Dachaus OB ist dankbar für die Hand zur Versöhnung

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Zum 80. Jahrestag des Massakers von Oradour kamen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Dachaus OB Florian Hartmann hatte die Gelegenheit, mit beiden zu sprechen. OB stellt Arbeit der KZ-Gedenkstätte Dachau vor © Privat

Anlässlich des 80. Jahrestags des Massakers von Oradour reiste Dachaus OB Florian Hartmann zur Gedenkveranstaltung nach Frankreich.

Dachau/Oradour-sur-Glane – Am 10. Juni jährte sich das Massaker von Oradour-sur-Glane zum 80. Mal. An der Gedenkfeier in Frankreich nahm auch der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann teil. „Das Gedenken an die Opfer und die Erinnerung an die Verbrechen ist unverzichtbar, auch und speziell in unserer heutigen Zeit“, betonte Hartmann.

OB spricht mit Macron und Steinmeier

Wie auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durfte sich der OB ins Gedächtnisbuch Oradours eintragen. Die Stadt Dachau und die französische Gemeinde, die rund 200 Kilometer nordöstlich von Bordeaux liegt, pflegen seit Jahren freundschaftliche Kontakte.

Am 10. Juni 1944 hatte die Waffen-SS in dem 2500-Einwohner-Dorf Oradour-sur-Glane ein grauenhaftes Massaker an der Zivilbevölkerung verübt. 643 Männer, Frauen und Kinder wurden ermordet, nur sechs Dorfbewohner überlebten.

OB Hartmann ist sehr dankbar dafür, dass Oradour trotz des von der deutschen Waffen-SS verübten Massakers Dachau die Hand reichte. Deshalb schrieb er ins Gedächtnisbuch von Oradour-sur-Glane unter anderem: „Im Gedenken an die vor 80 Jahren von der deutschen Waffen-SS ermordeten Frauen, Männer und Kinder. Mit tiefster Erschütterung darüber, was Deutschland seinem Nachbarland Frankreich angetan hat. Mit größter Dankbarkeit darüber, dass Frankreich Deutschland die Hand zur Versöhnung reichte, wie auch Oradour-sur-Glane der Stadt Dachau die Hand reichte. Das soll uns Mahnung sein für ein friedliches und geeintes Europa.“

Hartmann stellt Arbeit der Dachauer Gedenkstätte vor

Am Tag der Gedenkfeier sprach Hartmann auch mit den beiden Präsidenten Macron und Steinmeier über die seit Jahren bestehenden Kontakte zwischen Dachau und Oradour-sur-Glane. Beide Präsidenten brachten ihre Wertschätzung der Freundschaft Oradours mit Dachau zum Ausdruck.

Am Tag nach der Gedenkfeier nahm Hartmann an einem Symposium des „Cities of Remembrance Network“ teil, einem Netzwerk, in dem sich Gedenkorte wie Guernica in Spanien, Coventry in England, Danzig in Polen und Butscha in der Ukraine über Formen und Wege ihrer Erinnerungsarbeit austauschen.   

Dabei stellte Hartmann unter anderen die Arbeit der Dachauer KZ-Gedenkstätte vor. Hartmann dazu: „Mir ist es wichtig, dass Gedenkorte, wie Dachau einer ist, die Erinnerung an das Geschehene, an die Verbrechen und an deren Opfer aufrechterhalten, auch und besonders in der jetzigen Zeit, in der es Politiker gibt, die die Geschichte verharmlosen. Bei aller – teils auch berechtigter – Kritik an der EU ist die europäische Einigung eine gigantische Errungenschaft und ein fantastisches Friedensprojekt!“

mm

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