Pavillon für ungetrübte Gaumenfreuden
Der Foodtruck auf dem Freisinger Domberg ist beliebt. Allein: Ein Problem, das es bis dato aber noch gab, haben jetzt Erdinger Berufsschüler gelöst.
Freising/Erding – Mit Speisen und Getränken konnte man sich am Freisinger Domberg dank des Foodtrucks schon länger versorgen. Durch ein besonderes Projekt der Erdinger Berufsschule bietet sich den Besuchern dort nun sogar eine überdachte Sitzmöglichkeit.
„Sie als angehende Handwerker sind wahnsinnig wichtig – nicht nur für uns am Domberg, sondern für die ganze Gesellschaft.“ Mit diesen Worten leitete der Direktor des Diözesanmuseums, Christoph Kürzeder, die Eröffnung des neuen Pavillons auf dem Freisinger Domberg am Freitagnachmittag ein. Zu verdanken ist dieses nämlich hauptsächlich den Schülerinnen und Schülern der Berufsschule in Erding, an der auch angehende Handwerker und Zimmerer aus dem Landkreis Freising geschult werden.
Bisher fehlte eine Unterstellmöglichkeit
Bereits im Jahr 2018 wurde der Foodtruck auf dem Freisinger Domberg eröffnet und hat sich mittlerweile sowohl bei Einheimischen und Touristen als auch bei den Dombergangestellten etabliert. Der einzige Dorn im Auge: Bei schlechtem Wetter sowie in den kühlen Wintermonaten bot sich den Besuchern keine Unterstellmöglichkeit. Das wollte die Erzdiözese München und Freising in Zusammenarbeit mit dem Betrieb „Domberg Freising“ jedoch dringend ändern. Mit ins Boot holten sie dafür die Berufsschule Erding.
Und die jungen Männer und Frauen waren sofort voller Begeisterung dabei, wie der Schüler Manuel Drexler dem FT berichtet. „Wir haben nun ungefähr ein halbes Jahr an dem Pavillon gearbeitet, und es hat einfach total viel Spaß gemacht“, schwärmt er. Und weiter: „Am schwierigsten war das Ausrichten des Dachs, damit keine Spalten mehr bleiben. Aber nun steht alles, und wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“ Insgesamt wurden für den aus naturbelassenem Fichtenholz gefertigten Pavillon zwei Kubikmeter Bauholz und ungefähr 40 Kilogramm Eisenteile verbaut.
Im Laufe des Vormittags stand der Pavillon
Die Inneneinrichtung wurde über einen internen Schulwettbewerb ausgeschrieben. So wurden beispielsweise alle Stühle nach eigenen Entwürfen der Schüler gefertigt, wodurch diese einen ganz eigenen Charakter besitzen.
Die einzelnen Seitenwände hatten die angehenden Handwerker in ihrer schuleigenen Zimmerei gefertigt. Am Freitag gegen 9 Uhr hatten sie dann mit dem Aufbau des achteckigen Pavillons auf dem Domberg begonnen und wurden pünktlich zum traditionellen Richtspruch am Mittag fertig. Diesen übernahmen die drei Berufsschüler Benedikt Woitch, Immanuel Bauer und Jonas Bathe. Natürlich durfte dabei auch das Werfen eines Glases nicht fehlen, dessen Scherben dem neuen Bauwerk Glück bringen sollen. Untermalt wurde die gesamte Feierlichkeit durch die Lieder der Kohlstatt-Musikanten.
„Eure Lehrer können stolz auf euch sein“
Seine guten Wünsche ebenfalls nicht nehmen lassen wollte sich der ehemalige Weihbischof Bernhard Haßlberger. Nachdem er einige Gebote gesprochen und den Pavillon gesegnet hatte, lobte er die Schülerinnen und Schüler für ihre ausdauernde Arbeit. „Eure Lehrer können wirklich stolz auf euch sein“, stellte er fest und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: „Also von mir würdet ihr euren Meisterbrief definitiv bekommen.“
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Derweil putzt sich der Freisinger Domberg weiter heraus. Auch der Schräglift, der in nur einer Minute von der Bahnhofstraße zum Diözesanmuseum führen soll, nimmt Konturen an.