„365 Tage 24 Stunden zur Stelle“: Beuerberger Feuerwehr feiert Jubiläum - mit gut 300 Gästen
Ein großes Jubiläumsfest zum 150. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr gabs am Wochenende in Beuerberg. 19 Vereine feierten am Sonntag mit.
Eurasburg - Josef Braun hilft, wo er kann. Zum Beispiel bei der Essensausgabe im Festzelt, „mal eben kurz einspringen“. Braun, den alle hier Charly nennen, ist bei der Feuerwehr Beuerberg eigentlich Fachbereichsleiter First Responder. Aber auch von Berufs wegen ist der 56-Jährige vor allem da, wenn Not am Mann ist. Er arbeitet bei der Berufsfeuerwehr und beim Rettungsdienst. „Ich habe halt ein Helfersyndrom“, sagt er und lacht.
150 Jahre Feuerwehr Beuerberg: 19 Vereine sind mit dabei
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Beuerberg, 25 Jahre First Responder, großes Jubiläumsfest. Der Sonntag startete mit Weißwurstfrühstück beim Feuerwehrhaus, 19 Vereine sind dabei, unter anderem Feuerwehrler aus Eurasburg, Herrnhausen, Königsdorf und Münsing, alles in allem gut 300 Gäste, schätzt Peter Winterling (50). Er ist Vereinschef der Feuerwehr Beuerberg, die aktuell 80 Aktive zählt. „Drei davon sind Frauen“, sagt Winterling. Und: „Wir wollten unser Fest eher klein halten, wir hätten ja noch viel mehr Vereine einladen können.“

Nach dem Empfang geht’s zum Pfarranger, Festgottesdienst und Festreden. Es spielt die Blaskapelle Beuerberg. Pfarrer Bernhard Hegelsberger mahnt in seiner Predigt: „Keine Gesellschaft könnte existieren ohne ein solches Engagement!“ Sich die „Hacksen ausreißen für andere“, das sei halt auch das Gegenteil von Gleichgültigkeit. Kommandant Wolfgang Leicht schwärmt von einer „hochtechnischen Hilfsorganisation“, deren Stärke allerdings nicht in der technischen Ausstattung liege.
Wichtig seien die Menschen, welche sich hier engagieren. „Ihre Bereitschaft persönliche Risiken einzugehen“, wie Kreisbrandinspektor Robert Schmid ergänzt. Der Eurasburger Bürgermeister Moritz Sappl verweist indes darauf, dass es „heute ja nicht mehr selbstverständlich ist, dass man hilft“. Die Feuerwehrler hingegen seien „Tag und Nacht, 365 Tage, 24 Stunden zur Stelle“.
Derlei erfordert ein hohes Maß an Teamgeist. „Ich bin mit 16 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr eingetreten“, erzählt Winterling am Rande der Veranstaltung. Inzwischen ist der Festzug wieder beim Feuerwehrhaus angekommen, das gut 340 Personen fassende Festzelt ist gut gefüllt, auch vor dem Zelt und beim Bierausschank auf dem Hof ist jede Menge los.
Jubiläum Feuerwehr Beuerberg: Kameraden planten Event seit einem Jahr
Seit einem Jahr haben Winterling und seine Kameraden das Event geplant, vor gut einer Woche ging es in die heiße Phase: Platz schaffen, Zeltaufbauen, Stromkabel verlegen. „Das soziale Miteinander, das Gemeinschaftsgefühl, ist schon sehr wichtig“, betont er. Die Einsätze, die gemeinsamen Erlebnisse und so eine Jubiläumsfeier: „Das schweißt die Leute zusammen.“ Auch einen Großteil seines Freundeskreises kann Winterling begrüßen. Andererseits: „Man kann sich hier auch gut aus dem Weg gehen“, stellt er mit einem Augenzwinkern fest.
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Auch Josef „Charly“ Braun hebt die Gemeinschaft hervor. Zwölf Responder sind derzeit aktiv, Braun ist seit der Gründung der Ersthelfer-Gruppe dabei, also seit 1999. „Schreiben Sie ruhig, das, wer bei uns mitmachen will, sich einfach melden so.“ Sie seien zwar personell ganz gut aufgestellt, aber ein paar Leute mehr wären nicht schlecht.
Zurzeit sammeln die First Responder Spenden für ein neues Auto, spätestens in zwei Jahren müssen sie ein neues anschaffen. Kostenpunkt? Steht noch nicht fest. „Kommt auch drauf an, welche medizinische Ausstattung wir kaufen müssen und ob es zum Beispiel ein E-Auto sein soll.“ Jetzt aber wird erst mal gefeiert. Und vielleicht wird ja irgendwo noch Charlys Hilfe gebraucht.