Gmunder Pfarrsaal soll schnell wieder öffnen

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Pfarrer Stephan Fischbacher sucht nach einer Lösung, den Pfarrsaal schnell wieder öffnen zu können. © Thomas Plettenberg

Aus Sicherheitsgründen musste der Gmunder Pfarrsaal gesperrt werden. Die Pfarrgemeinde sucht nach schnellen Lösungen.

Gmund – Kurz vor Weihnachten hat die Gmunder Pfarrgemeinde ihr Wohnzimmer verloren. Wie berichtet, entschied die Kirchenverwaltung von St.Ägidius, den Pfarrsaal aus Sicherheitsgründen zu sperren. Auslöser war das Gutachten eines Statikbüros, dem zufolge das Dach des Pfarrsaals erhebliche Mängel aufweist. Es entstand eine schwierige Situation, die sich zügig wieder ändern soll. „Wir sind an dem Thema dran und wollen das Problem schnell lösen“, versichert Verwaltungsleiterin Renate Eibach. Ein Ortstermin mit Vertretern des Erzbischöflichen Ordinariats stehe unmittelbar bevor.

„Der Pfarrsaal fehlt sehr“

„Der Pfarrsaal fehlt sehr“ , sagt Georg von Preysing, Kirchenpfleger und Alt-Bürgermeister. Gerade in der Weihnachtszeit und bei der Sternsinger-Aktion sei die Situation nicht einfach gewesen. Zwar hatte die Gemeinde Gmund die Aula der Schule als Ausweichquartier zur Verfügung gestellt, sodass die Organisatoren der Sternsinger-Aktion einen Stützpunkt hatten. „Aber es war schon ein Riesenaufwand“, weiß Preysing. Gebraucht werde der Pfarrsaal ganzjährig, für kirchliche und nicht-kirchliche Veranstaltungen.

„Zum Glück unterstützt uns die Gemeinde sehr“, berichtet Pfarrer Stephan Fischbacher. So dürfe die Pfarrgemeinde nicht nur die Schul-Aula, sondern auch den großen Neureuthersaal nutzen. Zudem stünden im Gmunder Pfarrzentrum noch weitere, allerdings kleinere Räume zur Verfügung, wie etwa der Konferenzraum. Man habe auch schon bei der evangelischen Gemeinde in Bad Wiessee angeklopft, die über einen Saal verfügt. „Grundsätzlich wollen wir Gmunder Sachen in Gmund lassen“, macht der Pfarrverbandsleiter deutlich.

Schwierige Raumsituation

Aktuell sei die Raumsituation sehr schwierig, so Fischbacher. Der Saal werde zum Beispiel für die Firm- und Kommunionsvorbereitungen dringend gebraucht. Aber nicht nur dafür: „Die Leute organisieren etwas – und dann fehlt der Raum.“ Kirchenpfleger Preysing hofft, dass der Ortstermin mit den Ordinariats-Vertretern eine schnelle Lösung bringt. „Wir müssen schauen, was wirklich fehlt und wie wir es vielleicht schnell beheben können“, erklärt Preysing. Es gelte, eine fundiertere Untersuchung zu veranlassen. Eine tiefer gehende Analyse des Schadens habe bislang nicht stattgefunden. Die Anordnung, den Saal zu sperren, hatte die Kirchenverwaltung erlassen, nachdem Schäden an den Leimbindern entdeckt wurden. Ein Risiko, was die Standsicherheit angeht, wollen die Verantwortlichen nicht eingehen. Somit entschied man sich schweren Herzens dafür, den Saal vorerst dichtzumachen. Wie groß der Aufwand für die Sanierung ist, lässt sich derzeit schwer abschätzen. „Wir stehen noch ganz am Anfang“, meint Verwaltungsleiterin Eibach.

Ganzes Pfarrzentrum bräuchte Renovierung

Sanierungsbedarf besteht allerdings nicht nur beim Saal. Das gesamte Pfarrzentrum, in den späten 1960er-Jahren errichtet, hätte eine Renovierung nötig. In dem Komplex befinden sich auch Pfarrbüros, zwei Wohnungen und die Gemeindebücherei. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erkannte das Erzbischöfliche Ordinariat im Juni 2020 einen Bedarf für eine energetische Sanierung. In Angriff genommen wurde diese aber nicht. Es gebe dringlichere Projekte, ließ das Ordinariat wissen.

Das große Ganze soll beim jetzt angesetzten Ortstermin mit dem Ordinariat aber keine Rolle spielen, erklärt Preysing: „Es geht nur um die Nutzung des Pfarrsaals.“

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