Schwangerenberatung im Landkreis ist weiter gefragt

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Das Team der Schwangerschaftsberatung: (v.l.) Christine Huber, Susanne Nabholz, Nina Rexer, Magdalena Graml und Anika Schmidt. © RALF RUDER

Schwangerschaft bedeutet für viele Frauen nicht nur Vorfreude auf das Kind, oft kommen Sorgen und Nöte dazu. Auch bürokratische Hürden sind zu nehmen. Hier hilft die Schwangerschaftsberatung des Gesundheitsamtes.

Weilheim – Ungebrochen groß ist die Nachfrage nach Beratung und Unterstützung in der Schwangerschaft. Wie sich dies genau im letzten Jahr darstellte, berichtete die Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Gesundheitsamt.

Das kostenfreie Angebot wurde wieder rege in Anspruch genommen, mehr als 300 Beratungen führten Susanne Nabholz und ihr Team durch. Das große Plus: Alle Mitarbeiter unterliegen der besonderen Schweigepflicht und können sogar anonyme Beratungen durchführen, was gerade in Konfliktsituationen wichtig ist.

Die Beratungsstelle bietet neben der allgemeinen und Schwangerschaftskonfliktberatung auch nachgehende Betreuung, Beratung zur vertraulichen Geburt, sexualpädagogische und HIV-Prävention sowie den Verhütungsmittelfonds. Sechs Sozialpädagoginnen arbeiten hier, dazu eine Verwaltungsfachkraft.

Nachfrage nach Beratung und Unterstützung in der Schwangerschaft ist ungebrochen hoch

In alle Fragen rund um Familienplanung, Verhütung und Sexualität sowie Schwangerschaft, Geburt, Elternzeit und Elterngeld können sich Frauen und Männer an die allgemeine Schwangerschaftsberatung wenden.

Hier findet man auch Unterstützung in schwierigen persönlichen, finanziellen und familiären Situationen. Hauptanliegen der Erstberatungen im letzten Jahr waren die soziale und finanzielle Situation, psychische und physische Belastungen, Gesundheit sowie Probleme und Partnerschaft und Familie. Auch mit ganz individuellen Anliegen wandte man sich an die Fachleute, wie Christina Huber berichtete. Dabei waren die meisten Klienten zwischen 26 und 30 Jahre alt.

In 15 Fällen konnten finanzielle Hilfen aus der Landesstiftung Hilfe für Mutter und Kind vermittelt werden, immerhin mehr als 20 000 Euro flossen so an Bedürftige. „Wir stellen fest, dass durch die von Krisen geprägte Zeit, die Beratungen sehr viel komplexer geworden sind“, so Christina Huber.

Aktion zum Welt-AIDS-Tag wurde gut angenommen

Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld ist die Präventionsarbeit, die die Beratungsstelle anbietet. Mehr als 400 Schüler erreichte man so in sexualpädagogischer Gruppenarbeit an zehn Mittel-, Förder- und Montessori-Schulen im Landkreis, wobei hier auch Nachholveranstaltungen aus der Pandemiezeit dabei waren.

Nina Rexer beobachtet dabei, dass viele Themen die Jugendlichen beschäftigen, so dass auch hier komplexere Gespräche notwendig sind. „An vielen Schulen war der Umgang mit Trans*-Schülern ein Thema in vergangenen Jahr“, so Rexer. Hier konnte sie einen Leitfaden, der bereits 2020 von einer Schulpsychologin entwickelt wurde, für die Schulen im Landkreis zugänglich machen. Begrüßenswert findet sie auch den Austausch im Arbeitskreis Sexualpädagogik, wo man an einer gemeinsamen Plattform für Videoclips, Podcasts, Artikel und mehr arbeitet und heuer auch wieder Multiplikatoren-Schulungen anbieten will.

Zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember waren letztes Jahr Anika Schmid, Nina Rexer, Petra Regauer und Christina Huber in Weilheims Innenstadt unterwegs, um mit den Bürgern über dieses Thema ins Gespräch zu kommen. „Wir waren positiv überrascht, wie gut die Aktion ankam“, erzählte Huber.

„Schließung der Geburtshilfe in Schongau war ein Einschnitt“

Relativ jung im Landkreis ist die von Magdalena Graml geleitete Hebammenkoordinationsstelle. 145-mal vermittelte die Stelle Hebammen zur Wochenbettbetreuung, davon 15-mal kurzfristig, sprich nach Geburt des Kindes. Diese Vermittlungen sind besonders wichtig, da hier häufig Frauen in schwierigen Lebenssituationen betroffen sind.

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und in unserem Weilheim-Penzberg-Newsletter.

„Die Schließung der Geburtshilfe in Schongau war ein Einschnitt. Umso mehr freut es mich, dass wir eine Vermittlungsquote von 97 Prozent haben“, so Graml. Aus den Netzwerktreffen für Weilheimer Hebammen und Fortbildungsveranstaltungen ist mittlerweile ein Qualitätszirkel entstanden, in dem sich Hebammen gegenseitig weiterbilden, wie weiter berichtet wurde.

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