Wirte kämpfen mit Preissteigerungen: Kreisvorsitzende des Gaststättenverbands klärt auf

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Auch die Schnitzel-Gerichte bekommen die wieder geltenden 19 Prozent Mehrwertsteuer zu spüren. © Manfred Segerer/Imago

Steigende Preise und ein Hauch von Anspannung herrscht im Gastgewerbe. Denn: die Mehrwertsteuer liegt wieder bei 19 Prozent. Eine Expertin erklärt.

Die Stimmung unter den Wirten ist angespannt. Monika Poschenrieder, Kreisvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, weiß warum: Es ist nicht nur der gestiegene Mehrwertsteuersatz, mit dem die Betriebe zu kämpfen haben. Auch die Gäste reagieren auf die Preiserhöhungen.

Frau Poschenrieder, welche Auswirkungen hat die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die Gastronomie in der Region? Bleiben die Gäste jetzt ganz weg?

Nein, zum Glück nicht. Es wird immer Leute geben, die Essen gehen. Trotzdem herrscht generell eine beklemmende Stimmung: Alles wird ja teurer – und viele haben weniger Geld. Das bekommen natürlich auch die Wirte zu spüren.

Monika Poschenrieder Kreisvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands
Monika Poschenrieder, Kreisvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands © Archiv

Inwiefern?

Die Leute sparen. Gerade beim Restaurantbesuch. Von Münchner Gastronomen habe ich gehört, dass die Gäste einfach weniger konsumieren: Nur noch ein Getränk anstatt zwei – oder sie bestellen nur ein Hauptgericht, auf Vorspeise und Nachtisch wird verzichtet.

Vom Gast zum Gastronom: Wie ist die Stimmung bei den Wirten?

Für uns ist das eine schwierige Situation. Um eine Preiserhöhung kommt die Gastronomie nicht herum. Die Mehrwertsteuer ist nämlich nicht das Einzige, was erhöht wurde: Genauso sind die Preise für Lebensmittel, Energie und Logistik gestiegen – und der Mindestlohn wurde wieder angehoben. Um all das anzugleichen, müssten wir eigentlich um 20 bis 25 Prozent erhöhen.

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Und wie sieht stattdessen die Realität aus?

Jeder Wirt muss kalkulieren und überlegen, inwieweit er die zusätzlichen Kosten auf seiner Speisekarte umsetzt. Reagiert ein Restaurant gar nicht auf die Preissteigerungen, kann ich das betriebswirtschaftlich nicht nachvollziehen. Trotzdem muss jeder Betrieb seinen eigenen Weg finden. Da gibt es viele Möglichkeiten.

Zum Beispiel?

Anstatt das Essen erhöhen manche die Getränkepreise, andere verkleinern ihre Portionen. Trotzdem schauen die Wirte, dass Essengehen bei uns bezahlbar bleibt. Schließlich wollen wir unsere Gäste nicht verlieren. Aber wir müssen natürlich auch unsere Kosten in den Griff bekommen.

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