Verluste für Putin: Ukrainer rüsten Kampfjets für „Hammer“-Bomben aus
Weil es an Munition mangelt, müssen sich die Ukrainer bei ihren Suchoi-Kampfjets erfinderisch zeigen. Kiew vermeldet einen Fortschritt gegen Russland.
Kiew - Der Tag, auf den viele internationale Beobachter im Ukraine-Krieg mit Spannung blicken, rückt näher. Die Rede ist vom 20. Januar 2025. Dann gehen die Blicke nicht vorrangig nach Kiew oder Moskau, sondern nach Washington in den USA.
Kampfjets im Ukraine-Krieg: Kiew lässt Su-25 mit Hammer-Bomben ausstatten
In der US-amerikanischen Hauptstadt wird an jenem Tag der polarisierende Donald Trump (Republikaner) erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. Nach 2017 bis 2021 tritt der heute 78-jährige Trump seine zweite Amtszeit an. Und: Mehrmals hatte der künftige US-Präsident angekündigt, die Militärhilfen für die Ukraine auf den Prüfstand zu bringen.
So wirkt es in diesen Tagen auch, als würden sich die Ukrainer mit Social-Media-Videos zu den vorhandenen Waffen Mut machen. Zum Beispiel mit einem Posting von einem ukrainischen Himars-Angriff auf russische Positionen. Ein solches Video zeigt nun auch, wie die ukrainischen Streitkräfte ihre wenigen Su-25-Kampfjets gegen Russland nachgerüstet haben. Und zwar in diesem Fall mit französischen Lenkbomben.

Waffen im Ukraine-Krieg: Lenkbomben AASM Hammer jetzt auch an Kampfjets Su-25
Die Rede ist von den gelenkten Bomben AASM Hammer. Wie das dem Generalstab in Kiew nahestehende ukrainischen Online-Portal Defense Express (DE) berichtet, konnten diese wuchtigen Luft-Boden-Bomben früher wohl ausschließlich von den (ebenfalls wenigen) ukrainischen MiG-29 entkoppelt werden. In einem bei YouTube geteilten Video ist allerdings eindeutig zu sehen, wie ein sogenanntes „Erdkampfflugzeug“ Suchoi Su-25 zwei AASM Hammer in Richtung Ziel bringt und dann in der Luft für den eigenständigen Zielanflug fallen lässt. Die Su-25 kann langsamer und damit konstant tiefer fliegen als andere Kampfjets.
Das bringt einen Vorteil gegen das gegnerische Radar. Die Armement Air-Sol Modulaire, so der ausgeschriebene Name der gewaltigen Bombe, wurde 2005 vom französischen Rüstungskonzern Sagem Défense Sécurité für Nato-Kampfflugzeuge aus Frankreich entwickelt. Und zwar für den modernen Kampfjet Dassault Rafale und den älteren Kampfjet Dassault Mirage 2000 der Armée de l‘air et de l‘espace, der französischen Luftstreitkräfte.
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Waffen-Lieferungen an die Ukraine: AASM Hammer gegen russische Bodenziele
Medienberichten zufolge ließ Paris im Jahr 2010 rund 3400 dieser Gleitbomben bestellen. Sie kamen danach wohl bei Kampfmissionen eigener Piloten in Afghanistan und Libyen zum Einsatz. Die Bombe kann – je nach Version – Ziele eigenständig durch Infrarot, GPS oder durch einen Suchkopf für mit einem Laser markierte Ziele ansteuern. Sie ist insbesondere für den Einsatz gegen feindliche Stellungen und Bodentruppen im Allgemeinen vorgesehen.
So können mit der AASM Hammer zum Beispiel Truppenunterkünfte, Kommandozentralen oder Munitionsdepots angegriffen werden. Die Treffergenauigkeit liegt zum Beispiel bei der Infrarot-Variante bei einem Meter. Mit einem geschätzten Gefechtsgewicht von 340 Kilogramm bedeutet dies eine enorme Zerstörungskraft im anvisierten Trefferradius.
Waffen für die Ukraine: Was plant Donald Trump in den USA – oder nicht?
Während auch in Deutschland die Warnungen vor mutmaßlicher Sabotage durch Wladimir Putins Moskauer Regime zunehmen, rücken vor dem 20. Januar 2025 Waffen-Lieferungen europäischer Partner der Ukraine immer mehr in den Fokus. Zum Beispiel in Form von Rosomak-Radpanzern aus Polen. Denn: Bislang bleibt weiter unklar, was Trump in den USA mit Blick auf Kiew plant. Oder eben nicht. Das bange Warten geht vorerst weiter. (pm)