„Die Tuba ist unglaublich vielseitig“: Zwei Musiker über ihre Leidenschaft für das besondere Instrument
Sie wurde zum Instrument des Jahres 2024 gekürt: die Tuba. Auch um die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, denn die Tuba gilt als „Mangelinstrument“. Das heißt, dass nur wenige deren Spiel erlernen.
Landkreis – Für Franz Wölfle und Florian Hutter war und ist die Tuba ihr absolutes Trauminstrument. Wölfle konnte noch gar nicht richtig reden, als er seinen Eltern in den Ohren lag: „Franzi Bombardon spielen.“ Bei jedem Auftritt der Stadtkapelle Schongau stand er mit großen Augen vor den Tubisten, doch damals war das Instrument noch größer als er. Also hieß es: warten. Die Alternative Blockflöte legte er nach einer Woche wieder zur Seite. Es musste das Bombardon sein.
„Er hat uns alle so lange genervt, dass er mit neun Jahren dann doch Unterricht bekam“, meint seine Mama Agnes lachend. Schon im selben Jahr durfte der heute 37-Jährige beim Adventskonzert der Stadtkapelle mitspielen. Und ist dabei geblieben.
Tuba als Instrument des Jahres 2024: „Ich wollte das immer spielen“
Florian Hutter fing ebenfalls mit neun Jahren an, Tuba zu spielen. Die Faszination für das Instrument weckte sein Vater, der Tubist bei der Musikkapelle Huglfing war. „Ich wollte das auch immer spielen, musste aber warten, bis ich es tragen konnte“, erinnert sich der 28-Jährige. Auch für ihn gab es keine Alternative, auch er erlernte vorher kein anderes Instrument, und ist bis heute begeisterter Tubist bei der heimischen Musikkapelle.
Doch was macht die Faszination aus? Was ist das Besondere an der Tuba? „Das Gewicht ist auf jeden Fall kein Vorteil“, sagt Hutter und lacht. Bei den Pluspunkten sind sich beide Tubisten einig. „Die Tuba ist unglaublich vielseitig, hat einen Wahnsinns-Tonumfang über vier Oktaven und kann in jeder Musikrichtung eingesetzt werden“, schwärmt Franz Wölfle. Und Florian Hutter ergänzt: „Sie ist das Fundament einer jeden Musik, wird immer gebraucht und ist damit ein unglaublich wichtiges Instrument.“ Auch als Solo-Instrument.
„Man muss auch nicht drei Meter groß und 150 Kilogramm schwer sein, um sie spielen zu können“
Und noch ein Vorteil ist laut den Vollblut-Musikern nicht von der Hand zu weisen: Man macht relativ schnell Fortschritte beim Erlernen. „Man muss auch nicht drei Meter groß und 150 Kilogramm schwer sein, um sie spielen zu können“, räumt Franz Wölfle mit Vorurteilen auf. Denn eine geschickte Atemtechnik ermöglicht es auch schon jungen Mädchen, ordentliche Töne aus der Tuba zu holen. Bestes Beispiel: Franz Wölfles elfjährige Tochter Marei. Sie spielt seit dreieinhalb Jahren das Bombardon. „Ich hab’ das beim Papa ausprobiert, und seitdem ist die Tuba mein Trauminstrument“, erzählt sie mit glänzenden Augen.
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Ihren ersten großen Auftritt wird sie heuer beim Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Schongau haben. Bei diesem Konzert und dem Herbst-Konzert der Musikkapelle Huglfing können sich dann alle selbst davon überzeugen, dass die Tuba „so schön groß und tief“ (Marei Forster) ist, dass sie „brutal groovt“ (Franz Wölfle) und dass sie ein „total griabiges“ (Florian Hutter) Instrument ist. Das nicht mehr unterschätzt werden sollte.
Meine news
Auf den Musikunterricht an der Tuba gibt es an der Musikschule Pfaffenwinkel in Schongau eine sogenannte „Mangelinstrument-Förderung“ von 20 Prozent. An der Städtischen Musikschule Weilheim gibt es diese Förderung momentan nicht.
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