Besondere Spenden-Aktion für Kirchensanierung: Pfarrer wettet mit Fallschirmsprung

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Fürs Foto bekam Pfarrer Johannes Huber (3.v.l.) schon mal ein Fallschirm-Gurtzeug überreicht. Im Bild der Schwabbrucker Pfarrgemeinderat mit (v.l.) Kerstin Rößle, Manfred Lochbihler, Birgitta Siegl, Maria Meichelböck, Mathilde Siegl, Gerlinde Köhler und Kirchenpfleger Hans Görlich. © Hans-Helmut Herold

Für die Sanierung der Schwabbrucker Pfarrkirche fehlt nach wie vor Geld. Eine außergewöhnliche Idee könnte helfen: Der Pfarrer wettet mit einem Fallschirmsprung.

Schwabbruck – Es gab unter anderem Risse im Gewölbe, massive Fäulnisschäden am Dach und Mängel im Gebälk – die Mängelliste war groß bei der 530 Jahre alten Schwabbrucker Pfarrkirche, die zuletzt 1974 saniert worden war. Die Gesamtkosten der im vergangenen Mai gestarteten Sanierung wurden mit 1,075 Millionen Euro errechnet, bei der das Bistum Augsburg mit 783 200 Euro den Löwenanteil trägt. Weitere Gelder kommen von Gemeinde, Bezirk und Landkreis, auch Eigenmittel sind vorgesehen, darunter 65 000 Euro Spenden.

Der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung waren schon sehr aktiv, es gab unter anderem Benefizkonzerte und Kaffee-und-Kuchen-Verkauf, auch eine aufwändige „Betteltour“ an jedem Haus wurde gestartet. So kamen immerhin 50 000 Euro zusammen. Doch wie sollen die noch fehlenden 15 000 Euro beschafft werden?

Wenn bis Juni 15.000 Euro zusammenkommen, absolviert Pfarrer Tandem-Fallschirmsprung

Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Maria Meichelböck hat schließlich bei der Heimatzeitung angerufen, ob man sich eine Kooperation vorstellen könnte, um nach dem Motto „Wetten dass...?“ das fehlende Geld aufzutreiben. Der Plan: Wenn die 15 000 Euro bis Anfang Juni zusammenkommen, stellt sich Pfarrer Johannes Huber für eine besondere Aktion zur Verfügung. Auf die Frage des Journalisten „wie ist euer Pfarrer denn drauf?“, gab es großes Gelächter, auch vom Pfarrer selbst, denn der Vorschlag hatte es in sich: Wie wäre es, wenn Huber als Wetteinsatz einen Tandem-Fallschirmsprung absolviert?

Der 63-jährige Huber schien im ersten Moment skeptisch, hat sich dann zeitnah informiert, was es für Voraussetzungen für so einen Sprung braucht – und schließlich zugesagt. Und er ist nicht allein: Auch sein Kaplan Livinus Ngwu will dabei sein. „Er will vor allem Fotos haben und die in seine Heimat Nigeria schicken. Er sagt, dass glaubt ihm sonst kein Mensch“, erzählt Huber und lacht.

Tolle Preise bei Verlosung

Für jeweils 10 Euro erhalten Spender ein Los für die Verlosung. Wer also 100 Euro spendet, hat zehn Gewinnchancen. Das Geld muss unter dem Stichwort „Gewinnspiel“ auf das Konto DE85 7016 9509 0300 6205 48 bei der Raiffeisenbank Pfaffenwinkel überwiesen werden. Unbedingt im Verwendungszweck die Adresse dazuschreiben, die für die Losbox benötigt wird.

Der Hauptpreis ist ein Urlaubsgutschein im Wert von 250 Euro im Haus an der Luck in Barbian/Südtirol. Als zweiten Preis gibt es einen Reisegutschein in Höhe von 150 Euro von „Glück auf-Reisen“ in Peiting. Der dritte Preis ist ein 100-Euro-Gutschein vom Gasthaus Schäferwirt in Schwabbruck, der vierte Preis ein 50 Euro-Gutschein vom Gasthof Frank in Schwabbruck.

Meichelböck hatte sich unterdessen umgehört, wer den Tandemsprung mit Pfarrer und Kaplan machen könnte, und ist bei den Altenstadter Fallschirmspringern vom „Club 2000“ auf offene Ohren gestoßen. „Die haben am 8. Juni ein Flugzeug vor Ort, das passt super – denn da haben wir gleichzeitig unser Herz-Jesu-Fest“, sagt Meichelböck. Das findet etwas außerhalb an der gleichnamigen Kapelle statt.

Spenden-Aktion in Schwabbruck läuft bis zum 8. Juni

Der Plan schaut folgendermaßen aus: Am Samstag, 8. Juni, um 16 Uhr (Ausweichtermin 22. Juni) beginnt das Fest mit Kaffee und Kuchen, das auch ein Dank an alle bisherigen Spender sein soll. „Die sind alle herzlich eingeladen“, sagt Meichelböck. Bevor um 18 Uhr der Freiluft-Gottesdienst mit anschließendem gemütlichem Beisammensein startet, sollen um 17 Uhr der Pfarrer und sein Kaplan einschweben – falls die Spendensumme erreicht wurde.

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Auf jeden Fall wird Pfarrer Huber Gewinner ziehen. Denn der Pfarrgemeinderat hat vier attraktive Preise an Land gezogen, die für die Bürger einen zusätzlichen Anreiz für die Spende bieten sollen (siehe Kasten). Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob Pfarrer und Kaplan aus der Luft zum Fest kommen werden oder über die Straße – das haben die Spender in der Hand.

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