Wahl 2026: Diese fünf Bürgermeister im Kreis Ebersberg hören auf

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Treten 2026 nicht mehr an: (von links oben im Uhrzeigersinn): Rupert Ostermair (Forstinning), Roland Frick (Pliening), Eduard Koch (Frauenneuharting), Hans Fent (Aßling), Andreas Lutz (Oberpframmern).
Treten 2026 nicht mehr an: (von links oben im Uhrzeigersinn): Rupert Ostermair (Forstinning), Roland Frick (Pliening), Eduard Koch (Frauenneuharting), Hans Fent (Aßling), Andreas Lutz (Oberpframmern). © merkur.de/sro/csu

In 20 der 21 Rathäuser im Landkreis Ebersberg ist bei den Kommunalwahlen am 8. März 2026 der Chefsessel zu vergeben. Fest steht jetzt schon: Nicht alle Bürgermeister haben vor, ihren Posten zu verteidigen. Ein Überblick zu jenen, die abtreten, und jenen, die es noch mal wissen wollen.

Landkreis - In 20 der 21 Rathäuser im Landkreis Ebersberg ist bei den Kommunalwahlen am 8. März 2026 der Chefsessel zu vergeben. Fest steht jetzt schon: Nicht alle Bürgermeister haben vor, ihren Posten zu verteidigen. Ein Überblick zu jenen, die abtreten, und jenen, die es noch mal wissen wollen.

Aßling

„Wer mich fragt, dem habe ich es schon gesagt“, bekennt Aßlings parteifreier Bürgermeister Hans Fent, 2013 für Grüne, SPD und Freie Wähler ins Rathaus eingezogen. Nun sagt er: „Ich habe beschlossen, nicht mehr zu kandidieren.“ Obwohl ihm die Tätigkeit im Rathaus, mit einem jungen Verwaltungsteam, viel Spaß mache, sei der Entschluss über den Jahreswechsel gereift. Der 62-Jährige rechnet vor, dass er nach einer dritten Amtszeit fast 70 wäre. „Das musst du erst mal durchstehen.“ Künftig will er mehr Zeit mit seiner Familie, besonders den beiden Enkelkindern, verbringen. Fent: „Ich wünsche mir wieder mehr Freiheit.“ Die Suche nach seiner Nachfolge will Fent anderen überlassen: „Das kann und will ich nicht lenken.“

Frauenneuharting

Als erster Bürgermeister im Landkreis hatte Eduard Koch (parteifrei) bereits Ende 2024 angekündigt, nicht für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. „Am meisten unter meiner Tätigkeit leidet meine Frau“, bekennt der 70-Jährige. Auch als ehrenamtlicher Bürgermeister der kleinen Landgemeinde habe sich die Tätigkeit quasi zum Vollzeitjob ausgewachsen. Nun sei die Familie an der Reihe. Auf seine Nachfolge möchte Koch keinen Einfluss nehmen: „Eine Gemeinde ist kein Erbhof.“

Forstinning

Rupert Ostermair (CSU) sagt über seinen Beruf: „Es ist ein sehr schönes Amt, weil ich viel mit Menschen zu tun habe, etwas bewegen und gestalten kann.“ Entsprechend schwer sei es ihm mit knapp 47 Jahren gefallen, nach zwei Perioden den Entschluss zu fassen, aufzuhören. Es gebe private und persönliche Gründe, die dabei überwogen hätten. „Ich habe es mir nicht leichtgemacht.“

Oberpframmern

Andreas Lutz, als bürgerlicher Kandidat 2014 für die CSU angetreten, brennt für sein Amt und seine Gemeinde. Aus seiner vorigen Zeit bei einer Bank und als TSV-Vorstand kennt er quasi jeden im Ort, lebt dort seit Geburt: „Der Ort liegt mir.“ Nach zwei hauptamtlichen Perioden findet der 66-Jährige aber: „Jetzt muss frisches Blut her!“ Lutz hat auch klare Vorstellungen, wer das sein soll: Korbinian Heinzeller (CSU), beruflich Verwaltungsrichter und ehrenamtlich Dritter Bürgermeister. „Der wird’s, der ist mein Wunschnachfolger.“ Es sei Lutz eine Freude, für die Menschen dazusein und noch einige Projekte wie den Fahrradweg, das Baugebiet und die Edeka-Erweiterung angeschoben zu haben. Nun liegt der Fokus auf dem Sport und den vier Enkelkindern: „Die haben den Opa selten zu sehen gekriegt.“

Pliening

Die Freizeit genießen ohne Druck, auf Feste und Veranstaltungen in der Gemeinde Pliening gehen, ohne Druck. Darauf freut sich Roland Frick (CSU). Nach 30 Jahren im Gemeinderat, davon die letzten elf Jahre als Bürgermeister, hört der 71-Jährige im nächsten Jahr auf. „Ohne Frust“, wie er sagt. In seinem Ortsverband und in der Fraktion wüssten bereits alle, dass er nicht mehr antreten wird. „Ich möchte mehr Freizeit haben, mehr Zeit mit meiner Frau, der Familie und den Enkelkindern verbringen.“ Angesprochen auf seine Nachfolge hält sich Frick bedeckt: „Die Spatzen pfeifen es zwar schon von den Dächern, aber ich möchte der Person nicht vorgreifen.“ Vermutlich im Juni werde sich die Person selbst an die Öffentlichkeit wenden. Die Nominierung im Plieninger CSU-Ortsverband werde laut Frick im Sommer stattfinden.

