Mit Herzblut aufgespielt: Bravorufe zum Jubiläum der Otterfinger Blasmusik
Die Gratulanten warteten mit Applaus und Bravorufen auf: Bei einem Jubiläumskonzert hat die Blasmusik Otterfing ihr 25-Jähriges gefeiert. Und dabei ihr neues Album präsentiert.
Otterfing – Doppelten Grund zum Feiern hatten jetzt die Blasmusik Otterfing und ihr dazugehöriger Förderverein: Vor rund 350 Besuchern spielten sie im Otterfinger Hof zu ihrem 25-jährigen Bestehen auf und präsentierten ihre neue, mittlerweile dritte CD: kraftvoll, zünftig, echt und mitreißend.
Ihr fast dreistündiges Jubiläumskonzert eröffnete die Blasmusik Otterfing geradezu richtungsweisend mit dem schmissigen Marsch „Musikantengold“. Von Anfang an setzten die 30 Musikanten mit Enthusiasmus und Konzentration eine Marke: Freunde der Blasmusik sollten mit solide interpretierten, viel und gern gehörten Musikstücken ihre Freude haben. Deshalb kam es nicht von ungefähr, dass „Freunde der Blasmusik“ sowohl das Programm als auch die begleitende CD titeln – nach einer Komposition des allerersten Dirigenten der Otterfinger Blasmusik, Bertl Bauer.
Nachdem Musikvereins-Vorsitzende Veronika Pallauf die Gäste des Jubiläumsabends begrüßt hatte, erinnerte sie an die Anfänge der Blaskapelle. Die ist ein 1999 wahrgewordener Traum des Otterfinger Musikfreundes Robert Schaal und nahm mit 66 Gründungsmitgliedern im April 1999 ihren Anfang. Heute zählt der Musikverein 420 Mitglieder.
Musikanten ziehen alle Register
Die Musikanten glänzten mit exakten Motiv- und Tempowechseln und einer einnehmenden Vielfarbigkeit beispielsweise bei der Ouvertüre von Georg Stichs „Musikfestsonntag“. Hier, aber auch beim mitreißenden „Vergnügungszug“ von Johann Strauß, dem pulsierend lebendigen Konzertwalzer „Hereinspaziert!“ von Carl Michael Zieher sowie weiteren Walzern, Märschen und Polkas aus den unterschiedlichsten Kulturräumen der Blasmusik zogen sie alle Register und zeigten, dass die Vielfalt der Spielarten beherrschen. Mal klangen die Otterfinger orchestral, mal bigband-mäßig swingend, mal modern nach Brass, osteuropäisch oder auch militärisch – immer aber so mitreißend, dass das Publikum nicht mit Applaus, Bravorufen oder Schunkeln sparte.
„Gabriella’s Song“, dem bekannten Titel aus dem Film „Wie im Himmel“, wie auch beim anrührenden Ende von Slavko Avseniks „Hirtenlied“ brillierten Solisten. Laura Bergaentzles Klarinettenspiel erzählte von Heimatgefühl, und Gabriel Killer faszinierte mit seiner sanften und hingebungsvollen Trompete. Beide durften jeweils das letzte Drittel ihres Stücks als Zugabe wiederholen.
Prägende Musikmeister
Zwischen diesen musikalischen Schmankerln unterhielt Franz Huber mit Anekdoten, Geschichten und Witzen, aber auch mit unterhaltsamen Begebenheiten aus dem Umfeld der Otterfinger Blasmusik, beispielsweise über den verstorbenen früheren Musikmeister Bauer, der die Otterfinger Kapelle und ihre Spielart aufbaute und geprägt hat. Sohn Stefan Bauer bildet bis heute am Schlagzeug einen kraftvollen Motor für die Kapelle. Moderator Huber lobte aber auch den essenziellen Beitrag, den der heutige Dirigent Robert Schüßlbauer seit 17 Jahren – mit vollem Körpereinsatz und viel Humor – für die Entwicklung der Kapelle leistet, dankte dem Musikverein für die Unterstützung und berichtete von den Mühen der CD-Produktion.
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In das Titelstück „Freunde der Blasmusik“, die Polka aus der Feder Bertl Bauers, legten die Musikanten ihr gesamtes Herzblut und mit „Mein Regiment“, einem Blankenburg-Marsch, ein umjubeltes Ende hin, bei dem der ganze Saal klatschte. Die drei Zugaben ergänzten den Abend um die bis dahin fehlenden Titel der CD, sodass sich am Ende CD-Inhalt und Programm-Inhalt deckten. Mit der Polka „Eine letzte Runde“ wurde das begeisterte Publikum am CD-Verkauf vorbei schwungvoll „aussegspuit“.