Asamchor Freising brilliert mit „Saul“: Ein musikalisches Ereignis der Spitzenklasse

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Bei jedem Ton und jedem Klang war das Herzblut zu spüren, das vom Asamchor in dieses Projekt gesteckt worden war. © Lehmann

Der Asamchor Freising ist ein Garant für Konzerte auf höchstem Niveau. Was ihm mit „Saul“ gelungen ist, kann als ein Bravourstück bezeichnet werden.

Freising – Mit der Aufführung des Oratoriums „Saul“ von Georg Friedrich Händel im englischen Original verneigte sich der Asamchor äußerst berührend und gekonnt vor einem der wichtigsten Barockwerke und begeisterte damit die Zuhörerschaft in der Aula des Camerloher-Gymnasiums. Oder anders gesagt: Mit diesem Konzert durfte die Domstadt Weltklasse-Niveau schnuppern.

Begeistertes Publikum

Das war ein gewaltiger Anblick: Der Asamchor auf der Bühne, während vor der Bühne das virtuose Ensemble „L´Arpa festante“ auf der einen Seite das Publikum in seinen Bann zog und auf der anderen Seite die Solisten für großes Staunen sorgten. Natürlich warf das Oratorium seine Schatten weit voraus, denn Händels „Saul“ wird nicht allzu oft aufgeführt – und schon gar nicht in solcher grandiosen Besetzung. Es war also kein Wunder, dass rund 600 Barockmusik-Fans ins Camerloher gekommen waren, um sich dieses kulturelle Großereignis nicht entgehen zu lassen.

Leiter Prof. Thomas Gropper und der Asamchor
Bildgewaltig und gleichzeitig behutsam war „Saul“ vom musikalischen Leiter Prof. Thomas Gropper und dem Asamchor auf die Bühne gebracht worden. © Lehmann

Große Leistung

Und die wurden keine Sekunde lang enttäuscht, denn bereits mit den Eröffnungsklängen war klar: So etwas hat man in Freising lange nicht mehr gehört. Die alttestamentarische Episode über den Sturz des König Sauls und der Thronbesteigung Davids, die einst von Händel bildgewaltig beschrieben worden war, war im Camerloher-Gymnasium ebenso bildgewaltig und gleichzeitig sehr behutsam vom musikalischen Leiter Prof. Thomas Gropper auf die Bühne gebracht worden – wobei bei jedem Ton und jedem Klang das Herzblut zu spüren war, das vom Asamchor in dieses Projekt gesteckt wurde.

Die Solisten Micha Matthäus als Saul, Christian Rathgeber als Jonathan, Regine Jurda als David, Claudia Reinhard als Merab, Isabella Gantner als Michal, Johannes Ganser als Hexe und Erzähler sowie Thomas Gropper als Geist Samuels.

Hohes Gesangsniveau

Gerade im Dialog der Solisten mit dem Chor zeigte sich das unglaublich hohe Niveau des Chor-Ensembles, das wuchtig und zart gleichermaßen die Traumreisen von Händel ausformulierte – immer perfekt temperiert, immer punktgenau und damit ein großartiger Chor, der zurecht „Asam“ in seinem Namen trägt. Für das musikalische Feuerwerk sorgte das renommierte Ensemble L‘Arpa Festante, das klangtechnisch die drei Akte zum Himmel hob und damit die Gäste an Herz und Seele berührten.

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher war schwer begeistert, als ihn das FT in der Pause befragte: „Ich kann nur eines sagen: Beeindruckend.“

Auch Landrat Helmut Petz lobte den Abend in höchsten Tönen: „Das ist ein kulturelles Ereignis heute – die Aufführung ist unglaublich stark!“ „Die Stimmen sind der Wahnsinn, was für ein Konzert“, war das Resümee zur Halbzeit von Dr. Heino Pause. Und auch das fiel auf: Das Publikum war im Altersdurchschnitt bunt gemischt, die jüngsten Zuhörer kamen auf den Armen der Eltern daher.

Abend voller Licht

Über sieben Monate lang hatten sich der Chor unter der einfühlsamen Einstudierung von Thomas Gropper auf diesen Abend vorbereitet. Das Ergebnis: Ein Abend voller Licht und glimmender Herzensmomente, die ihren Höhepunkt im berühmten Trauermarsch fanden. Über dieses Konzert wird noch lange gesprochen werden, soviel steht fest, denn die Zuhörerinnen und Zuhörer waren zur Pause hin beglückt und zum Schluss beseelt von jener musikalischen Wucht, die Händel einst erschaffen hatte, aber die fulminant vom Freisinger Asamchor umgesetzt worden war.

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