Bürgermeister Christoph Schmid informiert bei Bürgerversammlung über Infrastruktur-Projekte
Bauvorhaben, Energie – und die Radieserl im Garten des Bürgermeisters: Auf der Agenda der Bürgerversammlung standen nicht nur Anfragen zur Asylunterkunft in Warngau, sondern zahlreiche Infrastrukturprojekte.
Holzkirchen – Mit Traubenzucker und Tee hatte sich Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) auf die fast vier Stunden dauernde Bürgerversammlung am Mittwochabend vorbereitet. Bevor er sich im voll besetzten Saal den Anfragen zur Asylunterkunft in Warngau widmete (wir berichteten), gab er einen Überblick über alle Vorhaben, die Holzkirchen 2023 angepackt, weitergeführt oder abgeschlossen hat. Außerdem stimmten die Holzkirchner darüber ab, ob sich der Gemeinderat in den kommenden drei Monaten mit den Anträgen zu befassen hat, die zur Versammlung eingereicht worden waren. Ein Überblick:
Neubau Mittelschule
Derzeit montieren Handwerker die Holzfassadenelemente an dem Neubau, der im Mai 2023 begonnen hatte (wir berichteten). Sie führen außerdem Dachabdichtungsarbeiten durch. Im April sollen die Gewerke Heizung, Sanitär, Lüftung und Trockenbau die Arbeiten aufnehmen.
Brand im Kinderland
Inzwischen steht die Schadenshöhe fest: Die Kosten für die Renovierung der Kita an der Erich-Kästner-Straße belaufen sich laut Schmid auf circa 520 000 Euro. Den Großteil der Kosten hat die Versicherung übernommen. Wie berichtet, hatten Brandstifter am 1. November 2022 das Feuer gelegt. Die Ermittlungen wurden mittlerweile eingestellt.
Gasbohrung
Schmid geht davon aus, dass das Unternehmen Terrain Energy im Holzkirchner Untergrund nicht nach Gas bohren wird. Zwar sei die Prüfung des Vorhabens durch das Wirtschaftsministerium noch nicht abgeschlossen, seiner persönlichen Einschätzung nach sei die Aufsuchung angesichts der aktuellen Gaspreise aber wohl unwirtschaftlich. Zudem seien Unternehmungen grundsätzlich schwierig, wenn sie vor Ort auf derartige Ablehnung stoßen. Wie berichtet, hat Holzkirchen bei seiner Ablehnung von Erdgasbohrungen die volle Rückendeckung der Nachbargemeinden und des Landkreises. Schmid bedankte sich für diese Solidarität.
Neuer Marktplatz
Wie berichtet, hatte der Gemeinderat Ende 2022 beschlossen, für die Umgestaltung des Marktplatzes dessen Umgriff zu ändern. Demnach sollen Münchner Straße und die Kreuzung Tölzer Straße in die Planung integriert werden. Jetzt fertigt ein Büro in Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt Rosenheim die Pläne für diesen Bereich an. Noch im ersten Halbjahr 2024 sollen sie dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgestellt werden.
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Valleyer Weg
Seit September besteht im Valleyer Weg und der Angerstraße eine Straßenbaustelle. Hier kam es nicht zuletzt aufgrund des frühen und unerwartet starken Wintereinbruchs zu Verzögerungen. Um den Anwohnern den Zugang zu ihren Häusern auch bei winterlichen Bedingungen zu ermöglichen, wurde eine provisorische Asphaltdecke eingebaut. Im Lauf des Jahres sollen nun Wasser und Strom im neuen Gehweg verlegt werden. Ende des Jahres soll die Deckschicht aufgebracht und im Bereich des Bahnübergangs die Pflasterfläche hergestellt werden.
Saatgut-Bibliothek
Seit März können Hobbygärtner in der Gemeindebücherei Saatgut leihen – eine Idee aus Nordamerika. „Ich selbst habe in meinem Hochbeet Radieserlsamen aus der Bücherei gesät und auch schon geerntet“, sagte Schmid. Allerdings sei er anschließend ratlos gewesen, wie er denn nun an die Samen komme, die er nach dem Prinzip der Leihe wieder zurückbringen müsse, bekannte er. Das habe er dann vom Gartenbauverein gezeigt bekommen: „Ich habe dabei gelernt, wie der Kreislauf des Samengewinns weg von der Supermarktkasse funktionieren kann.“
Anträge
Insgesamt acht Anträge waren eingegangen, doch nur zwei schaffen es in den Gemeinderat. Zum einen die Idee, Inklusionsspielplätze zu schaffen. Laut den Behindertenbeauftragten verfügt bereits einer der insgesamt 37 Spielplätze in Holzkirchen über Inklusionsgeräte, der an der Maitz. Denkbar wäre eine Nachrüstung auch auf dem Spielplatz an der Krankenhausstraße sowie an der Flintspachstraße.
Außerdem wird sich der Gemeinderat auf Wunsch der Bürger mit einer besseren Umsetzung der Hausnummernsatzung befassen. Die Antragstellerin hatte kritisiert, dass viele Hausnummern nicht gut sichtbar seien – eine folgenschwere Hürde für den Rettungsdienst. „Die Bauverwaltung begrüßt diesen Antrag“, sagte Schmid.
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