Glasfaser-Chaos: Gemeinderat nimmt Manager in die Mangel

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Glasfaser-Ausbau hinterlässt Spur der Zerstörung: Gemeinderat nimmt Manager in die Mangel

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Glasfaser-Arbeiten killen Hecke: So sah es bei Grundstückseigentümern aus, nachdem die Leitungen verlegt waren. © mm

Der Glasfaser-Ausbau hat in Eichenau echte Spuren der Zerstörung hinterlassen, etliche Anwohner sind davon betroffen. Nun versuchten zwei Manager der Deutschen Glasfaser (DGF) die Gemüter im Gemeinderat zu beschwichtigen. .

Eichenau – Sehr erfolgreich waren sie damit allerdings nicht.

Besonders verärgert zeigte sich Stefan Perras (CSU): „Ich schäme mich mittlerweile, als Gemeinderat das Anliegen der Glasfaser unterstützt zu haben.“ 2021 hatte es eine massive Werbekampagne für das Turbo-Internet gegeben.

Perras ist selbst betroffen von Straßenschäden bei Baumaßnahmen der DGF. Er hat zudem erlebt, wie zäh das Unternehmen auf Beschwerden reagiert. So hatte er recht verschnupft darauf reagiert, wie Bence Csizmadia als Senior Manager für Kommunale Kooperation sowie Ciha Sen als Projektmanager für den Baubereich das Beschwerdemanagement dargestellt hatten. Im Prinzip handelte es sich um Verweise auf die Internetseite des Unternehmens. „Schöne Worte, die Wahrheit sieht anders aus“, resümierte Perras.

Etliche Anfrage

Die beiden Manager hatten außerdem dargelegt, dass man sich mit der Gemeinde im 14-Tage-Rhythmus austausche. Immerhin 630 Anfragen hatte es nach ihren Angaben im Jahr 2023 aus Eichenau gegeben. Hier sind die Kontaktaufnahmen etwa zu Vertragsfragen allerdings eingeschlossen. 35 Fälle sind nach Angaben der Manager derzeit noch in Bearbeitung. Es werde aber stets intern geprüft, wie schnell Anfragen beantwortet würden.

Csizmadia wie Sen mussten sich ebenfalls gegen Kritik an den beauftragten Baufirmen wehren. „Wir versuchen, unsere Partner bestmöglich auf die Aufträge vorzubereiten“, sagte Sen. Dass die Schulung auf Deutsch erfolge, nahm Perras verwundert zur Kenntnis. „Der Einzige, der auf den Baustellen Deutsch spricht, ist der Bauleiter. Wenn er da ist.“

Suche nach Partnern

Die DGF argumentiert mit wirtschaftlichen Zwängen bei der Suche von Partnern. Wenn diese teurer seien, würden die Gebühren für den einzelnen Nutzer ebenso steigen. Mit Markus Brüstle (Eichenauer Bürger) sitzt ein zweiter Betroffener im Gemeinderat. Er sprach von langen Reaktionszeiten seitens der DGF. Der auf seinem Grundstück entstandene Schaden vom Juli vergangenen Jahres sei zwar reguliert worden, aber erst im Dezember. „Werbung ist das ganz gewiss nicht.“

Und so blieben in dem Gremium Zweifel an den Aussagen der DGF-Manager, nach denen der erste Anschluss im März übergeben werden könne und alle Arbeiten im Herbst abgeschlossen seien. Zumal in der Ankündigung bereits wieder eine Einschränkung enthalten war: „Das Ganze ist witterungsabhängig.“ Strenger Frost etwa könne die Arbeiten noch einmal verzögern, hieß es zum Abschluss.

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