Bichl und Benediktbeuern finden doch noch geeignete Christbäume
Nach einer schwierigen Suche haben die beiden Gemeinden im Loisachtal rechtzeitig zum ersten Advent doch noch Bäume gefunden. Denn fast eineinhalb Jahre nach dem verheerenden Hagelunwetter braucht die Natur dort immer noch Zeit zur Erholung.
Bichl/Benediktbeuern - Ein großer, festlich geschmückter Christbaum auf dem Dorfplatz: Das gehört in den Gemeinden der Region zur Adventszeit einfach dazu. Im Loisachtal taten sich Bichl und Benediktbeuern heuer schwer, ein geeignetes Exemplar zu finden. Grund ist das verheerende Hagelunwetter vom vergangenen Jahr, das an den Bäumen schwere Schäden hinterlassen hat. Die Gemeinde Benediktbeuern hatte in unserer Zeitung mehrfach einen Aufruf an potenzielle Spender gestartet. Am Ende kam es aber doch noch rechtzeitig vor dem ersten Advent zum Happy End.
Kloster braucht gleich mehrere Bäume
Von den Schäden betroffen sind auch die Wälder des Klosters Benediktbeuern in den Loisach-Kochelsee-Mooren. Trotzdem bietet das Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) wieder ein Christbaum-Schlagen auf dem Klosterland an. Kleine Exemplare, wie sie für Christbäume im Innenraum benötigt werden, hätten den Hagel im Schatten von größeren Bäumen gut überstanden, erklärt Pater Karl Geißinger vom Naturschutzbüro. „Von den großen und hohen Bäumen hätten wir momentan keinen einzigen, der passen würde“, sagt Geißinger. Diese ragten weit über die Birken hinaus und seien dadurch stark vom Hagel getroffen worden.

Für das Kloster könnte die Suche heuer länger dauern. Fünf Christbäume sind laut Geißinger auf dem Gelände vorgesehen: im großen Klosterhof, im Innenhof des Maierhofs, zwei in der Marienkirche und einer in der Klosterkapelle. „Es wird sehr schwierig, Bäume in der Größe zu finden, die gefällt werden müssen“, sagt der Pater. Er setzt seine Hoffnungen auf einen Bergwald nahe Kochel, der ebenfalls dem Kloster gehört.
Wunden in Bäumen sind infiziert
Aus dem ZUK heißt es, dass auch Bäume, die in diesem Jahr noch ausgetrieben haben, in den nächsten Jahren absterben könnten. „Die Wunden sind infiziert mit Baumpilzen“, erklärt Geißinger. Doch die Natur werde sich langfristig von dem Unwetterereignis erholen. Unter den abgestorbenen Bäumen herrschten „beste Wachstumsbedingungen“. Dadurch könne wieder ein „standortgerechter Moorwald“ mit einer „unglaublichen Vielfalt“ entstehen, so Geißinger.
Bichl fand Spender im Nordlandkreis
In Bichl steht der Christbaum inzwischen auf dem Dorfplatz. Das Exemplar stamme von einem Spender aus dem nördlichen Landkreis, sagt Bürgermeister Benedikt Pössenbacher. Der Baum musste für den Bau von Leitungstrassen weichen. „Es war nicht ganz so einfach, aber wir finden schon einen“, sagt der Bichler. Zuvor hatte Pössenbacher im Gemeinderat von Schwierigkeiten bei der Suche berichtet.
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Und auch der Öffentlichkeitsaufruf der Gemeinde Benediktbeuern hat sich ausgezahlt. Ein Spender aus Bad Heilbrunn habe sich im Rathaus gemeldet, teilt Sabine Rauscher von der Tourist-Info mit. Den zweiten großen Baum am Feuerwehrhaus stiften die Bayerische Staatsforsten. Das Team des Bauhofs habe den Baum mit Lichterketten geschmückt, „damit er pünktlich zu Beginn des ersten Adventswochenendes erstrahlt.“