Bauarbeiten am Kloster Benediktbeuern: „Gerüste werden wiederkommen“
Das Kloster Benediktbeuern ist eine Dauerbaustelle. Seit mehr als einem Jahr arbeiten Handwerker, um die Gebäude wieder instand zu setzen. Die Fortschritte werden immer deutlicher sichtbar. Auch in der Basilika St. Benedikt geht es voran.
Benediktbeuern – Franz Wasensteiner ist in den letzten Monaten ein gefragter Mann. Als Einrichtungsleiter des Klosters in Benediktbeuern ist er spätestens seit dem Hagelunwetter vom vergangenen Jahr auch als Krisenmanager gefragt. Denn die Schäden an der historischen Anlage sind immens. Doch Wasensteiner hat positive Nachrichten: „Das oberste Ziel“, nämlich alle Dächer dicht zu bekommen, sei „zu einem großen Teil gelungen“.
Bauarbeiten auf dem Gelände des Klosters machen „große Fortschritte“
Die Bauarbeiten auf dem Klostergelände machen „große Fortschritte“, auch wenn immer wieder Schwierigkeiten aufgetreten seien, berichtet der Einrichtungsleiter auf Anfrage unserer Zeitung. Zurzeit werden die Verblechungen und Verglasungen an einigen Dachgaubenfenstern erneuert. Es handle sich dabei nicht um Hagelschäden, erklärt der Einrichtungsleiter, sodass die Versicherung diese Reparaturkosten nicht übernehme. Bei den Reparaturen müsse die Klosterverwaltung auf die Kosten achten. „Wir haben begrenzte finanzielle Mittel“, sagt Wasensteiner.
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Im Inneren des Klosters ist der Baufortschritt am deutlichsten sichtbar. Um Arbeiten an den Fassaden durchzuführen, waren das ganze Jahr über Gerüste angebracht. Diese sind inzwischen wieder weg. Fassaden zu streichen, sei bei frostigen Temperaturen nicht sinnvoll, erklärt Wasensteiner. „Einige der Gerüste werden wiederkommen“, kündigt er an.
Noch immer tauchen neue Schäden auf
Abgeschlossen sind unterdessen die Arbeiten am Mensagebäude. Auf den Remisen sind zudem wieder Photovoltaik-Anlagen montiert. Eine „dringende“ Investition, auch ohne das Hagelunwetter, sei die Errichtung einer neuen Energiezentrale gewesen, berichtetet der Einrichtungsleiter. Das alte Heizsystem sei 25 Jahre alt und konnte keine sichere Versorgung mehr gewährleisten.
Im Westtrakt des Maierhofs und des Klosterhofs geht es auch im kommenden Jahr mit den Arbeiten weiter. Beide Trakte werden zurzeit entkernt. Es läuft noch immer die Aufnahme und Ermittlung aller Schäden. „Das wird noch Jahre dauern“, erklärt Wasensteiner. Man sei noch in der Planungsphase. Der Jugendbereich, das „Kerngeschäft“ des Klosters, laufe inzwischen wieder „auf Hochtouren“, freut sich Wasensteiner. Allerdings seien immer noch an die 100 Zimmer nicht bewohnbar. „Diese Plätze gehen uns ab.“
Neben der Basilika steht noch immer ein großer Kran. Das wird auch noch einige Zeit so bleiben. Zwar gehen die Bauarbeiten auf dem Dach zügig voran. Doch auch die Kirche selbst wird noch über Jahre eine Baustelle sein.
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Das Dach der Basilika ist zum großen Teil neu eingedeckt, teilt die Kirchenverwaltung um Pfarrmesner Christian Höck auf Anfrage unserer Zeitung mit. Die Arbeiten sind mittlerweile in dem Bereich zwischen den Türmen angelangt. Die Folienabdeckung bleibt noch einige Zeit, da dort Öffnungen eingebracht sind, über die das Material zur Verstärkung des Dachstuhls in das Innere kommt. Im nächsten Jahr geht es an die Fassaden. Dazu müssen beide Türme bis unter die Zwiebelhauben eingerüstet werden.
Oster-Gottesdienste wieder in Basilika?
Im Inneren der Basilika steht ein riesiges Gerüst. Die statischen Arbeiten an der Kirche laufen. Eine Bühne unterhalb des Gewölbes dient zum Schutz vor herabfallenden Stuckteilen. Fachleute sollen die Bühne zudem nutzen, um die Asam-Bilder zu untersuchen und ein Konzept zur Restaurierung zu erstellen.

Nach der Freilegung von Rissen im Mauerwerk haben die Arbeiter mit Bohrungen begonnen. In die Löcher werden zirka drei Zentimeter dicke Eisenstangen eingebracht und mit Beton verpresst. Dadurch soll verhindert werden, dass das Kirchengebäude in Zukunft auseinanderbricht. Anfang 2025 beginnt die Reparatur des Dachwerks. Sie wird einige Monate dauern. Die Kirchenverwaltung betont, dass keine Innensanierung der Basilika geplant sei. Das bedeute, dass möglicherweise nach dem Abschluss der Arbeiten ein Rissbild zu sehen sein werde.
Solange die Bauarbeiten laufen, weicht die Kirchengemeinde in die Marienkirche aus. Ab Ostern 2025 soll es in der Basilika wieder Gottesdienste geben. (vfi)