Doppelt stützt besser: Zweite Mauer soll Kathi-Kobus-Steig sichern
Lange, blaue Eisenstangen ragen aus einer Stützwand. Sie sollen den Kathi-Kobus-Steig sichern. Jetzt soll eine zweite Mauer zusätzlich für mehr Sicherheit sorgen.
Wolfratshausen – Der Kathi-Kobus-Steig ist aus mehreren Gründen ziemlich einzigartig in der Stadt Wolfratshausen. Zum einen ist die Straße im Bergwald die einzige in der Kommune, die nach einer Frau benannt ist. Zum anderen ist der „Steig“ der einzige „Steig“ – und anders als die meisten anderen Straßen in Wolfratshausen dürfen dort weder Müllabfuhr noch Krankenwagen noch Feuerwehr entlangfahren. Deshalb muss der Kobus-Steig aufwendig gesichert werden.
Passanten staunen im Vorbeigehen über die langen blauen Eisenstangen, die aus der Stützwand ragen, die den Steig derzeit sichert. In seiner jüngsten Sitzung sollte der Bauausschuss des Stadtrats über eine dauerhafte Sicherung der Stützwand entscheiden. Eine teure Angelegenheit, wie sich herausstelle – und eine, über die es noch Redebedarf gab.
Sofortmaßnahmen aufgrund von Rissen eingeleitet
Ein Ingenieurbüro aus Wolfratshausen hat die seit Jahren latente Problematik genauer begutachtet. Weil die Stützwand, die an der Beuerberger Straße entlang läuft, im vergangenen Jahr Risse offenbarte, schlug der Fachmann Sofortmaßnahmen vor. So wurden „im Eilverfahren zur Abwendung der drohenden Gefahrenstelle“, und um Schaden an den angrenzenden Gebäuden zu verhindern, Maßnahmen ergriffen: Die Wand wurde mit Erdnägeln abgesichert. Kostenpunkt seinerzeit: 180.000 Euro. Seither ist die Straße für alle Wagen mit einem Gewicht von über zwei Tonnen gesperrt.
Untersuchungen durch Ingenieurbüro
Außer der akuten Absicherung wurden Untersuchungen veranlasst. Das Ingenieurbüro kam zu dem Ergebnis, dass die Wand zusätzlich gesichert werden muss – und zwar mit einer zusätzlichen Stützwand. Auf einer Länge von 40 Metern soll eine zweite Mauer die erste stabilisieren. Das würde – so schrieb es die Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage für den Bauausschuss – die kleine Straße so weit stabilisieren, dass Fahrzeuge bis zu 30 Tonnen den Steig wieder befahren könnten. Die Maßnahme wird voraussichtlich mit etwa 620.000 Euro zu Buche schlagen.
Keine Mehrheit für zweite Expertenmeinung
Mit 9:1 Stimmen votierte das Gremium für die Sicherung der kleinen Straße. Keine Mehrheit fand ein Antrag zur Geschäftsordnung von Richard Kugler. Der Vertreter der Wolfratshauser Liste hatte eine zweite Expertenmeinung gefordert – von einem Fachbüro für derlei Themen. Wie Verwaltungsmitarbeiter Thomas Wenig entgegnete, handle es sich beim bisherigen Ingenieurbüro um ein solches. Bürgermeister Klaus Heilinglechner fügte an: „Wenn wir bei jeder Untersuchung eine Zweitmeinung anfordern, wird’s eine große Kostenfrage.“ So weit wird es nicht kommen: Zwei Ratskollegen schlossen sich Kuglers Idee an – mit 3:7 wurde der Antrag abgelehnt.
dst
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