24 intensive Stunden für die Jugendfeuerwehr
Alle zwei Jahre inszeniert die Planegger Feuerwehr eine große Übung für ihre Jugendgruppe. 24 Stunden stellen die Jugendlichen den Alltag auf einer Feuerwache nach, inklusive aufwendig inszenierter Übungsszenarien, vom Wasserschaden bis zum Waldbrand.
Es ist sechs Uhr morgens, die 24-Stunden-Schicht neigt sich ihrem Ende entgegen, als ein weiteres Mal der Alarm schrillt. Zum mittlerweile achten Mal seit Dienstbeginn muss die Wachmannschaft ausrücken, diesmal zu einem Brand im Wald. Eine 2500 Quadratmeter große Fläche muss gelöscht werden, zudem wird ein Waldarbeiter vermisst. Ein Teil der Wachmannschaft macht sich daran, den Brand zu löschen, ein anderer Teil bildet eine Personenkette und sucht mit Wärmebildkameras nach dem Waldarbeiter. Der muss, nachdem er gefunden ist, erstversorgt und dann aus dem unwegsamen Waldstück herausgetragen werden. Dann ist endlich Feierabend für die 21-köpfige Wachmannschaft, deren jüngste Mitglieder gerade einmal zwölf Jahre alt sind.
Die Freiwillige Feuerwehr Planegg hatte für ihre Jugendgruppe eine 24-Stunden-Übung konzipiert, bei der es galt, den Alltag auf einer Wache einer Berufsfeuerwehr nachzuempfinden, mit allen Aufgaben, die dazugehören, vom gemeinsamen Kochen bis zur Fahrzeugwartung in den Einsatzpausen. Der frühmorgendliche Waldbrand, stimmungsvoll inszeniert mit Nebelmaschine und Lichteffekten, war der Abschluss und einer der Höhepunkte der Übung, die knapp 24 Stunden zuvor mit der simulierten Befreiung einer eingeklemmten Person begonnen hatte, gefolgt von einem Einsatz bei einem Wasserschaden, einem ersten Brandszenario in einer Gartenhütte, weiteren Wasserschäden und einem Brand in einem Wohngebäude, aus dem verletzte Personen zu befreien waren.
Am Abend folgte dann ein erster Einsatz bei Dunkelheit: ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen und einem Fahrzeugbrand. Eine Baumaschine hatte einen Pkw gerammt, lautete das Einsatzszenario, das von aktiven Mitgliedern der Feuerwehr mit alten Fahrzeugen realitätsnah vorbereitet worden war. Es kam hydraulisches Rettungsgerät zum Einsatz, um Personen, in diesem Fall Übungspuppen, zu befreien. Dann wendete sich die Aufmerksamkeit einem weiteren Fahrzeug zu, laut Drehbuch bei einem Ausweichmanöver auf eine Betonschwelle aufgefahren und in Brand geraten. Nach der Rückkehr ins Feuerwehrhaus war erst mal Abendessen angesagt, es standen Nachbesprechungen und eine Reihe alltäglicher Aufgaben an, die auch auf einer echten Feuerwache abzuarbeiten wären. Viel Schlaf bekamen die meisten der jungen Teilnehmer zwischen zwölf und 18 Jahren nicht. Aber zumindest von weiteren Einsätzen blieben sie bis 6 Uhr morgens verschont.
Nur alle zwei Jahre organisiert die Planegger Feuerwehr eine solch große Jugendübung. „Da steckt schon viel Vorbereitung und Aufwand dahinter“, sagt der stellvertretende Kommandant Bernd Budau. 32 Personen waren mit Vorbereitung, Durchführung und Betreuung befasst. „Aber es nützt eben der Ausbildung der Jugendlichen.“ Für einige von ihnen war es die erste einsatzähnliche Übung. Bei der nächsten in zwei Jahren werden sie wohl gerne wieder dabei sein.