Weg frei für zwei Solarparks in Weilheim
Für zwei Solarfeld-Projekte in Weilheim scheint endgültig der Weg frei zu sein – auch für die lange umstrittene Anlage direkt vor Wohnhäusern am Südrand der Stadt.
Weilheim – Mehrere neue Solarfelder sind in nächster Zeit bekanntlich auf Weilheimer Flur geplant. Für zwei aktuelle Projekte sind die nötigen Verfahren bereits weit gediehen. So kann der vorhabensbezogene Bebauungsplan „Photovoltaikanlage südlich der Waxensteinstraße“ in der öffentlichen Stadtratssitzung am kommenden Donnerstag als Satzung beschlossen werden. Nach einem weiteren Monat Verfahrensdauer würden die Flächennutzungsplan-Änderung und der Bebauungsplan dann rechtskräftig, erklärte Bauverwaltungsleiter Manfred Stork in der jüngsten Sitzung des städtischen Bauausschusses.
Gegen die geplante Anlage gab es starken Protest von Anwohnern
Wie berichtet, gab es gegen den rund 2,5 Hektar großen Solarpark auf dem früheren Erdbeerfeld zwischen Pollinger Straße und Prälatenweg starken Protest von Anwohnern und auch ungewöhnlich viele Gegenstimmen im Stadtrat. Im Zuge der erneuten öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen samt Umweltbericht gab es laut Stadtbauamt nun keine wesentlichen neuen Erkenntnisse mehr. Das Landesamt für Denkmalschutz verwies auf die Meldepflicht, falls eventuelle Bodendenkmäler gefunden würden. Das staatliche Bauamt machte geltend, dass der Betreiber eventuelle Gegenmaßnahmen bezahlen müsse, wenn sich für Verkehrsteilnehmer auf der vorbeiführenden Staatsstraße eine Blendwirkung durch die PV-Module ergäbe.
Anwalt des Investors legte „Gegenstellungnahme“ vor
Während ein Nachbar über seinen Anwalt erneut zahlreiche Argumente gegen die Solaranlage an dieser Stelle auflistete und Mängel monierte, verweist die Stadt auf das „überragende gesellschaftliche Interesse“ an Anlagen für erneuerbare Energien. Letzteres habe der Bund gesetzlich festgeschrieben. Gestützt werde die Haltung der Stadt mittlerweile auch durch eine „Gegenstellungnahme“, die der Rechtsanwalt des Investors zu Einwänden aus der Bürgerbeteiligung vorgelegt habe. Keine Einwände habe die Regierung von Oberbayern gegen die PV-Freiflächenanlage, sagte Stork; sie stimme der Planung zu.
Der Bauausschuss votierte einstimmig für die Abwägung des Stadtbauamtes, wonach die Flächennutzungsplan-Änderung und der Bebauungsplan „Photovoltaikanlage südlich der Waxensteinstraße“ nunmehr satzungsreif sind. ÖDP-Vertreter Gerd Ratter mahnte jedoch an, „in solchen Fällen künftig eine Computersimulation bezüglich der Auswirkungen für die Nachbarn“ vorzulegen.
Flächennutzungsplan-Änderung für Anlage in der LIchtenau
Grundlegend einfacher gestaltet sich das Verfahren um ein kleineres Solarfeld neben einer Hofstelle an der Altvaterstraße in der Lichtenau: In der ersten Verfahrensrunde gab es dort keine tiefgreifenden Einwände von Seiten der Behörden und der Öffentlichkeit, erläuterte Stork im Bauausschuss. Hier geht es zunächst nur um die nötige Änderung des Flächennutzungsplanes (die am Donnerstag auch Thema im Stadtrat ist). Der Bebauungsplan für diese Anlage auf einer Fläche von rund 1,7 Hektar „kommt später“, so der Bauverwaltungsleiter.
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Die öffentliche Stadtratssitzung
beginnt am Donnerstag, 25. April, um 18.30 Uhr im Rathaus Weilheim (großer Sitzungssaal). Dabei werden auch die Ergebnisse der Sturzflutanalyse im Zuge des Starkregenrisikomanagements KARE vorgestellt.