Trump-Aktien verlieren an der Börse mehr als eine Milliarde Dollar an Wert
Kaum Nutzer und wenige Einnahmen: Bei Donald Trumps Social-Media-Plattform läuft es bescheiden. Das hat nun Auswirkungen an der Börse – und damit auch für Trump selbst.
New York – In der vergangenen Woche hatte Donald Trump noch gut lachen, nun kam der tiefe Fall. Bereits wenige Tage nach dem Börsenstart ist der Aktienkurs der Medienfirma des ehemaligen US-Präsidenten nämlich dramatisch abgestürzt. Teilweise sackte der Kurs von Trump Media am Ostermontag (1. April) um mehr als ein Fünftel ab – von knapp 60 US-Dollar am Morgen auf letztlich 48,66 US-Dollar bei Börsenschluss am Nachmittag.
Das traf nicht nur zahlreiche Kleinanleger, sondern auch den mit Abstand größten Anteilseigner: Donald Trump. Laut einem Bericht des US-Senders CNN verlor Trump dadurch allein am Montag mehr als eine Milliarde US-Dollar.
Medienfirma von Donald Trump macht rund 58 Millionen US-Dollar Verlust
Zuvor hatte die Trump Media & Technology Group (TMTG), Eigentümerin des Social-Media-Netzwerks Truth Social, schwache Finanzzahlen veröffentlicht. Wie das Unternehmen am Montag bekannt gab, hat Trump Media im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 58 Millionen US-Dollar eingefahren und kaum Einnahmen erzielt. Lediglich etwas mehr als 4 Millionen US-Dollar setzte die 2021 gegründete Firma im Jahr 2023 um. Immerhin: Das waren mehr als im Jahr 2022. Da lagen die Erlöse noch bei knapp 1,5 Millionen US-Dollar, der Gewinn aufgrund einer Steuergutschrift aber auch noch bei 50,5 Millionen US-Dollar.

Die mageren Umsatzzahlen zeigen, dass es Trump weiterhin kaum gelingt, Werbeunternehmen für seine Plattform Truth Social zu begeistern. Das ist wohl auch aufs geringe Interesse am Netzwerk zurückzuführen. Im Februar 2022 als „konservative Twitter-Alternative“ und kommende „Internetsensation“ gestartet, kann Truth Social mit den Platzhirschen X (ehemals Twitter) und Facebook noch längst nicht mithalten.
Wie CNN mit Verweis auf den Traffic-Analysten Similarweb schreibt, hatte die App der Plattform im Monat Februar lediglich 494.000 aktive Nutzer in den USA. Zum Vergleich: X nutzen laut CNN 75 Millionen Menschen, Facebook 142 Millionen. Statt aufzuschließen, verliert Truth Social gar an Zuspruch. Die Februar-Zahlen bedeuteten einen Rückgang von 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr, schreibt der US-Sender.
Trump wurde durch Börsengang um einige Milliarden US-Dollar reicher – zumindest auf dem Papier
Zum Börsenstart der Eigentümerfirma Trump Media hatte es am vergangenen Dienstag (26. März) dennoch einen Hype gegeben. So stieg die unter dem Kürzel „DJT“ gehandelte neue Aktie am ersten Tag zeitweilig um bis zu 40 Prozent – auf mehr als 70 US-Dollar. Der Börsengang folgte auf eine Fusion der Medienfirma mit einer Unternehmenshülle, der Digital World Acquisition Corp.
Meine news
Den ehemaligen US-Präsidenten machte der Kursanstieg um einige Milliarden US-Dollar reicher, denn Trump hält die mit Abstand meisten Anteile am Unternehmen. Laut CNBC besitzt er 57,3 Prozent der Trump Media-Aktien. Das entspricht derzeit rund 3,8 Milliarden Dollar und sind laut dem US-Sender etwa 2,5 Milliarden US-Dollar weniger als noch in der vergangenen Woche. Noch existiert die Summe aber ohnehin nur auf dem Papier, denn Trump darf seine Aktien frühestens in sechs Monaten verkaufen.
Donald Trump dürfte den Kursverlauf angesichts hoher Anwaltskosten und Strafen aufmerksam verfolgen
Wie viel die Anteile dann noch wert sein werden, bleibt abzuwarten. Kritiker rechnen aufgrund der geringen Einnahmen mit einem fallenden Kurs. Und auch Trump Media selbst warnte angesichts der hohen Verluste davor, dass das Geld ausgehen könnte. Dabei handelt es sich allerdings um eine Pflichtwarnung an Anleger, die in den USA üblich ist.
Der 77-jährige Trump, der bei der US-Wahl am 5. November erneut für die Republikaner ins Rennen ums Weiße Haus gehen wird, dürfte den Kursverlauf mit höchster Aufmerksamkeit verfolgen. Muss der Immobilienunternehmer aufgrund verschiedener Verfahren gegen ihn doch hohe Anwaltskosten und Strafen begleichen.
Erst am Montag (1. April) hinterlegte Trump im Rahmen eines Betrugsprozesses eine Bürgschaft von 175 Millionen US-Dollar. Damit wurde die Zahlung einer Gesamtstrafe in Höhe von 450 Millionen US-Dollar vorläufig ausgesetzt. Und auch auf Truth Social sorgte Trump für Schlagzeilen. Dort teilte er am Freitag (29. März) ein Video, das ein Bild von US-Präsident Joe Biden als vermeintliches Entführungsopfer zeigt. (Florian Neuroth)