Stadt baut Gratis-Wlan-Netzwerk aus: Diese Orte werden mit Hotspots aufgerüstet
In Wolfratshausen werden zahlreiche neue Hotspots zwischen Altstadt und S-Bahnhof installiert – zwei Stadträtinnen der Grünen stimmten gegen den Beschluss.
Wolfratshausen – Seit rund acht Jahren gibt’s in der Loisachstadt kostenfreies Wlan. Ohne Volumenbegrenzung – aber mit Jugendschutzfilter – kann jedermann im Internet surfen. Allerdings ist das Gratis-Angebot nicht flächendeckend verfügbar. Derzeit unterhält die Kommune nur fünf sogenannte Wlan-Hotspots über den Anbieter Freekey: am Schwankl-Eck, an der Stadtbücherei, am Marienplatz, an der alten Floßlände und am Birnmühplatz am Untermarkt. Das soll sich laut 8:2-Beschluss des Hauptausschusses des Stadtrats ändern – allerdings frühestens im nächsten Jahr.
Stadt Wolfratshausen baut Gratis-Wlan-Netzwerk aus: Diese Orte werden mit Hotspots aufgerüstet
Das Stichwort lautet „Bayern Wlan“: Im Rahmen dieser Initiative fördert der Freistaat die Ausweitung von kostenfreien Hotspots, um den Ausbau von digitaler Infrastruktur in Bayern zu forcieren. Schon im Februar 2023 beschlossen die Mitglieder des Hauptausschusses, gemeinsam mit dem Bayern-Wlan-Zentrum die Ausbaumöglichkeiten für ein flächendeckendes öffentliches Wlan in der Flößerstadt ermitteln zu lassen – plus einer Kostenschätzung. Stadtmanager Dr. Stefan Werner hatte die Ergebnisse der Analyse für die jüngste Sitzung des zehnköpfigen Gremiums zusammengefasst: Einige Ortsbegehungen haben stattgefunden, und „es wurden Angebote für notwendige Elektrovorarbeiten eingeholt“. Tatsache ist: „Eine lückenlose Wlan-Abdeckung im gesamten Innenstadtbereich bis zum S-Bahnhof existiert momentan noch nicht.“
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Ein Ergebnis der Ortsbegehungen sei der Rat der Experten, im „Bestandsbereich“ in der Altstadt die existierenden Hotspots „zu ertüchtigen“ – und um zwei Sendepunkte zu ergänzen: am neuen Museum/der städtischen Tourist-Info am Untermarkt 10 sowie am Kiosk am Hatzplatz. Die Elektrovorarbeiten kosten laut Stadtmanager voraussichtlich knapp 34 000 Euro – zuzüglich Geld für eine Hebebühne sowie Erdarbeiten „in geringem Umfang“. Das Bayern-Wlan-Zentrum habe der Kommune rund 7300 Euro Zuschuss in Aussicht gestellt.
Bayern-Wlan-Zentrum zieht Finanzspritze auf
Damit’s auch auf dem weiteren Weg bis zum S-Bahnhof funzt, empfehlen die Experten, elf Straßenlaternen mit Wlan-Hotspots auszurüsten. Dazu zählen unter anderem Laternen an der Bahnhofstraße 6, an der Bahnhofstraße 14 (gegenüber dem Stadtarchiv), am Zebrastreifen auf der Bahnhofstraße, am Busbahnhof, an der Sauerlacher Straße, am Übergang Hammerschmiedweg/Am Floßkanal sowie am Fußgängerübergang an der Sauerlacher Straße.
Für die zusätzlichen Laternen-Hotspots stehe finanziell das Bayern-Wlan-Zentrum gerade. Jeder einzelne kostet nach Werners Worten gut 4600 Euro, summa summarum investiere die Initiative, hinter der das Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat steckt, etwa 51 000 Euro in die Maßnahme. „Laut Bayern-Wlan-Zentrum deckt diese Förderung die anfallenden Kosten mehr als komplett ab“, ließ Werner die Stadträte vor ihrer Entscheidung wissen. Und: „Diese Leistungen werden zudem direkt über das Bayern-Wlan-Zentrum abgewickelt und belasten den städtischen Haushalt nicht.“
Grüne fürchten negative Folgen für Schulen
Acht Mitglieder des Hauptausschusses votierten für den Ausbau des kostenlosen öffentlichen Wlan-Netzwerkes in Wolfratshausen. Nein sagten Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne) und ihre Fraktionskollegin Assunta Tammelleo. Sie sahen keinen Sinn darin, Stellen, die keine Aufenthaltsorte seien, digital aufzurüsten. Zudem könnte flächendeckendes Wlan negative Auswirkungen auf Schulen haben – die Schüler würden im Unterricht und auf dem Pausenhof leichter als bislang im Internet surfen können.
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Nach der positiven Entscheidung wird die Kommune nun die Verträge mit dem Provider Freekey kündigen. Der nächste Kündigungszeitpunkt ist laut Stadtmanager im Januar 2025. (cce)
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