Höhepunkte, Herausforderungen und ein sportliches Festprogramm: Der TSV Eintracht Karlsfeld wird 75

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Spatenstich beim Sportheimbau: Die Fußballer des TSV Eintracht Karlsfeld legten 1967 das Fundament für den Großverein mit Sitz an der Jahnstraße am Karlsfelder See, wie wir ihn heute kennen. © TSV Eintracht Karlsfeld

Ein Gänsehautmoment dürfte es werden, wenn am Samstag, 22. Juni, alle 14 Abteilungen des TSV Eintracht Karlsfeld am Nachmittag ins Stadion an der Jahnstraße einziehen. Denn: Der TSV feiert sein 75-jähriges Bestehen!

Karlsfeld – Was mit einigen fußballbegeisterten Männern vom Burschenverein im Frühjahr 1949 im „Alten Wirt“ begann, hat sich zu einem sportlichen Volltreffer entwickelt: einem Großverein mit derzeit 3500 Mitgliedern. Sowohl Breitensport mit unzähligen Sportabzeichen, als auch überregionale Spitzenleistungen sind Markenzeichen des TSV Eintracht Karlsfeld.

„Für ein bewegtes Leben“ – das ist heute das Motto des Vereins. Und der TSV hat gefühlt halb Karlsfeld in den letzten Jahrzehnten in Bewegung gebracht. Das beginnt beim Eltern-Kind-Turnen und hört noch längst nicht auf, wenn man über 55 ist. Denn dann gibt es die Seniorenangebote des Ü55. Und für alle, die dazwischenliegen, gibt es eine Auswahl an verschiedenen Abteilungen mit insgesamt 27 Sportarten.

Auch auf exzellente Spitzenleistungen kann der Verein stolz sein, mit überregionalen Erfolgen vor allem der Schwimmer, der Synchronschwimmerinnen und der Triathleten.

Zur Geschichtedes Vereins

Die Geschichte des Vereins ist davon beeinflusst, welche Sportanlagen die Gemeinde zur Verfügung stellte. So war der Bau der Sporthalle an Grundschule in der Krenmoosstraße 1962 Auslöser für die Gründung der Turn- und Tischtennisabteilung.

Die Leichtathletikabteilung gründete sich, als 1969 die Sportanlage an der Jahnstraße fertig gestellt wurde. Den Handballern des TSV München Gerberau war ihre Halle abgebrannt und so nahm sie der TSV Eintracht Karlsfeld 1970 auf. Im gleichen Jahr fanden sich begeistere Ski- und Bergsportler zu einer eigenen Abteilung zusammen.

Das neue Heim des TSV Eintracht Karlsfeld wurde im Jahr 1967 an der Jahnstraße am Karlsfelder See fertig. Damit einher ging die Gründung der Leichtathletikabteilung. Die Handballabteilung folgte im darauffolgenden Jahr.
Das neue Heim des TSV Eintracht Karlsfeld wurde im Jahr 1967 an der Jahnstraße am Karlsfelder See fertig. Damit einher ging die Gründung der Leichtathletikabteilung. Die Handballabteilung folgte im darauffolgenden Jahr. © TSV Eintracht Karlsfeld

Der Bau des Karlsfelder Hallenbades 1971 war Anlass für die Gründung der Schwimmabteilung. Allerdings verlor die Abteilung, wie mehrmals berichtet, ihr Hallenbad Anfang 2023.

Als die Sporthalle der Mittelschule 1974 entstanden war, gründete sich im gleichen Jahr die Abteilung Taekwondo.

Die damalige Begeisterung für den Tennissport führte im gleichen Jahr, noch vor der Errichtung eigener Plätze, zur Abteilungsgründung. Aus verschiedenen Einheiten entstanden wieder neue Sparten: Die Handballer entdeckten ihre Lust am Theaterspielen – und gründeten das TSV Brettl.

Die Abteilungen Volleyball und Tanzsport entwickelten sich aus der Turnabteilung, ebenso wie der Badmintonsport. Die Triathleten waren erst bei den Leichtathleten, bevor sie sich 1993 selbstständig machten. Dazu hatte der Bau der TSV Sporthalle 1990 beigetragen.

Der Ehrgeizder Jüngsten

Für Toni Cremers, Präsident des TSV von 2006 bis 2014, ist das Besondere am Verein die Kinder- und Jugendarbeit, auch in Vernetzung mit der Gemeindejugendarbeit. „Total begeistert war ich immer wieder, wenn die Jüngsten voller Ehrgeiz sportlichen Wettkampf hatten“, erinnert er sich. „Kleinste Erfolge zauberten den Kindern ein Lächeln ins Gesicht und meist auch den stolzen Eltern.“ Meilensteine in der jüngsten Geschichte des TSV Eintracht Karlsfeld waren für ihn die Errichtung des Kunstrasenplatzes, die Stadionerneuerung und die Photovoltaikanlage auf der Franz-Schiebl-Halle.

