Ungewisse Zukunft für Wellensittich und Co: Stadt prüft Lösungen für Vogelhaus am Schulzentrum
Das Vogelhaus am Schulzentrum in Geretsried muss weichen. Wie geht es danach weiter? Verschiedene Optionen sind laut „Vogelmama“ Ingrid Brauner im Gespräch.
Geretsried – Wie lange zwitschert und trällert es noch am Schulzentrum? Dort muss bekanntlich das Vogelhaus der Erweiterung der Adalbert-Stifter-Mittelschule weichen. Was dann mit den Tieren passiert, ist noch nicht klar. Wir haben mit „Vogelmama“ Ingrid Brauner über die Zukunft der Zebrafinken, Kanarienvögel, Wellensittiche und Co. gesprochen.
Derzeit leben im Vogelhaus etwa 120 Tiere
Seit 33 Jahren kümmert sich die Geretsriederin um die derzeit etwa 120 Vögel. Sie schaut jeden Tag nach ihnen, füllt das Futter auf und stellt frisches Wasser bereit. Wie lange sie das noch tun wird, steht in den Sternen. Das Vogelhaus muss früher oder später weichen. „Ende 2024 ist das Limit“, berichtet Brauner. Dann muss der beliebte Anlaufpunkt für Spaziergänger und Familien im Stadtwald weg sein, weil der Platz für die Schulerweiterung gebraucht wird. Wie der beauftragte Architekt bereits vor Längerem ankündigte, muss das Vogelhaus verlegt werden, um einen effizienten Baukörper schaffen zu können.

Hinzu kommt, dass Brauner inzwischen 69 Jahre alt ist. „Auf Dauer kann ich das nicht mehr alleine machen“, sagt sie. „Und meine Enkel brauchen mich auch.“ Zwar bekommt sie an den Wochenenden Hilfe von einem jungen Mann. „Er macht das gern und hat Spaß. Aber die Versorgung müsste dauerhaft sichergestellt werden“, betont die Geretsriederin. Sie würde sich wünschen, dass sich mehr junge Leute engagieren, aber „die haben wohl keine Zeit oder kein Interesse“, vermutet sie.
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Stadt hat auf Facebook nach Vorschlägen für einen Standort gefragt
Vor knapp einem Jahr hatte die Stadt Geretsried auf ihrer Facebook-Seite nach Ideen für einen neuen Standort des Vogelhauses gesucht. Einige Kommentare mit Vorschlägen kamen damals zusammen. Den Waldfriedhof, schlug ein Facebook-Nutzer vor, ein anderer dachte an eines der Altenheime, wieder ein anderer Vorschlag war die Wiese vor dem alten Hallenbad.
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Auf Nachfrage bei der Stadt, wie es um die Zukunft der Voliere steht und ob inzwischen ein neuer Standort gefunden ist, hält sich Rathaussprecher Thomas Loibl bedeckt. „Wir sind dran und prüfen Lösungen.“
Brauner trifft sich Anfang Februar mit Bürgermeister Müller
Eine Lösung, die käme auch Brauner gelegen: „Wir stehen in Kontakt mit einer Auffangstation in Baden-Württemberg“, sagt sie, und auch Gut Aiderbichl sei ihr zufolge im Gespräch. Aber Genaueres kann sie wohl erst nach einem Treffen mit Bürgermeister Michael Müller Anfang Februar verkünden. Ihr selbst wäre natürlich trotzdem ein Platz in Geretsried das Liebste. „Den Friedhof fänd’ ich optimal“, sagt sie. „Da hätte ich nicht weit.“
Was bleibt, wenn das Vogelhaus tatsächlich aus Geretsried verschwinden sollte, ist die Ungewissheit, was dann mit den Piepmatzen passiert, die in Geretsried vor Ort aufgefunden werden –und bislang immer Obdach in der Voliere bekommen haben. „Für Waldvögel findet sich immer mal wieder jemand“, weiß Ingrid Brauner. „In Bad Tölz gibt es zum Beispiel jemanden. Aber ob die Leute dann immer extra nach Bad Tölz fahren?“
Klar ist jedenfalls, dass sowohl viele Geretsrieder und natürlich auch Ingrid Brauner selbst das Vogelhaus vermissen würden. „Natürlich wird was fehlen“, ist sich die „Vogelmama“ sicher.
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