Von Chemieunfall bis Zimmerbrand

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Ein Radlader fährt mit der Gabel frontal in ein Auto: Dieses realistische Szenario eines Verkehrsunfalls mit mehreren scheinbar schwer Verletzten spielte man in Aufkirchen für die Jugendfeuerwehr komplett durch. © Feuerwehr

Die Jugendfeuerwehren probten den Ernstfall am Berufsfeuerwehrtag.

Oberding – Im Ernstfall muss es schnell gehen und jeder Handgriff sitzen. Denn jeder Fehler kann schlimmstenfalls Leben kosten. Darum probte die Jugendfeuerwehr Aufkirchen mit den Jugendgruppen aus Schwaig, Niederding und Oberding am Berufsfeuerwehrtag in der Gemeinde Oberding verschiedene Einsatzarten.

Los ging es laut einer Pressemitteilung am Übungsgelände in Gut Wildschwaige. Dort gab es mehrere Brandeinsätze gleichzeitig zu bewältigen: Die Niederdinger mussten heiße Gasflaschen kühlen, um eine Explosion zu verhindern, während Aufkirchen den Brand eines Autos unter Kontrolle brachte. Die Gruppe aus Oberding hatte einen Zimmerbrand mit vermissten Personen vor sich, wobei die Kolleginnen aus Aufkirchen mit der Steckleiter unterstützten.

Hochgiftig: Beim Logistikbetrieb Group7 wurde für die Übung simuliert, dass eine unbekannte Chemikalie ausgelaufen war.
Hochgiftig: Beim Logistikbetrieb Group7 wurde für die Übung simuliert, dass eine unbekannte Chemikalie ausgelaufen war. © Feuerwehr

Suche mit der Hundestaffel

Bereits vor dem ersten gemeinsamen Einsatz gab es für die Kräfte aus Niederding schon einen Rettungseinsatz: Eine Person war für die Übung die Treppe hinuntergestürzt und musste von den Jugendlichen versorgt und ins Erdgeschoss gebracht werden.

Bei Nacht wurden die Jugendfeuerwehren Aufkirchen und Oberding zu akuten Wohnungsöffnungen alarmiert, Oberding musste bei einem medizinischen Notfall unter Beweis stellen, dass Erste Hilfe kein Problem ist, und in Aufkirchen war ein Vegetationsbrand ausgebrochen, samt einer scheinbar schwer verletzten Person. Zur selben Zeit galt es in Niederding ein Kleintier aus einem Baum zu retten.

Am Gerätehaus in Schwaig trafen parallel die Jugendlichen ein, um pünktlich um 7 Uhr ihre Schicht zu beginnen. Nach einem gemeinsamen Frühstück in Aufkirchen folgte ein Übungsdienst zum Thema Gefahrguteinsätze mit dem Fokus auf Dekontamination.

Und das Gelernte fand gleich Anwendung: Direkt im Anschluss wurde ins Schwaiger Gewerbegebiet zum Logistikbetrieb Group7 alarmiert, wo für das Szenario eine unbekannte Chemikalie ausgetreten war. Mit Atemschutz und Schutzanzug galt es, die Verletzten aus dem Gefahrenbereich zu retten und im Freien zu übergeben.

Die Mannschaft aus Schwaig hatte noch einen weiteren Einsatz: Nach einem Unfall hatten mehrere Beteiligte Fahrerflucht begangen und waren zu Fuß weggelaufen. Zur Personensuche wurde deshalb die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Pastetten angefordert. Mit mehreren Flächenhunden konnten die erfahrenen Hundeführer die Vermissten schließlich aufspüren.

Am Nachmittag gab es in Aufkirchen dann noch einen schweren Verkehrsunfall. Ein Radlader war mit der Gabel frontal in einen Pkw gefahren. Dabei wurden mehrere Personen schwer verletzt. Die Niederdinger und Oberdinger hatten am Vormittag keine Einsätze mehr. Hier stand die Prüfung zur Stufe 1 der Jugendflamme, einem Abzeichen, das die Grundfertigkeiten des Feuerwehrdienstes abbildet, an. Denn im Ernstfall muss jeder Hanfgriff sitzen.

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