Neues Jugendparlament in Miesbach: Auftakt mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner
Dieser Start kann sich sehen lassen: Im Beisein von Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat das neue Jugendparlament der Stadt Miesbach seine konstituierende Sitzung absolviert. Dabei verteilten die acht Jugendvertreter die zu besetzenden Ämter in geheimer Wahl.
Miesbach – An Aufmerksamkeit fehlte es dem neuen Jugendparlament der Stadt Miesbach nicht bei der konstituierenden Sitzung, die am Dienstagabend im ehrwürdigen Sitzungssaal des Rathauses stattfand. Auch ein Team vom Bayerischen Fernsehen schaute vorbei. Die höchste Auszeichnung war jedoch die Anwesenheit der Stimmkreisabgeordneten Ilse Aigner (CSU), der es als Landtagspräsidentin ein besonderes Anliegen war, bei diesem Termin – von dem sie aus unserer Zeitung erfahren hatte – dabei sein zu dürfen.
Warum, das machte sie bei der Eröffnungsrede deutlich. „Es geht um die Demokratie und die demokratischen Grundsätze“, erklärte Aigner, der dieses Thema gerade als Landtagspräsidentin – nicht zuletzt angesichts der Auftritte der AfD im Bayerischen Landtag – ein besonderes Anliegen ist. Aus diesem Grund sei sie dem Miesbacher Stadtrat sehr dankbar, dass in der Kreisstadt das Jugendparlament ins Leben gerufen wurde – als einziges im Landkreis, „und bayernweit gibt es auch nicht allzu viele“.
Drei Jahre Aufbauphase
Dass es ein langer Weg – nämlich gut drei Jahre – bis zu „dieser bedeutenden Sitzung“ war, verdeutlichte Bürgermeister Gerhard Braunmiller (CSU). Bereits im Jahr 2014 gab es den ersten Antrag im Stadtrat für eine – damals sogenannte – Kinderkommission, der aber keine Mehrheit fand. Mehr Glück hatte das Jugendparlament, das Andreas Kempf bei der Jugendbürgerversammlung 2020 angeregt hatte. Im Februar 2021 beauftragte der Stadtrat Jugendreferent Christian Mittermaier (CSU) und Familienreferentin Malin Friese (Grüne), ein geeignetes Konzept zu entwerfen (wir berichteten).
Mit Lucia Hirsch (20, Haindlkeller), Xaver Bernöcker (16, Jugendfeuerwehr), Frederik Hilbich (23), Noah Hormaier (16), Leopold Mayr- Mautner (18) sowie Anton (20, Haindlkeller), Linus (18) und Paul Weidelener (13) haben sich nun acht Freiwillige gefunden, die sich im neuen Jugendparlament engagieren und für die Miesbacher Jugend einsetzen wollen. Sie wurden bereits in der jüngsten Sitzung des Stadtrats ernannt. In der konstituierenden Sitzung stellten sie sich kurz vor und besetzten in geheimer Wahl ihre Ämter.
Mit weitreichenden Rechten ausgestattet
Dass die Gründung des Jugendparlaments so lange gedauert hat, erklärt Rathausmitarbeiterin Sandra Bauer mit den Rechten, mit denen das Jugendparlament ausgestattet wird. So gibt es eine eigene Geschäftsordnung, Einladungen zu den öffentlichen Stadtratssitzungen mit Rede- und Antragsrecht sowie ein Budget von 5000 Euro pro Jahr. Und Letzteres ist keine einfache Aufgabe, wie Aigner betonte: „Ein eigenes Budget ist gut. Denn beim Geld ist erfahrungsgemäß schwierig, wie man sich einigt.“
Zwei Jahre lang ist das Jugendparlament in dieser Zusammensetzung nun Teil dieses „Beteiligungsformats“, wie es Braunmiller nannte. Dies sei „ein guter Raum, um zu den kommunalen Entscheidungsprozessen hingeführt zu werden“. Aigner betonte ihrerseits: „Demokratie lebt von denen, die mitmachen.“
Das ist das neue Jugendparlament: Vorsitzender Leopold Mayr- Mautner, Stellvertreter Paul Weidelener; Schriftführer Linus Weidelener, Stellvertreter Xaver Bernöcker; Kassier Anton Weidelener, Stellvertreter Noah Hormaier; Social-Media-Beauftragte Lucia Hirsch, Stellvertreter Frederik Hilbich.
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ddy