„Das wird eine kritische Ecke werden“ – mitten in Weilheim

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Zwei neue Mehrfamilienhäuser sollen in diesem Bereich an der Pistlgasse gebaut werden. Die entsprechende Bebauungsplan-Änderung steht kurz vor dem Abschluss. © Emanuel Gronau

Im Zuge neuer Wohnbebauung an der Pistlgasse tauchen Fragen zur Verkehrssituation auf. Denn zwei alte Einfamilienhäuser sollen abgerissen und stattdessen zwei große neue Mehrfamilienhäuser errichtet werden.

Diesen Plänen für die Grundstücke Pistlgasse 6 und 8 – mitten in Weilheim zwischen Oberer Stadt und Angerkapellenstraße gelegen – hat der städtische Bauausschuss im Frühjahr bereits grundsätzlich zugestimmt (wir berichteten). Die vorgesehenen Neubauten mit jeweils zwei Vollgeschossen plus Penthouse fügten sich dort ein, hieß es damals, ähnliche Gebäude gebe es in dem Quartier bereits.

„Verkehr wird massiv zunehmen“

Einstimmig war im April die für die Neubauten nötige Änderung des Bebauungsplans „Obere Stadt IIIb“ beschlossen worden, der Entwurf dafür lag den August über öffentlich aus. In diesem Zuge kam eine Stellungnahme aus der Nachbarschaft, in der es vor allem um die Themen Verkehr und Begrünung geht. Beides wurde nun in der Oktober-Sitzung des Bauausschusses besprochen.

Die Forderung nach Erhalt des Baumbestandes auf den Baugrundstücken beantwortete das Stadtbauamt mit dem Hinweis, dass der Baumbestand dort „nur rudimentär“ sei: „Diesen durch Festsetzungen zu schützen, erscheint nicht angemessen.“ Doch im Bebauungsplan würden Neupflanzungen gefordert, und der Bauherr habe dafür auch schon ein „gut gelungenes“ Konzept vorgelegt. Demnach werde es nach der Neubebauung „mehr als doppelt so viele Bäume wie aktuell vorhanden“ geben, erläuterte Bauamt-Mitarbeiter Stefan Kirchmayer.

Verständnis für Befürchtungen der Anlieger

Die Befürchtung der Anlieger, dass durch die geplanten Neubauten der Autoverkehr in der Pistlgasse „übermäßig zunehmen“ werde, stieß im Bauausschuss durchaus auf Verständnis. „Das wird eine kritische Ecke werden“, befand Horst Martin (SPD), zumal einige Stellplätze zur Gasse hin geplant seien. „Uns muss klar sein“, meinte auch CSU-Sprecherin Marion Lunz-Schmieder, „dass der Verkehr dort durch die Bebauung massiv zunehmen wird“. Doch den Vorschlag der Nachbarn, die Pistlgasse als „Spielstraße“ auszuweisen, lehnten die Ausschussmitglieder quer durch die Fraktionen ab.

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Für einen solchen verkehrsberuhigten Bereich wären laut Lunz-Schmieder „so viele Einbauten nötig“, dass die Situation „eher gefährlich für die Kinder“ würde. Auch Grünen-Vertreter Alfred Honisch fand „eine Spielstraße nicht angebracht an der Stelle“. Dennoch sollte man diese Frage an den Verkehrsausschuss zur Beurteilung weiterleiten, warb Martin, zumal derzeit ja auch über die künftige Parksituation im gesamten Viertel um Krumpper- und Angerkapellenstraße nachgedacht werde.

Beim vorliegenden Bebauungsplan-Entwurf bleibt es im Großen und Ganzen aber, so der einstimmige Beschluss des Bauausschusses. Nach Überarbeitung im Sinne der Abwägung werden die Planungs-Unterlagen erneut öffentlich ausgelegt – dann aber nur noch die geänderten Teile und dies für verkürzte Zeit.

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