„Wunschkandidatin“ für Kardiologie: Neue Chefärztin im Kreiskrankenhaus stellt sich vor
Nach Berthold Höfling und Hans Martin Schardey geht nun der dritte Chefarzt im Krankenhaus Agatharied in den Ruhestand: Professor Günter Pilz. Doch die Nachfolgerin ist eine echte Wunschkandidatin.
Agatharied – Ein großes Herz für Innovationen hatte die Kardiologie am Krankenhaus Agatharied von Anfang an. Schon kurz nach der Eröffnung 1998 setzte sich der aus Großhadern gekommene Chefarzt Günter Pilz (66) zusammen mit seinem Kollegen Berthold Höfling für eine Rund-um-die-Uhr-Herzkatheter-Versorgung ein. Obwohl dessen Notwendigkeit selbst an großen Unikliniken damals noch diskutiert wurde, zog das Kreisklinikum mit. Der Anfang einer Erfolgsgeschichte voller Meilensteine und Zertifizierungen, die den Patienten im Landkreis Miesbach bis heute „wohnortnahe Spitzenmedizin“ ermöglicht, betonte Pilz nun bei einem Pressegespräch. Dessen Anlass war für ihn ein sehr persönlicher: sein unmittelbar bevorstehender Abschied in den Ruhestand – und die Vorstellung seiner Nachfolgerin, Privatdozentin Petra Hoppmann.
Die 49-Jährige war nach dem Studium an der Technischen Universität München zunächst am Deutschen Herzzentrum in München tätig. Zuletzt leitete die gebürtige Augsburgerin als Oberärztin in der interventionellen Kardiologie den Bereich Elektrophysiologie im Münchner Klinikum rechts der Isar. Eigentlich habe sie sich an der Uni ja auf die interventionelle Kardiologie (unter anderem Behandlung akuter Herzinfarkte) spezialisiert, erzählte Hoppmann. Doch als sie mal in die Elektrophysiologie hineinschauen durfte, sei sie so begeistert gewesen, dass sie hängen geblieben sei. Umso mehr freue es sie, dass das Krankenhaus Agatharied bereits jetzt über die neueste Technik für die Behebung von Herzrhythmusstörungen mit elektrischen Impulsen – die sogenannte Puls-Feld-Ablation – verfüge. „Das war lange ein Wunsch von mir – hier ist er schon in Erfüllung gegangen“, sagte Hoppmann.
Nachfolgerin bescheinigt Kreiskrankenhaus „weithin guten Ruf“
Auch sonst habe sie in ihren ersten sieben Wochen, die sie noch an der Seite von Professor Pilz absolvierte, festgestellt, dass das Kreisklinikum seinen „weithin guten Ruf“ völlig zurecht habe. „Ich bin glücklich, hier gelandet zu sein“, bekannte Hoppmann. Auch deshalb, weil das Niveau von Lehre und Forschung in Agatharied universitär hoch sei, ohne sich aber zu sehr zu spezialisieren und damit den Blick fürs große Ganze oder gar die Nähe zu den Patienten einzubüßen.
Eine Stärke, die auch Hoppmann selbst mitbringt, wie Krankenhaus-Vorstand Benjamin Bartholdt betonte. Es sei äußerst selten, dass Ärzte dieser Expertise alle Bereiche abdecken könnten. „Frau Dr. Hoppmann kann es.“ Gerade angesichts der bevorstehenden Krankenhausreform zeigte sich Bartholdt sehr erleichtert, dass es gelungen sei, diese Schlüsselposition in der Kardiologie mit einer „absoluten Wunschkandidatin“ nachzubesetzen. Besonders erfreulich sei, dass der Übergang zwischen den beiden Chefärzten so geordnet vonstattengehe, dass die laufende Weiterbildung von Ärzten lückenlos gesichert ist. „Professor Pilz hat viel in seine Nachfolgerin investiert, Frau Dr. Hoppmann hat es wertschätzend angenommen“, schwärmte Bartholdt.
Dem schloss sich der Ärztliche Direktor und Chefarzt für Anästhesiologie, Professor Dr. Markus Rehm, vollumfänglich an. Hoppmann beherrsche alle Facetten der Kardiologie und sei dennoch in ihrer Fürsorge für jeden einzelnen Patienten greifbar. Mit ihr sei es dem Krankenhaus gelungen, sich weiterhin zukunftsfähig aufzustellen und den von vielen visionären Entscheidungen geprägten Weg der vergangenen 25 Jahre beizubehalten.
Nächste Investitionen in der Kardiologie bereits geplant
Dass auch sie Vorstand und Aufsichtsrat des Kreisklinikums nicht vor Investitionen verschonen wird, machte Hoppmann schon bei ihrer Vorstellung deutlich. Vor allem bei den bildgebenden Verfahren des Herzens will die neue Chefärztin mit 3D-Ansichten und Aufnahmen aus dem Inneren der Gefäße einen weiteren Sprung machen, um OPs noch genauer planen sowie komplikationsfreier und schonender durchführen zu können.
Bei einem ihrer Spezialbereiche, der Therapie von Herzklappenerkrankungen, strebt Hoppmann zusammen mit dem Klinikvorstand enge Kooperationen mit den universitären Zentren von LMU und TU an. Auch diese Form der Netzwerkbildung werde den Anforderungen der Krankenhausreform gerecht, betonte Bartholdt. Und stelle gleichsam sicher, dass die Patienten ihr gewohntes Umfeld aus Agatharied vor und nach dem Eingriff an ihrer Seite hätten.
Dass Letzteres den Menschen im Landkreis ganz besonders wichtig ist, hat Professor Pilz in seinen 25 Jahren wiederholt erfahren: „Die Oberlandler legen großen Wert darauf, für eine exzellente medizinische Versorgung nicht nach Minga fahren zu müssen“, erzählt Pilz, der dem Krankenhaus auch nach seinem Abschied in einer verantwortlichen Rolle im kardiologischen Labor erhalten bleiben wird. Eine zusätzliche Motivation für die nun neu aufgestellte Kardiologie, weiter eng am Puls der Zeit zu bleiben.
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sg