Bei Wiederwahl: Trump will „nur am ersten Tag Diktator“ sein

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Donald Trump wirbt um die Wiederwahl zum US-Präsidenten 2024. Die Frage, ob er eine erneute Machtstellung für Rache ausnutzen werde, wollte er nun nicht verneinen.

Iowa - Machtmissbrauch, Fälschen von Geschäftsunterlagen, Tricksereien bei Bilanzen und Mitnahme von Geheimdokumenten: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump sieht sich bereits seit Jahren stetig mit Vorwürfen, Anzeigen und Klagen konfrontiert. Bislang konnte keiner der Skandale ihm so recht etwas anhaben. Trump erfreut sich unter seinen Anhängern ungebrochen großer Beliebtheit.

Kein Wunder also, dass Kritiker eine Wiederwahl 2024 fürchten. Nach seiner Wahlniederlage gegen Joe Biden 2020 verbreitete Trump Verschwörungstheorien über Wahlmanipulation und gefälschte Ergebnisse, hetzte gegen Demokraten und den Wahlprozess. Rhetorik, die ihren traurigen Höhepunkt im Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 erreichten. Auch seither hält der ehemalige Präsident nicht mit Theorien hinterm Berg, die seine Unschuld und eine Verschwörung der linken politischen Fraktion, der Mainstream-Medien und anderer diverser Kritiker unterstreichen sollen. Besonders seit er seine Kandidatur zur Wiederwahl 2024 bekannt gab, drückt Trump wieder aufs Gas.

Donald Trump
Donald Trump will im Fall der Wiederwahl 2024 einen Tag „Diktator“ sein, versprach er. © Charlie Neibergall/AP/dpa

US-Wahl 2024: Donald Trump will einen Tag Diktator sein

So recht überraschend kam es also nicht, als er bei einer Bürgerversammlung die Frage, ob er eine erneute Machtposition ausnutzen wolle, um sich zu rächen, nicht verneinen wollte. Der Fox News Moderator und rechter Hardliner Sean Hannity fragte Trump bei der Veranstaltung in Iowa, wie er auf entsprechende Vorwürfen durch Demokraten antworten wolle. Zweimal musste die Frage gestellt werden, bis Trump sich zu einer Antwort hinreißen ließ und Rachepläne bestritt. Er werde keinen Machtmissbrauch begehen, um politische Gegner zu vernichten, sollte er wiedergewählt werden, versicherte der Ex-Präsident laut eines Berichts des Guardians.

Eine Antwort, die der Gastgeber Sean Hannity nicht einfach so stehen lassen wollte. Er hakte nach: „Versprechen Sie Amerika heute, dass sie unter keinen Umständen Ihre Macht missbrauchen werden, um sich gegen jemanden zu rächen?“

Die Antwort: „Außer an einem einzigen Tag.“ Am ersten Tag seiner Präsidentschaft wolle Trump die mexikanisch-amerikanische Grenze dichtmachen und Ölbohrungen erweitern lassen. Die Antwort auf die Frage, ob er vorhabe, ein Diktator zu werden, fiel ähnlich ominös aus: „Nein, nein, nur an Tag eins. Wir machen die Grenze zu und bohren, bohren, bohren. Danach bin ich kein Diktator mehr.“

US-Wahl 2024: Trump will Frage nach Rache-Feldzug nicht beantworten

Trump hatte im Vorfeld all denen mit Konsequenzen gedroht, die ihn, in seinen Worten „politisch verfolgten“. Präsident Biden hatte diese Rhetorik als anti-demokratisch kritisiert. Im Anschluss an die Bürgerversammlung in Iowa äußerte sich Bidens Wahlkampf-Managerin Julie Chavez Rodriguez kritisch: „Donald Trump hat uns genau gesagt, was er vorhat, wenn er wieder gewählt wird. Und heute Nacht hat er gesagt, er wird Diktator für einen Tag sein. Amerikaner sollten ihm das glauben“, zitiert NBC News Rodriguez.

Trump selbst warf Biden derweil vor, das amerikanische Rechtssystem dafür auszunutzen, seinen politischen Gegner auszuschalten. Dabei bezog er sich auf mehrere Untersuchungen und Gerichtsprozesse, die in der Vergangenheit und aktuell gegen ihn laufen.

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