„Misslungener Versuch“: Bauwerber blitzt im Rathaus ab

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Was ein Bauwerber auf diesem Areal an der Ecke Eichtweide/Gartenstraße realisieren möchte, ist Weilheims Bauausschuss viel zu massiv – auch in einer neuen Variante, die nun vorgelegt wurde. © Ruder

Für einen höchst umstrittenen Bauwunsch an der Eichtweide in Weilheim gibt es eine neue Variante. Der Bauherr möchte damit der vom Stadtrat beschlossenen Veränderungssperre entkommen. Doch das sei „ein misslungener Versuch“, hieß es dazu in der jüngsten Sitzung.

Weilheim – Dieses Vorhaben schlug Wellen im Weilheimer Rathaus: Zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt acht Wohnungen wollte der Bauwerber anstelle des vorhandenen Wohnhauses auf den Grundstücken Eichtweide 2 und Gartenstraße 17 im Weilheimer Westen errichten, dazu oberirdische Garagen mit „Duplexparkern“. Doch diese Pläne seien viel zu massiv für dieses Areal, hieß es dazu in Stadtrat und Bauausschuss: Alles an dem Vorhaben wäre „zu eng, zu sehr reingepresst“. Weil aber das Landratsamt juristisch keinen Ablehnungsgrund sieht und drohte, das gemeindliche Einvernehmen zu den beiden Bauanträgen schlichtweg zu ersetzen, beschloss der Stadtrat, für das gesamte Quartier einen Bebauungsplan aufzustellen. Und zur Sicherung der Planung wurde zugleich eine Veränderungssperre erlassen (wir berichteten). So wolle man „eine städtebaulich geordnete Nachverdichtung ermöglichen“, hieß es dazu.

Sieben statt acht Wohnungen – aber Größe der Gebäude solle gleich bleiben

Der Antragsteller hat daraufhin eine Bebauungsvariante für das genannte Areal vorgelegt: Statt acht Wohnungen sehe die neue Planung nun sieben Wohnungen vor, erläuterte das Stadtbauamt in der April-Sitzung des Bauausschusses. Und die Autostellplätze wolle der Bauherr jetzt teilweise in einer Tiefgarage unterbringen – zu erreichen über eine Rampe oder über einen Tiefgaragenlift zwischen den Gebäuden. Die Kubatur der geplanten Häuser und ihre Anordnung auf den Grundstücken bleibe gegenüber der bisherigen Planung unverändert.

Bürgermeister Loth: „Das kann man auf keinen Fall so befürworten“

Der Bauwerber wollte nun wissen, ob ihm die Stadt auf Grundlage dieser Bebauungsvarianten eine Ausnahme von der Veränderungssperre in Aussicht stellen könne. Doch das lehnte der Bauausschuss einstimmig ab. Die neu vorgelegte Planung sei „ein misslungener Versuch, das zu verbessern“, befand Bürgermeister Markus Loth (BfW): „Das kann man auf keinen Fall so befürworten.“

„Das ist nicht besser geworden“, urteilten auch CSU-Sprecherin Marion Lunz-Schmieder und Grünen-Vertreter Alfred Honisch. Die Stadt solle deshalb bei ihrem Vorgehen bleiben. Auch BfW-Fraktionsvorsitzende Brigitte Holeczek verteidigte das Bebauungsplanverfahren samt Veränderungssperre: „Wir wollen, dass das dort städtebaulich geregelt wird.“

Bebauung würde „verdammt nah“ an Waitzackerbach heranreichen

Zwar sei das Ganze „kein Basar“, betonte Klaus Gast (CSU), doch einer möglichen Lösung mit vier plus zwei Wohneinheiten für die Antragsgrundstücke werde man zustimmen müssen. „Aber so noch nicht“, fügte Gast angesichts der nun vorgelegten Planung hinzu. Auch ein Tiefgaragenlift sei für ihn keine Lösung.

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Wie nah die gewünschte Bebauung eigentlich an den Waitzackerbach heranreichen würde, wollte Honisch zudem wissen. „Verdammt nah“, so die Antwort von Manfred Stork, dem Leiter der städtischen Bauverwaltung. So war man sich im Bauausschuss nicht nur darin einig, die vorgelegte Bebauungsvariante abzulehnen – sondern auch darin, im Bebauungsplan eine Schutzzone entlang des Bachs auszuweisen.

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