Wer voraussichtlich wieder antritt

In Bruck kokettiert Bürgermeister Josef Schwäbl (CSU) mit einer dritten Amtszeit: „Ich kann weitermachen, mit Freude“, sagt der 70-Jährige. Ein Hintertürchen lässt sich Schwäbl offen; offiziell sei seine Kandidatur noch nicht: „Ich werde niemandem im Weg stehen.“ Gerade in kleineren Gemeinden sind die Aufstellungsversammlungen erst im Herbst oder Winter zu erwarten. Martin Riedl (50, Baiern, CSU), Inge Heiler (49, Egmating, ABE), Michael Eisenschmid (44, Moosach, CSU), und Claudia Streu-Schütze (49, Emmering, Freie Wähler) bekunden gegenüber der EZ ihre Bereitschaft für eine zweite Amtszeit – letztere habe angesichts vieler privater und beruflicher Aufgaben einige Zeit mit sich gerungen. Josef Oswald (58, Glonn, CSU) sagt, er würde sich über seine dritte Nominierung freuen.

Martina Lietsch, Bürgermeisterin von Steinhöring seit 2020, äußert sich als einziges Gemeindeoberhaupt gar nicht dazu, ob sie sich wieder zur Wahl stellen könnte. Die 61-Jährige, angetreten für die Freie Liste, sagt: „Das ist alles noch offen.“

Etwas bedeckt hält sich Kathrin Alte (46, CSU), Bürgermeisterin in Anzing, bei der ein Rückzug nach nur einer Periode eine Riesenüberraschung wäre. „Ich muss erst noch aufgestellt werden“, sagt sie. In Vaterstetten sagt CSU-Bürgermeister Leonhard Spitzauer (40): „Ich würde sehr gerne weitermachen.“ Es wäre seine zweite Amtszeit. Wenige Kilometer weiter gilt dasselbe in Kirchseeon für Jan Paeplow (49, CSU), Bürgermeister in Kirchseeon, der ebenso ankündigt, für eine Nominierung zur Verfügung zu stehen.

In Hohenlinden hatte es zwischenzeitlich den Anschein, als genügten Ludwig Maurer (ÜWH) 30 Jahre an der Spitze der Gemeindeverwaltung. Damit ist er mit Abstand dienstältester Amtsinhaber im Landkreis. Inzwischen aber hat sich der 67-Jährige zu einer Kandidatur für seine sechste Amtszeit durchgerungen.

Wer ganz sicher bleibt: Walentina Dahms. Sie hat erst im vergangenen Jahr als Nachfolgerin des zurückgetretenen Michael Stolze das Amt in Markt Schwaben erobert und verfügt damit entsprechend der Gemeindeordnung über ein Mandat bis 2032, muss sich also noch nicht zur Wiederwahl stellen.

Ebersberg: Warten auf CSU und Pro Ebersberg

In Ebersberg ist eine Entscheidung bereits gefallen. Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos) wurde von der SPD zum Kandidaten für die Wahl im nächsten Jahr nominiert. Die anderen Parteien halten sich dagegen noch bedeckt. Sowohl CSU als auch „Pro Ebersberg“ wollen ihre Entscheidung in den nächsten Wochen präsentieren. In der Kreisstadt halten sich hartnäckig Gerüchte, dass sich beide auf einen gemeinsamen Gegenkandidaten zu Proske einigen könnten. Weder Josef Peis (Vorsitzender Pro Ebersberg) noch Alexander Fabrici (CSU-Vorsitzender) wollten sich dazu äußern.

Christian Bauer, als CSU-Kandidat 2020 in Grafing zur Wahl angetreten, möchte weiterhin im Amt bleiben. Von seinen Parteikollegen spürt der 56-Jährige nach eigenem Bekunden für die noch ausstehende Nominierung volle Unterstützung. Ein weiteres Mal wirft auch Zornedings Bürgermeister Piet Mayr (68) seinen Hut in den Ring. Er hatte vergangene Woche angekündigt, die Gemeinde durch die nächsten finanzpolitisch schwierigen Jahre führen zu wollen.

Ebenfalls erneut zur Wahl antreten wird Poings Bürgermeister Thomas Stark. Der 60-Jährige, der als Parteiloser wieder auf der Liste der CSU als Spitzenkandidat antreten wird, sagt: „Mir macht das Amt trotz den damit verbundenen Belastungen große Freude.“ Für Stark wäre es die zweite Amtszeit. Er wolle weiter seinen Beitrag leisten, „damit Poing sich weiterhin positiv entwickelt“.

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