Bäume, Grünflächen, Stufen am Bach: Das sind die Ideen für die Asphaltwüste in der Innenstadt von Bad Tölz
Der Bereich rund um die Kreuzung von Hindenburgstraße und Nockhergasse/Wachterstraße in Bad Tölz ist kein Schmuckstück und sehr unübersichtlich. Das soll sich ändern.
Bad Tölz – Aus einer tristen Asphaltwüste mit unübersichtlicher Verkehrsführung soll in Zukunft ein schönes Eingangstor in die Tölzer Altstadt werden: Derzeit laufen die Planungen für die lang ersehnte Umgestaltung der Kreuzung zwischen Hindenburgstraße, Nockhergasse und Wachterstraße sowie des umgebenden Straßenbereichs. Zentrale Punkte: Es soll einen Kreisverkehr, Grünflächen und rund 30 neue Bäume geben. Abgestimmt werden die Planungen auch mit dem Privatinvestor auf dem ehemaligen Post-Areal.
Neugestaltung für 6500 Quadratmeter in Innenstadt von Bad Tölz
„Grundsätzlich geht es darum, den öffentlichen Straßenraum von Beginn der Hindenburgstraße an der Marktstraße über die Kreuzung in der oberen Nockhergasse und in die innere Bairawieser Straße neu zu gestalten“, fasst Rathaus-Sprecherin Birte Stahl die Aufgabenstellung zusammen. Insgesamt gehe es um eine Fläche von rund 6500 Quadratmetern. „Neben einer veränderten Verkehrsplanung sollen die Themen Barrierefreiheit und Fahrradfreundlichkeit, aber auch die Aufenthaltsqualität verbessert werden“, so Stahl. „Mit dieser Neugestaltung wird der Zugang zur historischen Innenstadt städtebaulich aufgewertet.“

Im Januar fand dazu wie berichtet ein Ortstermin statt, bei dem Bürger ihre Anregungen einbrachen. Büros, die sich um die Planungsleistungen bewarben, wurden anschließend zunächst auf ihre fachliche Eignung geprüft. Danach, im März, forderte die Stadt von ihnen Vorentwurfskonzepte an, informiert Stahl. Alle Anregungen und Fragen der Bürger seien den Büros in diesem Verfahren mitgeteilt worden.
In Planung wird ein Kreisverkehr forciert
Bewertet wurden die Einreichungen im April von einer Jury, bestehend aus Bürgermeister Ingo Mehner, seinem Stellvertreter Michael Lindmair, Vertretern aller vier Stadtratsfraktionen, Stadtbaumeister Florian Ernst, einem Vertreter des städtischen Tiefbauamts sowie Landschaftsarchitektin Nicole Meier und Antonia Dino, Referentin für das Thema Städtebauförderung bei der Regierung von Oberbayern.
In der Stadtratssitzung am 25. Juni sei dann die Vergabe an die WipflerPlan Planungsgesellschaft aus Grasbrunn mit dem Unterauftragnehmer Türk+Vohburger Landschaftsarchitekten aus Marzling bekannt gegeben worden. „Seit Juni sind die Büros am Planen“, erklärt Birte Stahl. Dies passiere in Abstimmung mit Stadtbaumeister Ernst.
„Forciert“, so Stahl, werde in der Planung ein Kreisverkehr. Darüber hinaus würden sich die wichtigsten Ideen aus den Anregungen der Bürger ableiten.
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Sitzstufen am Ellbach angedacht
So sei die Öffnung des Ellbachs angedacht. „Am Ellbach sollen Sitzstufen entstehen“, so die Rathaus-Sprecherin. Ihre konkrete Lage werde aktuell geklärt. An der Nockhergasse und der Mühlgase seien zwei Grünflächen vorgesehen. Außerdem werde gerade an der Planung von zwei Brücken und der Bachseitenwände gearbeitet. Und man prüfe die Fließgeschwindigkeit des Bachs.

„Die Zone zwischen Nockhergasse und Bairawieser Straße wird einen Platzcharakter erhalten“, führt Birte Stahl weiter aus. Dabei solle der Mündungsbereich zwischen Bairawieser Straße und Nockhergasse verschmälert werden.
Alle an Hindenburgstraße mit über 30 neuen Bäumen
In der Hindenburgstraße sei das „wesentliche Gestaltungsmerkmal“ die Neupflanzung von über 30 Straßenbäumen. Damit solle die historische Straßenführung mit begleitender Allee in Richtung Alter Bahnhof über den künftigen Kreisverkehr hinaus nachvollzogen werden. Ferner solle der Pflasterbelag der Marktstraße fortgesetzt werden.
Besonderen Wert legen die Planer laut Stahl auch auf die Herstellung von „weitgehender Barrierefreiheit“. Für Fahrradfahrer solle eine „sichere Wegeführung“ hergestellt werden, außerdem seien Fahrradstellplätze entlang der Hindenburgstraße geplant. Auch durch verbreiterte Gehwege wolle man die Aufenthaltsqualität verbessern.
Zufahrt zur Tiefgarage im künftigen „Ellbach-Quartier“
In der Planung gelte es, viele Aspekte zusammenzuführen. Dazu gehöre die Zufahrt zur Tiefgarage, die auf dem „Ellbach-Quartier“, also dem ehemaligen Post-Gelände, entstehen soll. Auch die Anlieferzone für den dort geplanten Vollsortimenter beziehe man mit ein.
Mit den Eigentümern des Post-Areals, der Unternehmerfamilie Worbs, sei man in guten Austausch. „Aufgrund der Komplexität der diversen Vorhaben und der Vielzahl der beteiligten Akteure ist eine feinsinnige Verzahnung aller Arbeitsabläufe und Planungsschritte sowie eine ständige detaillierte Absprache mit allen Planungsbeteiligten unumgänglich“, betont Stadtbaumeister Ernst.
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Sobald der Vorentwurf abgeschlossen sei, werde er öffentlich vorgestellt, kündigt Stahl an. Nur wann es zur Umsetzung kommt, dazu kann sie noch nichts sagen. Ein Zeitrahmen werde aktuell erarbeitet. (ast)