„Auf welchem Planeten sie leben“: Merz kontert SPD-Gelächter bei Vertrauensfrage

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Friedrich Merz erhält für seine Aussagen bei seiner Rede zur Vertrauensfrage viel Gelächter aus der SPD - und findet drastische Worte.

Berlin - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Montag die Vertrauensfrage im Bundestag gestellt. Damit will der Sozialdemokrat den Weg frei machen für eine neue Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Ab Mittags lief der Abstimmungsprozess, bei dem neben Scholz auch Friedrich Merz (CDU) zu Wort gekommen ist. Dabei kam es zu sprachlichen Tumulten.

Der Union-Kanzlerkandidat berichtete während seiner Rede unter anderem über „gewaltige Kraftanstrengungen“, die Deutschland vor große Herausforderungen stellten. Zwar würden in der Bundesrepublik viele Menschen sehr viel arbeiten. „Aber insgesamt ist die Arbeitszeit in unserem Land zu niedrig.“

Vertrauensfrage im Bundestag: Merz kontert Plenum

Dieser Satz löste unter anderem in der SPD-Fraktion Gelächter aus. Darauf antwortete Merz: „Dass sie darüber lachen, das zeigt, auf welchem Planeten sie leben, meine Damen und Herren, liebe SPD.“

Friedrich Merz hält eine Rede im Deutschen Bundestag.
Vertrauensfrage im Bundestag: Friedrich Merz (SPD) kritisiert Kanzler Olaf Scholz (SPD) und kontert Gelächter aus dem Plenum. © Kay Nietfeld/dpa

Auf weitere Zurufe stoppte Merz seine Rede nur wenige Momente später und fragte: „Haben Sie außer dem Kehlkopf sonst noch irgendetwas mitgebracht heute Morgen ins Plenum des Deutschen Bundestages?“

Zudem warf Merz dem Kanzler eine „blanke Unverschämtheit“ vor. Damit kritisierte er Scholz für seine Äußerungen über die FDP, als der Sozialdemokrat den damaligen Finanzminister Christian Lindner entlassen hatte und das Ende der Ampelkoalition einleitete. „Offensichtlich hört ihr Respekt dort auf, wo es andere politische Meinungen gibt“, behauptete Merz im Bundestag.

Merz attackiert Scholz für „Totalausfall“

Scholz würde Deutschland auf der internationalen Bühne blamieren. „Es ist peinlich, wie Sie sich auf europäischer Ebene verhalten“, so Merz. Diese Vorwürfe hatte Merz bereits zuvor in seinem Newsletter „MerzMail“ erhoben.

Dort bezeichnete er die Europapolitik der Regierung als „Totalausfall“ und weiter: „Man muss es leider so sagen: Die Mehrzahl der europäischen Staats- und Regierungschef hat einfach keine Lust mehr, den deutschen Bundeskanzler zu treffen, der entweder stundenlang schweigend dasitzt oder belehrend die Welt erklärt“, kritisierte Merz. Zuvor hatte auch der Sicherheitsexperte Christian Mölling vor einer zunehmenden Isolierung Deutschlands innerhalb der EU gewarnt. (Jan-Frederik Wendt)

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