inländischen Terroristen zu bezeichnen
Tesla kämpft momentan mit sinkenden Verkaufszahlen, und die Aktien haben seit Jahresbeginn über 50 Prozent an Wert verloren. Auch Proteste gegen Musks Unternehmensführung, die von seiner Leitung des „Department of Government Efficiency“ (DOGE) und den damit verbundenen Massenentlassungen ausgelöst wurden, tragen zu dieser Krise bei. Einige Tesla-Fahrzeuge wurden auf der Straße beschädigt. Viele Tesla-Besitzer haben Aufkleber mit Botschaften wie „Ich habe es gekauft, bevor Elon durchgedreht ist“ auf ihr Auto geklebt.
Auf die Frage, ob Demonstranten als inländische Terroristen bezeichnet werden sollten, verurteilte er diejenigen, die aktiv gegen Musks Arbeit protestiert hatten. „Das werde ich tun. Ich werde sie stoppen“, sagte Trump. „Denn sie schaden einem großartigen amerikanischen Unternehmen.“ Er fügte hinzu: „Wir schnappen euch und machen euch die Hölle heiß“.
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Die Gruppe „Tesla Takedown“, die hinter den Protesten steht, erklärte gegenüber Newsweek, dass das Recht auf friedlichen Protest ein fundamentales Recht in der amerikanischen Demokratie sei. „Indem er das Geschäft seines größten Spenders als außerhalb dieser Demokratie stehend darstellt, zeigt uns Trump einmal mehr, wer er ist: ein korrupter Möchtegern-König. Das werden die Amerikaner nicht dulden“, hieß es in einer Erklärung der Gruppe. (lw)