Ein Jahr der Planung für Tegernsee

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Ein Sanierungsfall ist der Ludwig-Thoma-Saal an der Rosenstraße. © thomas Plettenberg

Tegernsee steht vor einem Jahr der Planungen. Wichtige Projekte für die Zukunft müssen auf den Weg, bestehende Einrichtungen auf Vordermann gebracht werden. Dass die Stadt bei etlichen Maßnahmen auf Förderzusagen der bayerischen Staatsregierung zählen kann, sorgt bei Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) für Zuversicht.

Tegernsee – Wenn es ums Geld geht und die Investitionen, die sich Tegernsee im nächsten Jahr leisten muss, dann klingt Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) ein wenig zuversichtlich: „Wir haben das große Glück, vom Freistaat gefördert zu werden und nicht vom Bund.“ Gemeint ist der durch das Milliarden-Loch erzwungene Sparkurs der Bundesregierung, der auf städtische Groß-Projekte wie das neue Feuerwehrhaus, das auch noch 2024 die Stadt beschäftigt.

Projekte in Tegernsee: Das Feuerwehr soll fertig werden

Seit 2021 wird an dem Megaprojekt Feuerwehrhaus gearbeitet, das nach letztem Stand mindestens 12,4 Millionen Euro kosten wird. „Ich will nicht zu viel versprechen, aber im ersten Halbjahr 2024 sollte der Bau fertig sein“, sagt Hagn und stützt sich dabei auf eine kürzlich erfolgte Besichtigung. Bis zum Sommer soll der Umzug erfolgen und das Interims-Quartier im gegenüberliegenden Schulhof aufgelöst werden. „Und dann sollen auch die ersten Teilpläne für die Neugestaltung des Schulhofs fertig sein“, kündigt Hagn an – ein Vorhaben, das schon länger ansteht.

Lesen Sie hier: Feuerwehr zieht Jahresbilanz

Tegernsee 2024: Schaffung neuer Kita-Plätze ganz oben auf der Liste

Die Sicherstellung und den Ausbau der Kinderbetreuung bezeichnet Rathauschef Hagn als eines der wichtigsten Vorhaben. Im Fokus steht dabei das Areal der evangelischen Kirche, wo schon jetzt Container stehen, um die Kinder betreuen zu können, und wo die Pfarrei ohnehin den Neubau eines Multi-Funktionsgebäudes plant. „Dieses muss bedarfsgerecht eingesetzt werden“, findet Hagn. Doch vorerst müsse geklärt werden, ob das betroffene Grundstück von der Stadt erworben oder gepachtet wird. Offen ist auch, wer die Kita künftig betreiben wird. Viel Planung und viele Gespräche sind also auch hier nötig.

Wasserversorgung ein wesentliches Projekt für Tegernsee

Als ein wesentliches Projekt bezeichnet Hagn die Wasserversorgung. Dabei gehe es nicht nur um ein zusätzliches Gewinnungsgebiet zu den bestehenden Tiefbrunnen bei Unterwallberg, sondern auch um die Ertüchtigung der bestehenden Leitungen sowie um die künftige Versorgung der Tegernseer Haushalte. „Wir wurden aufgefordert, ein alternatives, zusätzliches Gewinnungsgebiet zu suchen, um die Versorgung langfristig zu sichern“, erklärt Hagn. Derzeit würden dazu Probebohrungen in der Langenau auf Kreuther Flur durchgeführt. „Es wird sich noch zeigen, ob es die Langenau wird“, sagt Hagn und verweist darauf, dass Wasserversorgung eine „kostenrechnende Einrichtung“ sei und sich über die Gebühren refinanzieren müsse. Apropos: Erst kürzlich wurde beschlossen, den Wasserpreis im Jahr 2024 von 82 Cent auf 1,27 Euro zu erhöhen. Es ist übrigens die erste Erhöhung seit 25 Jahren.

Tegernsee 2024: Planung für neuen Bauhof läuft an

Weil der bestehende Bauhof an der Waldschmidtstraße dringend mehr Platz braucht, der angrenzende Alpbach aber nicht weiter überbaut werden kann, hat sich die Stadt bereits für eine dezentrale Planung an verschiedenen Standorten entschieden. Das Homposs-Gelände wurde erworben, und auch hier wird jetzt geplant.

Tegernsee 2024: Rathaus-Umbau und Sanierung des Ludwig-Thoma-Saals stehen an

Das denkmalgeschützte Rathaus muss für den Brandschutz ertüchtigt werden. „Die einzelnen Stockwerke müssen abgekapselt werden“, erklärt Hagn. Zudem wird der Trauungssaal ins Erdgeschoss verlegt. Er ist dann von außen zugänglich, was den Hochzeitsgesellschaften sehr entgegenkommt und die Verwaltung im Obergeschoss dann nicht mehr eingeschränkt. Auch wird die Bücherei wieder im Rathaus angesiedelt – „straßenseitig und mit modernem Mobiliar, das zum Verweilen einlädt“, so Hagn.

Für den erst kürzlich gesperrten Ludwig-Thoma-Saal soll möglichst schon zu Jahresbeginn das Ergebnis eines Brandschutzgutachtens vorliegen. „Dann wird sich zeigen, ob wir schnellstmöglich nur die Elektrik sanieren oder gleich den ganzen Saal“, sagt Hagn, der ihn als enorm wichtig fürs Kulturimage der Stadt bezeichnet.

Unterbringung der Asylbewerber bleibt Dauerthema

Die Entscheidung des Gemeinderats Hausham gegen eine Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen Impfzentrum des Landkreises sorgt bei Bürgermeister Hagn noch immer für Unverständnis, ja Groll. Und der wird bei ihm wohl noch anhalten. Schließlich müsse es das Ziel sein, die belegte Landkreisturnhalle wieder für Schul- und Vereinssport anbieten zu können. Die Entscheidung Haushams sei eine Entscheidung gegen die Solidarität mit anderen Kommunen gewesen und vor allem auch gegen Tegernsee, das in Sachen Unterbringung immer vorangegangen sei. Es gelte weiter zu verhindern, dass auch die verbleibende städtische Turnhalle umgewandelt wird – dann für Obdachlose, zu denen anerkannte Flüchtlinge mangels passendem Wohnraum werden würden.

gr

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