Trumps „Weihnachtsbotschaft“ stößt auf Entsetzen – „Er ist kein Christ“
Donald Trump schimpft auf seiner Social-Media-Plattform gegen seine Gegner. Kritik kommt aus der eigenen Partei – Trump „ist kein Christ.“
Chicago – Donald Trump hat sich auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social wieder einmal Luft gemacht. Zu Weihnachten teilte er mit mehreren hitzigen Posts gegen politische Kontrahenten und seine juristischen Verfolger aus. Das scheint in seiner eigenen Partei nicht bei allen gut anzukommen.
Trumps verbale Entgleisungen überraschen eigentlicher nur noch selten. Aber nach den Beiträgen auf Truth-Social stellt Adam Kinzinger, ehemaliger Kongressabgeordneter der Republikaner, jetzt sogar die christliche Ausrichtung Trumps infrage. Er wetterte vergangenen Dienstag (26. Dezember) seinerseits gegen den Ex-Präsidenten der USA auf X (ehemals Twitter): „Trump ist schwach, kümmerlich, stinkend, Bauchschmerzen-verursachend, aber er ist kein Christ und er ist kein ‚Mann Gottes‘.“
Trump sagt seinen Gegnern, sie sollen „in der Hölle schmoren“
Die Aussagen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten haben es in sich. Neben den bereits bekannten Kamellen gegen den Demokraten und direkten politischen Kontrahenten Joe Biden, das „woke Militär“ oder Elektroautos, äußert Trump auch seine Meinung zur laufenden Strafverfolgung gegen ihn. „Frohe Weihnachten an alle, inklusive der letzten Hoffnung des krummen Joe Bidens, den gestörten Jack Smith, den außer Kontrolle geratenen Verrückten, der gerade externe Anwälte frisch aus dem Sumpf angeheuert hat, um ihm bei seiner schlecht ausgeführten Hexenjagd gegen ‚Trump‘ und ‚MAGA‘ zu helfen.“

Trump schürt in seinem Post außerdem weiter die Verschwörungstheorie, dass die kommende US-Wahl von den Demokraten „gestohlen“ wird. Wegen einer ähnlichen Äußerung zum Sieg von Joe Biden, die mutmaßlich zum Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar 2021 geführt hat, läuft ein Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten. Am Ende seiner „Weihnachtsbotschaft“ wünscht er allen Angesprochenen nochmals „frohe Weihnachten“ und ergänzt: „Mögen sie in der Hölle schmoren.“
Parteifreund unterstellt Trump „kein Christ“ zu sein
Kinzinger will die Weihnachtsbotschaft seines Parteikollegen nicht einfach hinnehmen. Auf X schrieb der ehemalige Abgeordnete: „Ich lehne mich hier mal NICHT weit aus dem Fenster: Dieser Mann ist kein Christ. Wenn Sie ein Christ sind und ihn unterstützen, verstehen Sie Ihre eigene Religion nicht.“ An den Post angehängt ist noch ein Hashtag mit den Worten „Trump stinkt.“
In den Kommentaren zu Kinzingers Beitrag finden sich zahlreiche Trump-Unterstützer. Einer schreibt dem Republikaner: „Wenn Sie Christ wären, wüssten Sie, dass die Bibel sagt: ‚Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.‘“. Neben Kritik an dem Beitrag betonen einige Menschen aber auch ihre Unterstützung.
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Experte unterstellt Trump Panik vor „internen Umfragen“
Politiker „halten ihre Weihnachtsbotschaften normalerweise positiv und betonen Dankbarkeit und Hoffnung auf bessere Tage - und halten sich von politischen Konflikten fern“, erklärt der Professor für Politikwissenschaften, Grant Davis Reeher, dem Nachrichtenportal Newsweek. Trump tanzt dabei aber deutlich aus der Reihe. Sieht sich der Ex-Präsident von seinen republikanischen Kontrahenten bedroht?
Das könnte zumindest laut dem Experten der Grund für die harschen Worte sein. Für Reeher deute der Beitrag Trumps darauf hin, „dass er einige interne Umfragen sieht, die ihm nicht gefallen, und dass er versucht, eine extremere Version der verbalen Taktik anzuwenden, die 2016 für ihn funktioniert hat, um die jüngsten Trends umzukehren.“ (nhi)