Donald Trump sorgt mit Tesla-Szene vor Weißem Haus für Spott: „Mittelfristiger Schaden“
Image und Marktwert des Autobauers Tesla befinden sich im Sinkflug. US-Präsident Donald Trump wollte deshalb zur Hilfe eilen, könnte aber laut Experten alles nur schlimmer gemacht haben.
Tesla steckt in der Krise. Der Aktienkurs fällt, die Verkaufszahlen sinken. Das radikale politische Engagement von Tesla-Chef Elon Musk missfällt vielen Kunden. Kein Wunder – schließlich entstammen die meisten Käufer einer umweltbewussten und daher eher linksliberal orientierten Bevölkerungsgruppe.
US-Präsident Donald Trump hat den Boykott gegen Tesla jetzt als „illegal“ bezeichnet. Und angekündigt, ein Fahrzeug des Unternehmens zu kaufen, um seine Unterstützung für CEO Elon Musk zu demonstrieren. In seinem sozialen Netzwerk Truth Social schrieb Trump: „Ich werde morgen früh einen brandneuen Tesla kaufen, als Zeichen des Vertrauens und der Unterstützung für Elon Musk, einem wahrhaft großen Amerikaner.“

Donald Trump nimmt Tesla-Chef in Schutz: „Warum sollte er bestraft werden?“
Trump kritisierte die „Radical Left Lunatics“ (radikale linke Verrückte) für ihre Versuche, Tesla „auf illegale Weise“ zu boykottieren, und lobte Musk für seinen Beitrag zur Nation. Er betonte, dass Musk „alles riskiert hat“, um dem Land zu helfen, und fügte hinzu: „Warum sollte er bestraft werden?“
Anfang der Woche fiel die Tesla-Aktie um über 15 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit fast fünf Jahren. „Viele Tesla-Kunden sind sehr verärgert über die aktuellen Äußerungen von Elon Musk und wollen ein Zeichen setzen“, sagt Henrik Sattler, Professor für Marketing und Branding sowie stellvertretender Dekan der University of Hamburg Business School zu BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.
„Seit den aktuellen politischen Äußerungen von Elon Musk hat sich die Wahrnehmung der Marke Tesla deutlich verändert“, sagt Sattler. Musk spiele eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung der Marke, da er ein zentraler Markenbotschafter sei. Der Experte sagt: „Bei den meisten Konsumenten hat sich das Markenimage negativ entwickelt.“
Musk leitet DOGE – die neue „Regierungsabteilung für staatliche Effizienz“. In großem Ausmaß strich er Stellen in Regierungsbehörden und kürzte Budgets. Die Folge: Massive Proteste und Vandalismus an Tesla-Standorten. Trump verurteilte diese Aktionen als „inländischen Terrorismus“.
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Auftritt vor dem Weißen Haus mit Tesla-Fahrzeugen sorgt für Spott
Für Aufsehen sorgte auch ein bizarr anmutender Auftritt vor dem Weißen Haus. Trump präsentierte dort mehrere Tesla-Modelle. In Anwesenheit von Elon Musk kündigte Trump an: „Ich werde einen kaufen.“ Auf die Frage eines Reporters, welches Modell er erworben habe, entgegnete Trump: „Ich mag den da“ und zeigte auf ein rotes Model S. „Es ist ein großartiges Produkt, und er hat seine Energie, sein Leben investiert, um das zu verwirklichen – und jetzt wird er so unfair behandelt.“
Donald Trump setzte sich kurz ans Steuer des Model S und zeigte sich beeindruckt: „Alles ist Computer.“ Für Spott in den sozialen Netzwerken und politischen Talkshow sorgte ebenso, dass sich ein Teil der Karosserie eines Cybertrucks ablöste, als Trump mit der Hand dagegen klopfte.
Experten widerlegten inzwischen Trumps Behauptung, der Boykott sei illegal. Ein Urteil des US Supreme Court von 1972 schützt das Recht der Bürgerinnen und Bürger, gegen private Unternehmen zu protestieren. Die Proteste treffen Tesla hart: So sank der Aktienwert des Autobauers um 55 Prozent. In Deutschland brachen die Verkaufszahlen im Februar sogar um 76 Prozent ein. Ein Trend, der sich fortsetzen dürfte, wie auch Experte Henrik Sattler sagt. Politische Äußerungen würden immer die Gefahr bergen, dass sich große Kreise nicht damit identifizierten. Musks Verhalten und Aussagen „werden deshalb einen kurz- bis mittelfristigen Schaden an der Marke verursachen.“