Rüdiger Meyer war Präsident nach Cremers, von 2014 bis 2023. Für ihn war eine der großen Leistungen des Vereins die „Integration vieler Nationalitäten, auch der vielen Gastarbeiter, die bereits in den 60er-Jahren in Karlsfeld lebten“. Auf was er und sein Verein besonders stolz sind: „Unseren hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen und unsere Seniorenarbeit.“

Zu schaffen gemacht haben dem Verein, so Mayer, die zunehmenden Vorschriften und Verordnungen, etwa die umfangreichen Brandschutzauflagen. In Meyers Amtszeit fielen die Corona-Pandemie und die Schließung des Hallenbads. Wie berichtet, kann sich die Gemeinde ihr Schwimmbad nicht mehr leisten. Nichtsdestotrotz: Die Schwimmabteilung besteht immer noch. „Trotz aller Widrigkeiten haben die meisten unserer Mitglieder dem Verein die Treue gehalten. Das Besondere an unserem Verein sind unsere Mitglieder“, so Meyer.

Gute Zusammenarbeit im Präsidium

Vizepräsidentin seit 2014 ist Birgit Piroué. Für sie ist ein Qualitätsmerkmal des TSV die „gute Zusammenarbeit mit den Funktionsträgern und ehrenamtlich Tätigen der einzelnen Abteilungen“. Die Präsidiumsarbeit sei „pragmatisch zielorientiert“, berichtet sie. „Die soziale Integration von Jung und Alt über alle sozialen Schichten hinweg wird geleistet, die Ehrenamtlichen werden geschätzt und gefördert. „Die Integration von Flüchtlingen in den Sportbetrieb sei ein großer Verdienst gewesen. Ebenso wie die „Verstärkung der Prävention vor sexualisierter Gewalt mit dem Weißen Ring“.

Neuer Präsident seit 2023 ist Stephan Priewe. Er kam ganz klassisch zum TSV: „Als mein ältester Sohn anfing, Fußball zu spielen.“ Priewe schätzt an seinem Verein „die Vielfalt und den Zusammenhalt der Mitglieder – egal wie schwer die Zeiten manchmal sein mögen“. Und da darf man sicher sein: Auf dem Jubiläumsfest nächste Woche wird der 75. Jubiläum kräftig gefeiert werden. ELFRIEDE PEIL

Volles Programm: So feiert der TSV Eintracht Karlsfeld sein Jubiläum

Der TSV Eintracht Karlsfeld wird am kommenden Samstag, 22. Juni, sein 75. Jubiläum am Sportpark am Karlsfelder See mit einem umfangreichen Programm gebührend feiern. Los geht’s mit der Abnahme des Deutschen Sportabzeichens für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren. Die Veranstaltung, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) organisiert wird, bietet eine herausragende Möglichkeit, sportliche Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Registrierung ist von 9 bis 11 Uhr möglich.

Um das Sportabzeichen zu erhalten, müssen die Teilnehmer vier Übungen erfolgreich absolvieren. Diese umfassen Sprints über 30 Meter, 50 Meter oder 100 Meter, je nach Altersklasse, im Bereich Schnelligkeit. Im Bereich Kraft ist der Standweitsprung gefordert, während die Koordination durch Weitsprung oder Zonenweitsprung geprüft wird. Alle Altersklassen müssen zudem einen 800-Meter-Lauf absolvieren, um ihre Ausdauer zu beweisen. Interessierte können sich bis kommenden Freitag, 21. Juni, per E-Mail an info@sportabzeichen.tsvek.de anmelden. Dabei müssen Name, Vorname und Geburtsjahr angegeben werden.

Parallel zur Abnahme der Sportabzeichen findet von 10 bis 12 Uhr das Minisportabzeichen für die Kleinsten statt. Um 13.30 Uhr wird Karlsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe gemeinsam mit dem Präsidenten des TSV Eintracht Karlsfeld Stephan Priewe die Teilnehmer begrüßen. Die Urkundenverleihung des Sportabzeichens ist für 14 Uhr angesetzt.

Im Anschluss, um 14.20 Uhr, marschieren die verschiedenen Abteilungen ins Stadion ein. Ab 15.20 Uhr folgen verschiedene Vorstellungen, Vorführungen und Mitmachaktionen aller Abteilungen. Ein Höhepunkt ist die Vorführung der Gruppe Jumpagnes um 16.30 Uhr. Um 17 Uhr beginnt ein Gauditurnier im Völkerball, bevor um 18 Uhr die Party mit DJ Goldi startet.

Der TSV Eintracht Karlsfeld verspricht auf seiner Jubiläumsfeier einen Tag voller sportlicher Herausforderungen und Spaß für die ganze Familie. Für die Kleinen gibt es unter anderem Kinderschminken, Seifenblasen und eine Hüpfburg. Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Ab 11 Uhr bietet die Turn- und Volleyball-Abteilung Waffeln an. In der Gaststätte im Sportpark gibt es Pizza und Pasta und vieles mehr. Die Metzgerei Eberle übernimmt das Catering und sorgt ab 13 Uhr für reichlich Auswahl am Grill. dn

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