Streik in Hamburg, Flughafen dicht: Was Reisende jetzt wissen müssen
Wer am heutigen Sonntag (9. März 2025) mit einem Flug vom Flughafen Hamburg abheben wollte, steht vor leeren Abflugtafeln. Die Gewerkschaft Verdi hat, ohne Ankündigung, wie der Flughafen betont, die Flugzeugabfertigungsdienste zum Streik aufgerufen. Als Konsequenz bleibt der gesamte Flughafen geschlossen, es finden den ganzen Tag keine Ankünfte und Abflüge statt. Am Montag soll der Streik in der Flugzeugabfertigung und der Sicherheitskontrolle fortgesetzt werden. Die Flughafenbetreiber rechnen mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Flugbetriebs.
Wie erfahre ich, ob mein Flug vom Streik am Flughafen Hamburg betroffen ist?
Wer heute von dem Streik betroffen ist, kann hier die Kontaktdaten seiner Airline herausfinden um dort direkt nachzufragen. In Hamburg fallen allerdings laut Betreibern pauschal alle Flüge am Sonntag aus. Für Montag sind auf der Webseite bereits zahlreiche Abflüge als annulliert gekennzeichnet. Gleichzeitig informieren viele Airlines proaktiv per Mail oder Sms. Auch die Apps der Fluggesellschaften sind ein guter Weg, über die eigene Reise auf dem Laufenden zu bleiben.
Welche Rechte habe ich, wenn mein Flug wegen des Warnstreiks ausfällt?
Fallen Flüge wegen eines Streiks aus, muss die Fluggesellschaft Reisenden eine alternative Beförderung zum Ziel anbieten. Oft buchen Airlines die Reisenden automatisch auf einen anderen Flug um oder bieten ihnen an, statt mit dem Flieger mit der Bahn an ihr Ziel zu kommen. Für innerdeutsche Flüge ist oft Letzteres der Fall.
Müssen Passagiere wegen eines Streisk länger am Flughafen ausharren, müssen die Fluggesellschaften für Getränke und Snacks vor Ort aufkommen, das geschieht meist in Form von Gastronomiegutscheinen, die Passagiere am Schalter der Airline erhalten. Achtung: Einfach essen gehen und dann die Erstattung beantragen funktioniert in der Regel nicht.
Bekomme ich mein Geld zurück?
Darauf stehen die Chancen bei dem aktuellen Streik von Verdi am Flughafen Hamburg eher schlecht, denn die Erstattung häng davon ab, wer streikt. Nachdem aktuell das Bodenpersonal das Flughafens in den Streik getreten ist, dürften Airlines um eine Entschädigung herum kommen. Anders sähe es aus, wenn das Personal der Fluggesellschaft streiken würde. Dann sähe die EU-Fluggastrechte-Verordnung bei Verspätungen ab drei Stunden am Zielort sowie kurzfristigen Flugabsagen unter gewissen Voraussetzungen Ausgleichszahlungen von 250 bis 600 Euro pro Passagier vor. Der Anspruch auf Ersatzbeförderung besteht allerdings in jedem Fall und unabhängig davon, ob Passagieren auch eine Entschädigungszahlung zusteht.
Mein Gepäck ist weg, was kann ich tun?
Laut NDR hatten Passagiere vor dem Spontanstreik noch ihr Gepäck aufgeben können, doch nach dem Aufruf war es nicht mehr möglich, dieses zurückzubekommen. „Wir haben heute Morgen die Kolleginnen und Kollegen der Gepäckbeförderung mit 150 Mann in der Frühschicht bis heute einschließlich abends zum Streik aufgerufen – bis zum Ende der Spätschicht“, erklärte Lars Stubbe von ver.di. Die Pressestelle des Hamburger Flughafens war für eine Nachfrage dazu nicht erreichbar. Wem das passiert, der sollte auf jeden Fall den Gepäckaufkleber gut aufbewahren. Wenn möglich, können Sie noch direkt am Flughafen bei Ihrer Airline eine Gepäckanzeige aufgeben, ansonsten wenden Sie sich an die Hotline.