Verkauf von Grundstücken wegen Finanzlage: Stadt Penzberg hofft auf viele Millionen
Wegen der angespannten Haushaltslage will die Stadt Penzberg mehrere Grundstücke zum Kauf anbieten. Darunter befinden sich das „Zörnerhaus“ an der Bahnhofstraße, das Grundstück des ehemaligen Schlachthofs an der Karlstraße sowie das Bauhof-Materiallager an der Kirnberger Straße. Einige Grundstücke standen schon einmal auf der Liste.
Penzberg – Der Penzberger Stadtrat hat in einer nicht öffentlichen Sitzung entschieden, eine Reihe von städtischen Grundstücken zum Kauf anzubieten. Der Beschluss fiel bereits Ende Januar. Die Stadt gab die Liste nun bekannt. Dabei handelt es sich um Grundstücke in der Innenstadt, in Steigenberg, Reindl und Kirnberg. Seitens des Rathauses hieß es dazu, dass sämtliche Flächen für eine wohnwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung stünden, in der Innenstadt kombiniert mit einer gewerblichen oder ähnlichen Nutzung.
Grund für die beabsichtigen Verkäufe ist die angespannte Haushaltslage
Grund für die beabsichtigten Verkäufe ist die angespannte Haushaltslage. Auf Nachfrage bestätigte dies Bürgermeister Stefan Korpan (CSU). Bereits vergangenes Jahr hatte die Stadt Erlöse aus Grundstücksverkäufen in Höhe von über 20 Millionen Euro eingeplant. Am Ende wurden aber nur Grundstücke für nur rund 4,5 Millionen Euro verkauft. Im Stadtrat wurde damals eingeräumt, man habe an Verkäufen „kein so richtig großes Interesse“ gehabt. Einige Grundstücke, die nun auf der Liste stehen, sollten bereits 2023 verkauft werden. Nun folgt ein weiterer Versuch, zumal die Stadt dieses und nächstes Jahr allein mehr als 20 Millionen Euro einnehmen muss, um ihr Finanzloch aus dem vergangenen Jahr zu stopfen (wir berichteten).
Haus neben Metropol: Gespräch mit Wohnbau Weilheim
Bürgermeister Korpan erklärte auf Nachfrage, dass es sich um einen Grundsatzbeschluss gehandelt hat. Die Entscheidungen zu den einzelnen Grundstücken seien „überwiegend einstimmig“ gefallen. Diskutiert wurde ihm zufolge über noch mehr Grundstücke und deren Verkauf auf dem freien Markt. Einige davon verkaufe man jedoch nicht, bei anderen prüfe man zunächst eine andere Lösung, erklärte er. Das betrifft zum Beispiel das Haus an der Friedrich-Ebert-Straße 13 neben dem Metropol. Dort will die Stadt erst mit dem direkten Nachbarn reden, der Wohnbau Weilheim. Beim Gelände der ehemaligen Molkerei an der Christianstraße besteht zudem nach wie vor die Option, dass der Landkreis es für eine Schulerweiterung erwirbt – auch wenn der Kreis mittlerweile neue Überlegungen anstellt.

Unter den Grundstücken, die zum Verkauf angeboten werden sollen, befindet sich das 1143 Quadratmeter große Grundstück mit dem vor sich hinbröckelnden „Zörnerhaus“ an der Bahnhofstraße 30, das die Stadt vor drei Jahren gekauft hat. Im Finanzhaushalt des vergangenen Jahres war es bereits mit 2,5 Millionen Euro als „Einnahmequelle“ vorgesehen. Die CSU-Fraktion hatte noch 2023 verkündet, ein Verkauf komme für sie nicht in Frage. Im Rathaus tendierte man dagegen bereits damals zu einem Verkauf.
Ehemaliges Schlachthof-Gelände und Museum-Parkplatz
Ebenso angeboten werden soll das über 2300 Quadratmeter große Gelände des ehemaligen Schlachthofs an der Karlstraße 6, aber ohne den Weg zum Kinderspielplatz und den östlich angrenzenden Grünzug. Auf der Verkaufsliste stehen in Innenstadtnähe außerdem der Parkplatz für Museum und Gymnasium an der Karlstraße mit etwas über 800 Quadratmetern und ein knapp 500 Quadratmeter großes Grundstück an der Alpenstraße 2 unweit des Bahnhofs.
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Verkaufen will die Stadt zudem ein Grundstück an der Kirnberger Straße 25 und 29, das der Bauhof als Lagerplatz nutzt und das sich, getrennt durch einen Wall, neben dem ehemaligen HAP- und jetzigen „Winning blw“-Werk befindet. Dafür gibt es bereits ein Bebauungskonzept der Stadt aus dem vergangenen Jahr. Es zeigt sechs Einfamilienhäuser in zwei Reihen.

Zwei weitere Wohnbau-Grundstücke, die die Stadt anbieten wird, befinden sich in Reindl und Steigenberg. Zum einen handelt es sich um vier Parzellen am Ende der Stichstraße, die vom Daserweg abzweigt. Die Stadt hatte sie bereits vergangenes Jahr im „Best Price“-Verfahren für mindestens 1100 Euro pro Quadratmeter angeboten – offenbar erfolglos. Zum anderen geht es um drei Parzellen beidseits der Einmündung der Wankstraße in die Fischhaberstraße. Dort, wo früher das Heiglhof-Feldkreuz stand, hatte es die Stadt im vergangenen Jahr auch schon versucht.